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Dinner mit Rose

Dinner mit Rose

Titel: Dinner mit Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Hawkins
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Obwohl es laut meinem Freund Stu, der seine Habseligkeiten vor Jahren von England nach Melbourne verschifft hatte, wahrscheinlicher war, dass die Sachen auf irgendeinem Kai von Papua-Neuguinea standen und entweder in einem tropischen Unwetter durchweicht oder von Ratten angenagt wurden – oder beides.
    »Mehr Sachen hast du nicht?«, fragte Sara; dabei hielt sie zweifellos verstohlen nach einem Tubakoffer Ausschau.
    »Nein«, erwiderte ich. »Ziemlich minimalistisch, nicht?«
    »Ich koche heute Abend«, sagte Sara. »Magst du Huhn Chow Mein?«
    Das Abendessen entpuppte sich als ein Gemisch aus Fertigsauce, Hühnchenteilen, Tiefkühlgemüse und Kochbeutelreis, das in einer Müslischüssel serviert wurde. Es gab nichts daran auszusetzen, aber mich beschlich dennoch das Gefühl, irgendwo einen falschen Weg eingeschlagen zu haben. Wenn mein Exfreund das Kochen übernommen hatte, hatte er Pasta mit Kalamar in eigener Tinte und Garnelen gezaubert und zusammen mit einem Glas Pinot Gris auf der Veranda aufgetragen. Und hier saß ich auf einer schäbigen Couch, die nicht mir gehörte, balancierte eine Schüssel auf den Knien und schaute Shortland Street im Fernsehen, während draußen jugendliche Möchtegern-Rennfahrer ihre Runden um das Wohngebiet von Waimanu drehten.
    Andy, der andere Mitbewohner, war Anfang zwanzig und Viehmakler. Während des Essens brachte er kaum ein Wort heraus, danach verschwand er in seinem Zimmer und tauchte für den Rest des Abends nicht mehr auf. Und als Sara die Fernbedienung auch weiterhin fest umklammert hielt, sich langweilige Reality- TV -Shows anschaute und dabei ununterbrochen knirschend Bonbons zerkaute, bis sie gegen zehn ins Bett ging, fing ich an, ihn zu verstehen.

    Nach den ersten vierzehn Tagen gewöhnte ich mich allmählich an die Art, wie die Dinge in der Waimanu-Physiotherapie gehandhabt oder – von Amber – auch nicht gehandhabt wurden.
    Am Dienstagnachmittag tippte ich Notizen über eine Patientin (ein zierliches blondes Mädchen namens Cilla, die sich einen Schultermuskel gezerrt hatte; sie hatte mir stolz mitgeteilt, sie sei bei einer großartigen Party vom Dach einer Scheune gefallen) in den Computer, als jemand den Kopf zur Tür hereinsteckte und »Josie!« rief.
    Ich drehte mich auf meinem Stuhl um und sah ein junges Mädchen mit rundem Gesicht, Grübchen und glänzenden dunkelbraunen, zu einer Ponyfrisur geschnittenen Haaren. Sie trug die Uniform der Waimanu Highschool und schwang einen abgewetzten Lederranzen von ihrer Schulter.
    »Kim!«, entfuhr es mir. »Himmel, bist du hübsch geworden. Aber ich dachte, du gehst in Hamilton ins Internat?«
    »Nicht mehr«, entgegnete Matts kleine Schwester zufrieden. »Ich habe Mum gedroht, ich würde alles hinschmeißen und bei Woolworth arbeiten, wenn sie mich nicht nach Hause kommen lässt. Und jetzt bin ich seit einer Woche wieder hier.«
    Ich grinste. Schon als kleines Mädchen war ihre Mutter Kim nicht gewachsen gewesen. Alle anderen natürlich auch nicht. Ich musste es wissen, denn ich hatte oft genug bei ihr Babysitter gespielt. »Hat deine Entscheidung etwas mit Aaron Henderson zu tun?«
    »Nein.« Sie schüttelte energisch den Kopf und erklärte in sachlichem Ton: »Es ist bewiesen, dass reine Mädchenschulen die soziale Entwicklung behindern.« Dann verdarb sie die sachliche Erklärung allerdings dadurch, dass sie hastig hinzufügte: »Woher weißt du das mit Aaron?«
    »Matt erwähnte, dass du dich mit jemandem triffst.« Seine genauen Worte hatten gelautet: »Das hirnlose Küken hat sich in einen pickeligen kleinen Strohkopf verguckt«, aber ich bin schließlich für mein Taktgefühl bekannt.
    Kim trat nun ganz in den Raum und schloss die Tür hinter sich. »Also«, flüsterte sie. »Was hältst du von der süßen Cilla?«
    »Es wäre unprofessionell, über eine Patientin zu sprechen«, erwiderte ich bestimmt. »Woher kennst du sie überhaupt?«
    »Sie ist Matts Freundin.«
    »Tatsächlich?«, vergewisserte ich mich erstaunt. Irgendwie hätte ich nicht gedacht, dass sie sein Typ sein könnte.
    »Yeah«, bestätigte Kim. »Wenn du mich fragst, müsste man ihm mal ordentlich den Kopf zurechtrücken. Sie hält sich für die Krone der Schöpfung – macht auf ›Ich bin ja so ein zupackendes Mädchen vom Land, ich kann Zäune aufbauen und fahre einen dicken fetten Pick-up-Truck‹. Aber ich bin sicher, er geht nur mit ihr aus, weil er sie flachlegen will.«
    »Kim, so solltest du nicht reden«, rügte ich sie. »Außerdem

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