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Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Titel: Dinotod: Tannenbergs vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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telefonisch erreicht, noch ihn persönlich im Hause der Verstorbenen in der Carl-Friedrich-Benz-Straße angetroffen. Ein Anruf bei seinem Arbeitsplatz in der Wetterstation auf dem Weinbiet hatte lediglich ergeben, dass er sich spontan einige Tage Urlaub genommen hatte.
    Auch die Erkundigungen im Umfeld des Wohnhauses der Ermordeten hatten zu keinem greifbaren Ergebnis geführt: Nach Aussagen der befragten Nachbarn hatte das Paar sehr zurückgezogen gelebt. Persönliche Kontakte zu ihnen gab es anscheinend über die üblichen Begrüßungs- und Höflichkeitsrituale hinaus nicht.
    Nachdem die beiden Ermittler die in Form einer beschrifteten Visitenkarte erfolgte Aufforderung, sich umgehend im K 1 zu melden, gut sichtbar an der Haustür hinterlassen hatten, waren die jungen Kriminalbeamten ins neue Justizzentrum am Bahnhof gefahren. Dort stellte sich nun doch noch ein ebenso überraschender, wie hinsichtlich seiner Relevanz nicht zu unterschätzender Ermittlungserfolg ein.
    Sie waren nämlich in den Diensträumen des Nachlassgerichts auf einen sehr entgegenkommenden Richter gestoßen, der ihnen auf äußerst unbürokratische Art und Weise umgehend Einblick in das beim Amtsgericht hinterlegte Testament der Helene Bender-Bergmann verschafft hatte. Darin war als Alleinerbe des gesamten Vermögens der Lebensgefährte der Toten, Gustav Wackernagel, aufgeführt.
    Gar kein schlechtes Mordmotiv, dachte Tannenberg gerade, als sich der von Sabrina Schauß gesteuerte zivile Dienstwagen von rechts in sein Blickfeld schob.
    Die Autofahrt zum Städtischen Kindergarten nach Mölschbach führte die beiden Beamten der Kaiserslauterer Mordkommission zunächst zu dem am südlichen Rand des Stadtgebietes gelegenen Universitätsgelände, das sie aber im wahrsten Wortsinne links liegen ließen.
    Die zweispurige, stadtauswärts führende Straße zwängte sich unter einer ausladenden, hölzernen Fußgängerbrücke hindurch und geleitet den silbernen Mercedes-Kombi samt seiner Insassen den steilen Anstieg hinauf zur Rothen Hohl. Nachdem die inzwischen auf eine Fahrbahn verengte Straße den topografisch höchsten Punkt erreicht hatte, schlängelte sie sich in mehreren Windungen über den flachen Bergrücken hinweg, um nach etwa einem Kilometer das breite Aschbachtal zu erreichen.
    Schon vor der Abzweigung nach Trippstadt erspähte Tannenberg die eindrucksvollen Wetterkapriolen, mit der ihn die Natur an diesem kühlen Aprilmorgen augenscheinlich beeindrucken wollte. Er war froh, dass er nicht am Steuer saß, sondern vom Beifahrersitz aus ungehindert in dieses überaus ästhetische Frühlingsbild eintauchen konnte: Selbstbewusst und kraftstrotzend legte die imposante Wiesenlandschaft beredtes Zeugnis davon ab, dass sie nun endgültig nicht mehr länger gewillt war, sich von des Winters dicken, schweren Jacke überdecken und ihrer Farben berauben zu lassen.
    Noch blitzten zwar nur vereinzelt die sattgelben, leuchtenden Blüten des Löwenzahns aus dem zartgrünen Grasteppich hervor, aber die im Osten sich hinter den blauschwarzen Tannenspitzen jung und fröhlich erhebende Sonne demonstrierte ihre im Wechsel der Jahreszeiten nun neu erstarkende Macht dadurch, dass sie die übereinander geschichteten Nebelschwaden mit ihren kräftigen Strahlen auseinanderriss und damit begann, den milchig-trüben, wabernden Feuchtigkeitsschleiern zumindest für diesen wolkenlosen Frühlingstag den Garaus zu machen.
    Während Sabrina wortlos und anscheinend unbeeindruckt von dieser sich in ihrem prächtigsten Morgengewand stolz zur Schau stellenden Naturlandschaft recht zügig an ihr vorbeifuhr, konnte Tannenberg sich nicht genug an ihr ergötzen.
    Nachdem die taubenetzten Wiesen mit den abgetrennten Pferdekoppeln passiert waren, verschwand das Polizeiauto in einem dunklen Waldstück, das ab und an von grellen Lichtbündeln durchschnitten wurde. Man hatte den Eindruck, die durch das lindgrün belaubte Geäst majestätischer Bäume aufgesplitteten Sonnenstrahlen mit den Händen greifen zu können.
    Es ist schon verrückt, in welch herrlicher Gegend wir hier leben, stellte Tannenberg schmunzelnd fest, als der silberne Mercedes nach einer längeren Fahrt durch eine prächtige Lindenallee das Ortsschild von Mölschbach erreichte. Und was machen die Leute? Fliegen nach Mallorca und was weiß ich wohin. Und dabei haben sie das Paradies direkt vor ihrer eigenen Haustür! Eigentlich ist es doch so einfach: Man muss nur die Augen aufmachen!
    „Was ist denn das für ein

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