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Diplomat der Sterne

Diplomat der Sterne

Titel: Diplomat der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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und Vizekonsuls im Corps Diplomatique Terrestrienne.
    »Dieser Anzug erschien mir daheim ziemlich widerstandsfähig«, meinte er. »Aber ich nehme an, Leder hat seine Vorteile.«
    »Wir wollen zum Lager zurückgehen, bis Sonnenuntergang schaffen wir es noch. Und, hören Sie, sagen Sie nichts darüber zu Lemuel, daß ich Sie für einen Schlapper-Jaq gehalten habe.«
    »Ich sage nichts; aber …«
    Potter hatte sich bereits auf den Weg gemacht und lief mit langen Schritten einen sanften Hang hinauf. Retief zog seinen klitschnassen Blazer aus, warf ihn über einen Busch, ließ seine Krawatte folgen und ging dann Potter nach.
     
    »Wir sind verdammt froh, daß Sie hier sind, Mister«, erklärte ein fetter Mann mit zwei Revolvergürteln über dem dicken Bauch. »Wir können jeden Mann gebrauchen. Wir sind in übler Verfassung. Vor drei Monaten sind uns die Schlapper-Jaq plötzlich begegnet, und seitdem haben wir nicht viel unternehmen können. Zuerst dachten wir, sie wären lediglich eine einheimische Lebensform, der wir bisher nicht begegnet waren. Tatsache ist, daß einer der Jungs einen von ihnen erschoß – ich glaube, es war eine faire Sache. Und damit hat es dann wohl angefangen.« Er stocherte nachdenklich das Feuer auf.
    »Und dann hat eine Gruppe von ihnen Swazeys Farm überfallen. Sie haben zwei seiner Kühe getötet und sich dann zurückgezogen«, fuhr er fort.
    »Wir nehmen an, sie dachten, die Kühe wären Menschen«, meinte Swazey. »Sie waren auf Rache aus.«
    »Wie kann jemand Kühe für Menschen halten«, sagte ein anderer Mann. »Sie sehen doch nicht aus wie …«
    »Sei nicht so dumm, Bert«, unterbrach ihn Swazey. »Sie hatten doch zuvor noch keine Terraner gesehen. Jetzt sind sie schon schlauer geworden.«
    Bert grinste. »Das ist wohl wahr. Das nächste Mal haben wir es ihnen gezeigt, was, Potter? Wir haben vier von ihnen erwischt …«
    »Sie sind zwei Tage nach dem ersten Mal direkt auf meine Farm losgegangen«, erklärte Swazey. »Wir waren bereit für ihren Empfang. Haben Sie ganz schön durchlöchert. Sie blieben sofort stehen und rannten dann weg.«
    »Schlapperten weg, meinst du wohl. Die häßlichsten Kreaturen, die man je gesehen hat. Sie sehen aus wie eine alte, schmutzige Decke, die herumhüpft.«
    »Und so ist es seither gegangen. Sie überfallen uns, und wir überfallen sie. Aber vor kurzem haben sie schwerere Waffen aufgefahren. Sie haben so eine Art Miniatur-Luftschiffe und automatische Gewehre. Wir haben inzwischen vier Männer verloren, und ein weiteres Dutzend wartet im Kühlhaus auf das ärztliche Versorgungsschiff. Wir können es uns nicht leisten. Die Kolonie hat weniger als dreihundert einsatzfähige Männer.«
    »Aber wir geben unsere Farmen nicht auf«, erklärte Potter. »Alle diese Oasen sind alte Flußbette – eine Meile tief, solider, erstklassiger Boden. Und davon gibt es noch etwa zweihundert andere, die wir noch nicht angerührt haben. Die Schlapper-Jaq werden sie nicht bekommen, solange noch einer von uns am Leben ist.«
    »Das gesamte System braucht die landwirtschaftlichen Produkte, die wir hier gewinnen können«, sagte Bert. »Die Farmen, die wir aufzubauen versuchen, werden zwar nicht genügen, aber sie würden helfen.«
    »Wir haben oft genug das CDT drüben auf Ivory um Hilfe gebeten«, setzte Potter hinzu, »aber man kennt ja diese Botschaftsesel.«
    »Wir haben gehört, sie würden uns irgend so einen Bürokraten herschicken, der uns sagt, wir sollten verschwinden und den Schlapper-Jaq die Oasen geben«, sagte Swazey, und sein Mund wurde schmal. »Wir warten auf ihn …«
    »Aber bald werden wir Verstärkung bekommen. Wir haben Nachricht nach Hause geschickt; wir alle haben Verwandte auf Ivory und Verde …«
    »Halt den Mund, du verdammter Idiot!« knurrte eine tiefe Stimme.
    »Lemuel!« rief Potter. »Niemand sonst könnte sich so an uns heranschleichen …«
    »Wenn ich ein Schlapper-Jaq gewesen wäre, hätte ich dich lebendig gefressen«, erklärte der Neuankömmling und trat in den Kreis um das Feuer. Er war ein großer, breitgesichtiger Mann in schmuddeligem Lederzeug. Er musterte Retief.
    »Wer ist das?«
    »Was meinst du damit?« sagte Potter in die Stille hinein. »Er ist doch dein Vetter.«
    »Er ist kein Vetter von mir«, erwiderte Lemuel und stellte sich vor Retief auf. »Für wen spionierst du hier herum, Fremder?« fragte er streng.
    Retief stand auf. »Ich glaube, ich sollte erklären …«
    Eine kurznasige Automatik erschien in Lemuels Hand,

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