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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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»Ich denke gar nicht daran, heimzugehen.«
    Der Wumblum warf Retief einen schnellen Blick zu. »Ein paar Voion machen den Herrschaften Kummer?«
    »Sie versuchen es, das muß ich zugeben, Voom-Voom.«
    »Keine Angst, Boß. Ich unterhalte mich kurz mit meiner Alten Rhum-Rhum, und wir führen diese Madenfresser über ein paar Hintergassen in einen Engpaß. Dort können wir sie bearbeiten.«
    »Das ist nett von dir, Oldtimer, aber wir haben heute keine Zeit mehr für Hasch-mich.«
    »Gehört alles zum Dienst am Kunden«, sagte Voom-Voom.
    Der Hafen kam in Sicht, als die Gruppe aus einer gewundenen Straße auftauchte: Hundert Morgen hügeliger Grund, von einem windschiefen Drahtzaun umgeben, gepflastert und von einem Gewirr von Behelfsbauten durchzogen, dazwischen die mächtigen Silhouetten alter Schiffe, mit Kabeln und Seilen am Boden befestigt. Während Retief das Gelände beobachtete, huschte ein großer dunkler Schatten von jenseits des Raumhafens herbei. Er lief über den Hafen, verdeckte das Glitzern der Sonne auf dem stumpfen Metall der Schiffe und tauchte dann die Straße in abrupte Dunkelheit. Retief sah auf. Die große, feurig eingefaßte Scheibe von Joop war am mitternachtsblauen Himmel zu sehen. Voom-Voom senkte den Kopf, und der Lichtstrahl seines Leuchtorgans wies ihm den Weg durch die Dunkelheit.
    »Ich muß schon sagen, ihr Terries habt uns Quoppina sehr viel Gutes gebracht«, meinte er und rollte vorsichtig weiter. »Man braucht nur an die Linsen unserer Scheinwerfer zu denken. Oder die Gummi-Bremsschuhe, die einige von uns haben – wirklich praktisch. Und die synthetischen Schmiermittel – und die Ersatzteile, die man durch chirurgische Eingriffe einsetzen kann ...
    Die meisten von uns können noch in einem Alter arbeiten, in dem unsere Eltern längst für immer zu rollen aufgehört hätten. Aber diese Voion als Polypen und diese Idee von einer einzigen Regierung – das sind Fehler. Es war bisher jeder Stamm für sich, und es war ein gutes System ...«
    »Vorsicht, Retief!« rief Big Leon ruhig. Man hörte das leise Quietschen von Reifen auf Lehmpflaster. Abrupt stachen gelbe Lichtstrahlen in das Dunkel, als von beiden Seiten schnelle Schatten näherrückten.
    »Halt!« rief eine Stimme mit dem Akzent der Voion aus der Dunkelheit. »Stehenbleiben, ihr Wumblums, im Namen des Gesetzes!«
    »Ihr armseligen Gauner habt den Mut, so mit mir zu reden?« trompetete Voom-Voom und beschleunigte. »Aus dem Weg, sonst sollt ihr meine Räder auf dem Rücken spüren!«
    »Das war ein Befehl, du Riesenlümmel!« Einer der Voion, offensichtlich im Hochgefühl seines neu erlangten Ranges, kam zu nahe heran. Voom-Voom schoß einen seiner Arme wie ein Magnetkabel vor, packte den Pechvogel und warf ihn auf das Pflaster, daß seine metallo-organischen Rumpfplatten klirrten. Ein zweiter Voion sprang mit einem Aufquietschen zur Seite und geriet unter die Räder von Rhum-Rhum. Die anderen blieben zurück, als die Wumblums auf die Lichter zurannten, die jetzt den Hafen erhellten. Retief hielt sich an den abgewetzten Lederschlaufen fest, als die Räder über die unebene Straße holperten.
    »Ein Glück, daß ihr vom CDT den Banditen wenigstens keine Energiepistolen ausgehändigt habt«, rief Seymour, als Rhum-Rhum aufholte.
    »Sehen Sie!« Jerry, der neben Retief saß, beugte sich vor. »Der ganze Hafen wimmelt von Voion.«
    »Keine Angst, Herrschaften«, dröhnte Voom-Voom. »Rhum-Rhum und ich warten. Seit mir ein Voion den Deckel meiner Geldkassette sprengen wollte, habe ich keinen mehr überfahren. Heute war für mich ein Festtag.«
    Das Tor vor ihnen wurde von Scheinwerfern erhellt. Links und rechts war je ein Voion postiert. Die beiden rollten wichtigtuerisch näher – und waren blitzschnell wieder an ihren Plätzen, als Voom-Voom an ihnen vorbeidonnerte, durch den Zaun brach und weiterlief, ohne sich auch nur umzusehen. Sie kamen an die großen Schiffe und mußten sich ihren Weg zwischen aufgestapelten Kisten, Frachtnetzen, Ladearbeitern und Vorch hindurch bahnen. Die Vorch waren breite, untersetzte Quoppina mit drei dicken, zweckmäßig gebauten Rädern und zerschundenen Panzern. Vor sich sah Retief einen Stapel von Kisten mit den Frachtzeichen des CDT. Sie wurden von Voion aus einem uralten, verschrammten Charter-Frachter abgeladen.
    »Sehen Sie, nicht einmal die Frachter des CDT werden benutzt«, meinte Big Leon, als ihre »Taxis« auf einen Wink Retiefs stehenblieben. »Sie machen alles ganz versteckt. Botschafter

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