Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
nächstes werden sie das Gebäude in Brand stecken«, sagte Retief. »Leon, stellen Sie die besten Schützen an den Fenstern auf. Wir müssen versuchen, ihnen den Mut zu nehmen.«
    Leon rief mit angespannter Stimme Befehle. Leute mit Jagdbogen und Energiepistolen machten sich fertig.
    »Wir haben nur noch drei Pistolen«, sagte Leon. »Und mit den Pfeilen ist es auch nicht gerade üppig bestellt.«
    »Dafür soll jeder sitzen«, knurrte einer der Schützen. Eine Sehne schnurrte, dann eine zweite. Die Gruppe, die das Postgebäude erreicht hatte, zog sich hastig zurück und ließ drei Kameraden mit langsam rollenden Rädern zurück.
    »Die Anführer reißen sich nicht gerade um den Ruhm«, stellte Retief fest.
    »Aber die Kerle dahinter schieben sie weiter«, knurrte Big Leon.
    Der Schütze neben Retief stieß einen erstickten Schrei aus und fiel zurück. In seiner Brust steckte ein Pfeil. Retief nahm ihm den Bogen aus der Hand und zielte auf einen Voion, der gerade die Energiepistole hob. Er schwankte und kippte langsam um.
    »So ist es richtig!« rief jemand. »Aber es wird nichts nützen. Seht nur, wie sie näherkommen.«
    »He, jetzt schießen sie mit Feuerpfeilen«, schrie der Posten vom gegenüberliegenden Fenster. »Einer hat getroffen.«
    Man sah jetzt bei den Feinden Brandpfeile aufflackern. Es roch nach verbrannten Chemikalien.
    »Was ist, Leute?« Leon sah sich im Kreis um. »Sollen wir uns hier drinnen ausräuchern lassen, oder gehen wir hinaus und nehmen noch ein paar von den Kerlen mit?«
    Niemand wollte im Gebäude bleiben. Die Männer husteten jetzt. Immer wieder hörte man das dumpfe Aufprallen von Pfeilen. Flammen schlugen herein. Big Leon hielt die Hände wie einen Trichter vor den Mund und rief: »Die Schützen an den Fenstern bleiben, bis die anderen draußen sind. Deckt sie mit Pfeilen ein!«
    Retief wartete mit angespanntem Bogen. Unten tauchte Big Leon an der Barrikade auf. Ein Voion rollte näher, und Retiefs Pfeil fing ihn ab. Die Feinde drängten jetzt so dicht heran, daß sie einander behinderten. Einer sträubte sich vergebens gegen den Druck von hinten. Er wurde von seinen Kameraden in die Flammen gestoßen. Leon und die anderen Terraner lagen hinter der Barrikade und gaben einen Schuß nach dem anderen ab.
    »Aus«, sagte der Mann neben Retief. »Ich habe keine Munition mehr. Aber ich gehe nach unten und versuche es mit den Fäusten.« Er verschwand hustend im Rauch.
    Leon kämpfte immer noch. In seinem Ärmel steckte ein Pfeil. Und dann sah Retief, wie er die leere Pistole wegwarf und einem Voion den Knüppel entwand.
    »Ich glaube, wir sind erledigt«, meinte der letzte der Posten. »Ich habe keine Pfeile mehr. Komm mit ins Freie. Ich habe keine Lust, hier drinnen gebraten zu werden –«
    »Moment«, sagte Retief. »Sieh mal dort hinüber ...«
    Hinter dem Palisadenzaun waren die Voion an der linken Front in Aufregung geraten. Eine Horde bunter Quoppina kam aus dem Dschungel und bahnte sich schnell einen Weg zu der Handelsstation. Sie wurden angeführt von einer Gruppe Jackoo. Und auf dem größten der Kolosse ritt ein Quoppina. Dicht hinter den Jackoo kamen blaugrüne kleine Kerle, die ihre Kampfscheren gefährlich schnappen ließen. Und dann tauchten die orangegelben Kämpfer mit ihren Sicheln auf. Purpurne Schatten erschienen in den Baumkronen und warfen Netze und Seile aus, um die fliehenden Voion in Verwirrung zu bringen.
    »He! Das muß die Rebellenarmee sein«, schrie der Bogenschütze. »So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    Big Leon und seine Leute bekamen jetzt endlich Luft. Die Voion hatten jede Ordnung vergessen.
    Die Jackoo rollten wie Dampfwalzen voran. Der bunte Quoppina schwang ein blitzendes Schwert über dem Kopf. Eine kleine Gruppe von Voion, angeführt von einem Offizier auf wackligen Rädern, stellte sich ihnen in den Weg. Nach einer halben Minute gaben sie auf und flohen. Leon und seine Leute sprangen über die Barrikade und schossen hinter den Fliehenden her.
    »Ein Wunder!« stieß einer der Männer hervor.
    »Das müssen die Guerillas sein, von denen wir hörten. Yippee!«
    Retief ging vom Fenster weg und bahnte sich durch die Rauchwolken einen Weg nach unten. Zwei Terraner lagen hinter der Barrikade. Er trat zu Leon, der aus einem Schnitt an der Wange blutete.
    »Der Anführer der Käfer hatte wohl was gegen mich«, sagte der große Mann. »Da drüben steht er ...«
    Der Quoppina war von seinem Reittier gesprungen, ein mittelgroßer Stelzer mit kurzen

Weitere Kostenlose Bücher