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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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dann weg – ein dunkler Schatten, der auf den Dschungel zuhielt.

 
10
     
    »He!« rief Shorty vom Dach. »Eine Gruppe will in die Lücke an der Barrikade eindringen. Und bei Jerry drüben versuchen sie es auch ...«
    Von den anderen Wachtposten auf den Dächern kamen ähnliche Rufe.
    »Versuchen uns die Luft zu nehmen«, sagte Big Leon. »Shorty! Du weißt, was los ist. Laß dich nicht erwischen.« Er wandte sich an Retief, als sie zu den Gebäuden liefen. »Dieser Groaci-General wirft mit Käfern herum wie andere mit Dollarmarken in einem Spielsalon von Zoop.«
    »Bis jetzt haben sie ihm noch nicht viel eingebracht«, sagte Retief.
    »Da sind sie ...«, schrie Shorty. Seine Stimme konnte sich kaum gegen den schrillen Kampfruf der Angreifenden durchsetzen. Der vorderste Voion, ein großer Kerl mit protzigen Einlegearbeiten, sah Leon und Retief und rollte mit einem Speer auf sie zu. Im nächsten Moment hatte er sich in dem Kabel verfangen. Die anderen rollten über ihn oder stießen zusammen.
    »Saft her!« schrie Les von seinem Aussichtspunkt am Eckturm. Wieder sprühten die Funken, als zehntausend Volt durch das angespannte Kabel jagten.
    »Die Generatoren halten das nicht lange aus«, rief Big Leon über das Kreischen der Voion und die Freudenschreie der Terraner hinweg.
    Der Boden erzitterte leicht, und von der Energieanlage sah man ein helles Aufblitzen. Leon und Retief warfen sich zu Boden, und im nächsten Moment wurde die ganze Station erschüttert. Der Zaun glühte nicht mehr.
    »Shorty!« rief Leon.
    »Er ist vom Dach gefallen!« erklärte ein anderer Posten.
    Leon fluchte und sprang auf. »Zurück zum Postamt!« schrie er. »Sagt es weiter!«
    Er drehte sich um und rannte zu dem Gebäude, auf dem Shorty postiert gewesen war. Die Voion drängten sich in der Zaunlücke – diejenigen, die die hohe Spannung überlebt hatten. Ein Riesenkerl erspähte Leon und rollte auf ihn zu – aber er hatte Retief übersehen. Retief riß ihm die Lanze aus der Hand und steckte sie ihm durch die Räder, daß er umkippte. Leon hatte die reglose Gestalt von Shorty entdeckt. Er übergab ihn an Retief, der ihn auf die Schulter nahm.
    »Schnell«, keuchte Big Leon. »Sie wollen uns den Weg abschneiden ...«
    Ein halbes Dutzend Voion rollte um die Ecke des nächsten Gebäudes. Sie griffen die Terraner an. Leon wich einem Knüppel aus und packte den Besitzer am Rad. Der ganze Voion kippte um und behinderte seine Kollegen. Retief und Leon rannten über die Planke, die über den Graben führte, und warfen sie hinter sich in die Tiefe.
    Und dann hatten sie den Eingang erreicht.
    »Knapp«, keuchte Leon. »Was macht Shorty?«
    »Er atmet.« Retief nahm zwei Stufen auf einmal und stolperte in den Raum, den sie als letzte Festung ausgewählt hatten. Er legte den kleinen Mann vorsichtig auf den Boden und lief dann ans Fenster. Voion strömten jetzt durch die Lücken herein – und hielten ratlos an den Gräben, in denen sich schon ein paar Dutzend ihrer Gefährten gefangen hatten. Die nachschiebenden Massen stießen immer mehr der Kämpfer in die Tiefe.
    »Das ist schon mal eine Möglichkeit, ihn aufzufüllen«, sagte ein Mann neben Retief. Es kamen immer mehr Leute in den Raum. Retief sah, wie auf der anderen Seite des Platzes zwei Männer vom Dach kletterten und sofort von Voion verfolgt wurden. Sein Nachbar riß eine Pistole heraus und deckte sie mit gezieltem Strahl.
    »Bis auf Sam und den ehrlichen Mac sind alle da«, sagte jemand.
    »Sie leben – bis jetzt«, erwiderte der Mann neben Retief. Er schoß wieder und erwischte einen Voion, der sich über den Graben geschoben hatte. Einer der beiden Männer stolperte und stürzte. Der andere packte ihn, hievte ihn im Rettungsgriff über die Schulter und wankte zum Eingang.
    »Alles da.« sagte jemand. »Türen verrammeln!«
    Eine schon vorbereitete Barrikade aus schwerem Holz wurde vor die Eingänge geschoben.
    »Wie steht es mit den Leuten?« erkundigte sich Leon.
    »Henry hat es nicht geschafft. Stahlsplitter im Kopf. Mit Shorty sieht es auch nicht gut aus. Drei weitere haben Verbrennungen. Sonst nur Prellungen und ähnliche Kleinigkeiten.«
    »Nicht schlecht«, meinte ein anderer. »Bei der letzten Runde mußten ein paar hundert der Teufel dranglauben.«
    »Aber die nächste Runde geht an sie«, meinte Les vom Fenster. »Sie haben den Graben geschafft ...«
    Der freie Platz der Station füllte sich schnell mit Voion. Das Spätnachmittagslicht wurde immer schwächer.
    »Als

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