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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Greifwerkzeugen, rudimentären Rotoren und einem rot-orange Gesicht, das bis auf die Farbe einem Voion glich.
    »Das ist Tief-tief«, sagte Leon. »Kommen Sie, der Käfer hat unseren Dank verdient ...«
     
    *
     
    Retief sah sich den Stelzer genau an, der jetzt mit dem Schwert in der Hand lässig an den rauchenden Voion vorbeiging.
    »Das war höchste Zeit«, rief Big Leon im Stammesdialekt der Voion. »Ein Glück, daß Sie sich noch anders entschlossen haben.«
    Der Stelzer blieb vor Big Leon und Retief stehen und steckte das Schwert ein. »Meine Kenntnisse des Voion-Dialekts sind ziemlich beschränkt«, sagte er in akzentfreiem Terranisch. Dann sah er auf die Trümmer. »Ihr habt inzwischen einiges geleistet.«
    Leon knurrte. »Und wir werden noch einiges leisten, wenn diese Käfer zurückkommen. Wie viele Leute haben Sie?«
    »Ich habe sie nicht gezählt«, sagte der Stelzer kühl. »Aber sie folgen dem Ruf der Waffen in befriedigender Zahl.« Einer der schienenumkleideten Arme deutete auf Big Leon. »Sind Sie der Anführer? Sie sitzen ja in einer Todesfalle.«
    Leon runzelte die Stirn. »Na ja, Retief und ich haben die meisten Entscheidungen getroffen«, sagte er. »Ich bin eben kein General, wenn Sie das meinen.«
    »Retief?« Die Sehorgane des Stelzers schwenkten herum. »Wer ist das?«
    Leon deutete mit dem Daumen. »Weshalb sagten Sie vorhin, wir säßen in einer Todesfalle?« fragte er. »Was ...«
    »Später«, unterbrach ihn der Zweifüßler schnell. Er sah Retief an. »Ich dachte – er sei Diplomat ...«
    »Es gibt Augenblicke, in denen die hinterhältigste Diplomatie nichts nützt«, meinte Retief.
    »Ich würde mich gern privat mit Ihnen unterhalten«, sagte der Stelzer ziemlich atemlos.
    »He, Retief, passen Sie besser auf ...«
    »Schon gut, Leon.« Retief deutete auf eine Stelle, die ein paar Meter entfernt war. Der Stelzer folgte ihm, blieb aber nicht stehen, sondern ging weiter bis zur nächsten Hütte. Im Eingang drehte er sich um und sah Retief an. Die beiden Arme hoben den Kopfputz ab ...
    Ein schmales Gesicht mit großen blauen Augen und einer Fülle rotblonden Haares kam zum Vorschein.
    »Sie – Sie kennen mich nicht?« fragte sie enttäuscht, als Retief sie anerkennend musterte.
    Retief schüttelte langsam den Kopf. »Nein – leider nicht. Und das Bedauern ist ganz ehrlich.«
    »Es ist zwar schon ein paar Jahre her«, meinte das Mädchen beschwörend. »Aber ich dachte ...«
    »Sie können nicht älter als einundzwanzig sein«, unterbrach sie Retief. »Und es würde mehr als einundzwanzig Jahre dauern, bis man so ein Gesicht vergißt.«
    Das Mädchen warf den Kopf zurück. Ihre Augen blitzten. »Vielleicht erinnern Sie sich an den Namen Fianna Glorian ...«
    Retiefs Augen wurden groß. »Doch nicht Klein -Fifi!«
    Das Mädchen klatschte in die Hände, und ihre Kampfklauen schnappten, »Vetter James – ich dachte, ich würde dich nie mehr finden!«

 
11
     
    »Das verstehe ich nicht«, erklärte Big Leon. »Da verschwinde ich für fünf Minuten, um nach den Verwundeten zu sehen, und schon ist dieser Tief-tief weg! Statt dessen taucht eine junge Dame bei uns auf ...«
    »Ich war bei der Armee, Mr. Caracki«, sagte Fifi sanft.
    »Ja – und ich möchte wissen, wie Sie da hin kamen. Ich lebe seit vierzig Jahren im Dschungel, aber so etwas ...«
    »Ich erzählte Ihnen doch, daß meine Jacht notlanden mußte ...«
    »Sicher – und dann sind Sie aus einem Voion-Gefängnis ausgebrochen, und ein paar Phips haben Ihnen den Weg gezeigt ...«
    »Die kleinen Grünen?« fragte Fifi. »Oh, die sind schlau. Sie führten uns zum Herppdorf und erzählten uns von der Rebellenarmee ...«
    »He, Leon!« Ein bärtiger Terraner kam heran und warf Fifi einen bewundernden Blick zu. »Sieht so aus, als wollten sie noch einmal angreifen, bevor es richtig dunkel wird. Diesmal schaffen sie es.«
    Leon runzelte die Stirn. »Die Verstärkung ist nicht schlecht«, sagte er, »aber sie reicht nicht aus. Diese Käfer werden uns überrennen. Schade, daß Sie ausgerechnet hierher kamen, mein Fräulein. Ich würde Sie gern hinausschmuggeln.«
    »Keine Angst, Mister Caracki«, sagte Fifi kühl. »Ich habe eine Waffe.« Sie hielt ein kurzes Schwert hoch.
    »Hmm – das sieht so aus wie das von Tief-tief.«
    »Er hat es mir gegeben.«
    Leon knurrte etwas und wandte sich ab, um seine Befehle zu geben. Retief beugte sich dicht zu Fifi herunter.
    »Du hast mir immer noch nicht erzählt, wie du an meine Armee gekommen

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