Diplomatische Beziehungen (German Edition)
euch. Er ist aufmerksam und liebevoll und …“ Lucy warf Maria einen verzweifelten Blick zu.
„Ich habe Jack nur dann für mich allein, wenn ich ihn mal eine Woche lang zu irgendeiner karibischen Insel entführe, und selbst dann nimmt er Zeitungen mit und ich muss ihn davon abhalten, CNN zu sehen. Unser letzter Urlaub ist schon fast drei Jahre her, Lucy. Meine letzten beiden Versuche sind erst an einem Brand in einem Nachtclub gescheitert, bei dem drei Amerikaner getötet wurden, und dann an der Versetzung nach Belgien.“ Sie legte ihre Hand auf Lucys, um ihr Mitgefühl zu zeigen. „Ich habe von Anfang an gewusst, dass Jack mit seiner Arbeit verheiratet war. Du wirst lernen, dein eigenes Leben zu leben und deine Augenblicke mit Lucas zu genießen, selbst wenn dir diese nur bei Banketten und Empfängen bleiben. Du kannst viel Gutes tun, Süße, wenn du nur die richtige Nische findest und dir einen guten Ruf erarbeitest. Glaub mir, ich bin realistisch genug, um zu wissen, dass ich niemals den Einfluss hätte, den ich jetzt habe, wenn ich nicht die Frau des Botschafters wäre. Lucas‘ Arbeit wird dir ein paar sehr große Vorteile bringen. Erwarte nur keine romantische Ehe.“
Lucy seufzte – Marias Worte hatten sie offensichtlich nicht getröstet. „Vielleicht klinge ich wie ein weinerliches kleines Mädchen, aber ich erwarte zumindest, dass er ein bisschen Zeit mit mir verbringen möchte . Ich fühle mich so sehr wie … Dekoration!“
„Hör zu, warum verbringst du nicht ein bisschen Zeit mit mir? Ich kann dir die ehrenamtliche Arbeit zeigen, die ich mache, und du überlegst dir, ob dir so was auch gefallen würde. Und ich kann Jack gegenüber erwähnen, dass du dich von Lucas vernachlässigt fühlst. Er wird es ihm wahrscheinlich sagen und mit ein bisschen Glück, fühlt er sich dann auch noch schuldig genug, um mit mir Urlaub zu machen. Wie klingt das?“
Lucys Gesicht hellte sich auf und Maria nickte gönnerhaft, mit der neuen Entwicklung zufrieden.
Kapitel 12
A LS Lucas aufwachte, war er allein. Eigentlich wollte er wirklich noch ein bisschen länger schlafen, da er und Jack ihre letzte Nacht zusammen nicht schlafend hatten verbringen wollen, doch plötzlich überfiel ihn die ungute Vorahnung, dass Jack schon gegangen sein könnte. Er sprang aus dem Bett und griff nach seiner Armbanduhr auf dem Nachttisch. Viertel vor elf. Sie hatten geplant, gegen zwölf zu gehen, also sollte Jack noch da sein. Er schlang eines der Bettlaken um sich und eilte auf die Terrasse hinaus. Kein Jack. Badezimmer?
Lucas stoppte in der Badezimmertür, als er Jack vor dem großen Spiegel entdeckte. Er trug nur Boxershorts und stand vornübergebeugt, während er sich sorgfältig rasierte.
„Du siehst aus wie eine dieser griechischen Statuen“, bemerkte Jack mit einem Blick auf Lucas.
Lucas ließ das Laken fallen, stellte sich hinter Jack und schloss ihn in die Arme. Er legte sein Kinn auf Jacks Schulter und betrachtete ihr Spiegelbild. „Ich wünschte, wir könnten einfach hierbleiben und müssten niemals zurück in die wirkliche Welt.“
Jack legte seine Hände über Lucas‘ und lehnte sich an ihn. „Du weißt, dass das nicht geht, Luke.“
„Ich weiß.“ Lucas seufzte und drückte Jack an sich. „Ich will dich nur einfach nicht gehen lassen.“
Jack drehte sich um und hob den Arm, damit er ihn hinter Lucas‘ Kopf legen und ihn leidenschaftlich küssen konnte. „Es wird schon gehen, Luke“, versprach er unbedachterweise. „Wir werden einen Weg finden.“
A LS sie ihre Sachen zusammenpackten, um das Hotelzimmer zu verlassen, nahm Lucas‘ Unruhe zu. Sie hatten sich nicht richtig über die Zukunft unterhalten, und auch wenn Lucas sicher war, dass Jack das Ganze ebenfalls genossen hatte, war er auch ziemlich sicher, dass der Amerikaner für ihn nicht seine Frau verlassen würde. War es dumm von ihm, tatsächlich an eine gemeinsame Zukunft zu denken? Konnte er sich damit begnügen, nur der Liebhaber zu sein, der Seitensprung? Auch wenn sie nur zwei Nächte miteinander verbracht hatten, wusste Lucas, dass es für ihn mehr als nur ein kleines Abenteuer war. Er wusste, dass seine Gefühle für Jack nichts mit seinen Gefühlen für seine bisherigen Freunde zu tun hatten. Es war Liebe, zumindest von seiner Seite aus.
Jack war bereits nach unten gegangen, um auszuchecken, und als Lucas noch ein letztes Mal prüfend den Blick durch den Raum schweifen ließ, bemerkte er ein paar Kondome, die noch auf dem Nachttisch
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