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Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Titel: Diplomatische Beziehungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zahra Owens
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Posterrolle gerade so weit aus, dass er sie nicht erreichen konnte. „Aber du weißt doch auch, dass dir das gefällt.“
    Jack wartete kurz ab, bevor er sich nach vorn warf und die Rolle schnappte, bevor Maria sie wegziehen konnte. „Erwischt!“
    Er schüttelte sie spielerisch, bevor er sie öffnete und zwei Poster herausfallen ließ. Als er sie auf dem Tresen entrollte, gab er ein anerkennendes Brummen von sich. „Dali und Miró.“
    Sie kam näher. „Ich weiß, wie sehr du Dali magst, aber ich finde, dein trostloses Büro braucht etwas fröhlichere Kunst und da ist der Miró vielleicht besser geeignet.“
    Er warf ihr einen liebevollen Blick zu. „Ich glaube, den Dali könnte das Büro auch vertragen.“
    Sie ging um den Tresen herum und lächelte. „Gut! Dann lasse ich sie einrahmen und in die Botschaft bringen.“
    Jack wandte sich wieder seiner Zeitung zu. „Danke, Maria.“
    Er musste wirklich sehr müde sein, wenn er ihre kleinen Kabbeleien so schnell aufgab. Sie betrachtete ihn, wie er dort saß, ein bisschen besorgt darüber, dass er nicht genug schlief, aber überzeugt davon, dass sich alles zum Guten wenden würde. Und wenn nicht, würde Jack dafür sorgen, dass es das tat, auch wenn seine momentane Erschöpfung vermutlich durch einen Gewissenskonflikt ausgelöst wurde. Maria war aufmerksam genug, um zu sehen, dass die Anweisung, die Belgier davon zu überzeugen, den Wiederaufbau nach dem Krieg mit Truppen zu unterstützen, im Widerspruch zu Jacks innerer Überzeugung stand. Sie hatten über die Möglichkeit einer solchen Situation gesprochen, bevor Jack seinen Posten angetreten hatte, und Jack würde ganz bestimmt einen Weg finden, damit zurechtzukommen und seine Arbeit zu machen.
    Sie sammelte die Zeitungen und Zeitschriften ein, die grundsätzlich an dem Platz im Haus verstreut waren, den Jack sich gerade zum Lesen auserkoren hatte, und machte sich Gedanken um das Abendessen. Sie würde das kleine Restaurant anrufen, in dem sie oft aßen und fragen, ob man dort ein Menü für zwei zusammenstellen könnte. Einer der Fahrer würde es abholen und dann könnten sie sich einen gemütlichen Abend zu zweit machen.

    „E RKLÄR mir das, Lucas!“
    Lucas wurde unsanft aus dem Schlaf gerissen, als Lucy mit der flachen Hand auf den Couchtisch schlug. Sie baute sich mit herausfordernd vor der Brust verschränkten Armen und einem unheilvollen Blick in den Augen vor ihm auf. Zögerlich richtete er seinen Blick auf das, was sie auf den Tisch geworfen hatte und wurde hellwach, als er sah, dass sie die Kondome gefunden hatte.
    „Ich wusste nicht, dass wir die brauchen, Lucy“, sagte er versuchsweise.
    Sie zuckte mit den Schultern und seufzte. „Ich glaub es einfach nicht. Hältst du mich wirklich für so dumm? Ich bin zwei Nächte lang nicht da. Nur zwei Nächte und schon treibst du es hinter meinem Rücken mit einer anderen.“
    Lucas sah, dass sie vor Wut kochte. Er konnte nicht glauben, dass sie sie gefunden hatte. Sie waren in seiner Jackentasche gewesen. Was hatte sie an seinen Jackentaschen zu suchen?
    „Wer ist sie, Lucas? Kenne ich sie?“
    Nein, aber ihn . „Lucy, es ist nicht das, wonach es aussieht …“ Er verstummte, als sie sich umdrehte und in die Küche hinausging.
    Er schloss die Augen. Wenn er ganz ehrlich war, wollte er, dass sie es wusste. Doch dann würde sie fragen, wer es war, und er wollte sie auf keinen Fall herausfinden lassen, dass es Jack war. Das durfte sie einfach nicht herausfinden.
    Lucas stand auf und betrat langsam die Küche, wo eine ungeöffnete Pizzaschachtel auf dem Tisch lag.
    „Du hast Pizza bestellt“, stellte er ziemlich betreten fest.
    „Lenk nicht vom Thema ab.“ Sie hatte immer noch die Arme verschränkt und starrte zu Boden. Dann konnte Lucas ihren Blick auf sich fühlen, stechend genug, um seine Haut zu durchdringen. „Ich bin dir durch die halbe Welt gefolgt und habe alles Bekannte zurückgelassen, um mit dir in dieses … dieses … unmögliche Land zu kommen. Und jetzt finde ich raus, dass ich dir noch nicht mal genug vertrauen kann, um dich für zwei verdammte Tage allein zu lassen. Du hast gesagt, du müsstest arbeiten, du würdest das ganze Wochenende mit Jack arbeiten …“
    Sie atmete schwer, als sie mitten im Satz abbrach, und Lucas konnte ihren Verstand arbeiten sehen. Er versuchte unbeteiligt zu wirken und seine Angst zu verbergen, aber er wusste einfach, dass sie es sich gerade zusammenreimte. Und das durfte unter gar keinen Umständen

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