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Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Titel: Diplomatische Beziehungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zahra Owens
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sich vor, um herauszufinden, wie Lucas wirklich über die Sache dachte.
    „Sie hat die Kondome gefunden. Ich habe ihr nichts gesagt, Jack … aber dein Name ist schon ziemlich bald gefallen und ich fürchte, sie könnte es Maria erzählen.“ Lucas klang ruhig, aber auch unsicher, ein wenig ängstlich und besorgt, gar nicht wie der selbstbewusste junge Mann, den Jack kannte.
    Jetzt war Jack an der Reihe zu seufzen. „Wie ist sie auf meinen Namen gekommen? Ich meine, sie hat doch nur geraten, oder?“ Er erinnerte sich an Lucas‘ Bemerkung darüber, dass man es ihnen nicht ansehen könne.Vielleicht war Lucy klüger, als er ihr zugetraut hatte.
    „Sie kennt mich, Jack. Sie wusste, dass ich vor ihr mit Männern zusammen war. Ich konnte nicht näher nachfragen, weil ich es abgestritten habe.“
    „Gut“, antwortete Jack schnell. Zu schnell. Er runzelte die Stirn und ermahnte sich innerlich. „So war es nicht gemeint. Ich meine … vielleicht hat sie dir geglaubt und wird Maria nichts sagen.“
    Lucas blieb erstaunlich ruhig, schien langsam wieder der Alte zu werden. „Ja, das dachte ich auch. Ich wollte dich nur warnen, falls sie sich bei deiner Frau ausweint.“ Und dann, nach kurzem Schweigen. „Es tut mir leid, Jack.“
    Jack war von den Komplikationen nicht gerade begeistert, aber das konnte er natürlich nicht sagen. „Das muss es nicht. Wer weiß? Vielleicht kommt Lucy morgen zurück, wenn sie sich beruhigt hat und einsieht, wie unwiderstehlich du bist.“
    „Das ist nicht lustig, Jack.“
    „Aber es kann doch sein. Du hast selbst gesagt, dass sie dir wahrscheinlich geglaubt hat, also besteht noch Hoffnung.“
    „Hoffnung wofür, Jack? Das klingt, als wolltest du, dass ich diese Farce mit Lucy tatsächlich weiterführe. Außerdem kenne ich sie. Sie ändert ihre Meinung nicht. Genaugenommen mochte ich das sogar an ihr. Sie ist weg, Jack. Ich … ich wollte nur, dass du Bescheid weißt. Sei auf der Hut.“
    Wenn Lucy wirklich entschlossen war Lucas zu verlassen, würde sie es mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit Maria sagen, und das beunruhigte Jack. Dieses dumme kleine Mädchen konnte nicht nur seine Ehe, sondern auch seine Karriere ruinieren. Gleich, als ihm der Gedanken kam, wusste er, wie ungerecht es war, Lucy für seine Entscheidungen verantwortlich zu machen. Trotzdem musste er etwas unternehmen. Er war kein Mann, der einfach herumsaß und wartete.
    „Hör zu, ich glaube, ich kann mich wegschleichen, also warum komme ich heute Abend nicht bei dir vorbei? Wir müssen reden und das geht persönlich besser.“
    „Nein“, antwortete Lucas entschieden. „Ich weiß nicht, wo Lucy hingegangen ist, aber falls sie aus irgendeinem Grund Maria anruft, wird es verdächtig aussehen, wenn du plötzlich einen dringenden Termin hast, nachdem meine Freundin mich verlassen hat. Mir geht es gut, ehrlich. Wir reden morgen, okay?“
    Jack hörte das Klicken in der Leitung und senkte das Telefon. Er saß zu Hause in seinem Büro, wohin er sich zurückgezogen hatte, sobald er Lucas‘ Stimme hörte. Dass Lucy ihn verlassen hatte, machte alles noch viel komplizierter. In Diplomatenkreisen verbreiteten sich Gerüchte schnell. Sie würden noch vorsichtiger sein müssen als zuvor.
    Er legte sein Gesicht in die Hände.
    So wie er es sah, gab es zwei Dinge, die Lucy tun konnte, und keines davon gefiel ihm. Am wahrscheinlichsten war, dass sie Maria anrufen und um Rat fragen würde. Die beiden Frauen waren gute Freundinnen geworden, also wäre es nur logisch. Er kannte Frauen und wusste, dass es Tränen geben würde und letztendlich würde Lucy mit ihrer Vermutung herausrücken, dass Lucas sie betrogen hatte und dass die „andere Frau“ eigentlich ein Mann war. Marias Mann.
    Lucys andere Möglichkeit war, ihn öffentlich bloßzustellen.
    Ein Gerücht in die Welt zu setzen war einfach. Eine einzige kleine Bemerkung im Beisein der richtigen Person, dass sie Lucas verlassen hatte, weil er mit dem amerikanischen Boschafter ein wenig zu vertraulich geworden war, würde genügen. Es abzustreiten würde es nur noch schlimmer machen, also brauchte er Maria an seiner Seite, um allen zu zeigen, dass es sich um einen Irrtum handelte. Und so wie er Maria kannte, musste er sie davon überzeugen, dass es wirklich eine Lüge war, bevor sie ihn unterstützte.
    Jack wurde bewusst, dass er die Reaktion seiner Frau nicht erahnen konnte. Maria war nicht besonders emotional, doch vielleicht würde sie sich verletzt fühlen, und da sie

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