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Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Titel: Diplomatische Beziehungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zahra Owens
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verschiedener Zeitungen.
    „Naja, er hat gesagt, er würde der Verbindungsbeamte für unsere Botschaft werden, also sollten wir uns vielleicht besser kennenlernen. Allerdings werden wir dann den ganzen Abend über die Arbeit reden, also könnte es für euch Frauen ein bisschen langweilig werden.“
    Maria rollte die Times zusammen, um ihn spielerisch damit zu schlagen. „Tja, dann können ‚wir Frauen‘ ja hochgehen und uns die Fußnägel lackieren, solange ihr Männer euch ums Geschäft kümmert.“
    Jack sah auf und ihm wurde klar, dass er gerade seine hochgebildete Frau beleidigt hatte.

    S PÄTER am Morgen, als Jack sich gerade mit den von Belgien beschlossenen Sanktionen in Bezug auf Importe aus nicht-EU-Ländern beschäftigte, steckte seine Sekretärin den Kopf zur Tür herein.
    „Mr. Christensen, der Sicherheitsdienst hat von unten Mr. Lucas Carlton gemeldet. Er ist der Verbindungsbeamte der …“
    „Ich weiß, wer er ist, Mrs. Claessens. Schicken Sie ihn einfach hoch. Und …“, rief er sie zurück, als sie gerade gehen wollte, „sorgen Sie dafür, dass die Sicherheitsleute ihn beim nächsten Mal durchlassen. Er gehört genauso zum Diplomatischen Corps wie wir, nur eben für die Briten anstelle der USA.“
    Sie nickte und schloss die Tür wieder, um die Anweisungen ihres Chefs weiterzuleiten.
    Wenige Minuten später kam Lucas mit einer kleinen Mappe unter dem Arm selbstbewusst in Jacks Büro spaziert. Er war praktisch genauso gekleidet wie bei dem Empfang. Mit dem allgegenwärtigen Lächeln auf seinem Gesicht beugte er sich über den mit Papieren übersäten, imposanten Eichenholzschreibtisch, um Jack die Hand zu schütteln.
    „Mr. Christensen, ich freue mich …“ Lucas brach mitten im Satz ab, als Jack abwehrend die Hand hob.
    „Nur Jack, bitte. Wenn wir bei allem, was unsere beiden Länder betrifft, zusammenarbeiten, würde mich das ständige ‚Mr.‘ in den Wahnsinn treiben, also einfach … Jack.“
    Lucas antwortete mit einem strahlenden Lächeln. „Okay, Jack. Aber es war trotzdem nett von dir, mich ohne Termin zu empfangen. Normalerweise halte ich mich besser an die Vorschriften, aber ich brauchte ein bisschen frische Luft und diese Unterlagen mussten zugestellt werden, also …“
    „Also bist du von eurer Botschaft zu meiner gelaufen? Mit …“ Jack blätterte schnell durch den Ordner. „… drei Seiten über die Ansicht Großbritanniens zu den wichtigsten Sanktionen?“ Er stellte fest, dass es ihn amüsierte, und sah zu, wie der junge Mann seinen Schal löste und sich auf der Kante eines der ihm gegenüberstehenden Stühle niederließ.
    „Man läuft nur fünf Minuten und, wie schon gesagt, ich brauchte frische Luft. Ein Auto zu nehmen wäre völlig sinnlos gewesen.“ Er verstummte, als er sich in dem üppig dekorierten Büro umsah.
    „Und wie geht es dem alten Boyles?“, fragte Jack, da er einsah, dass der junge Mann ihm nicht mit einer offenen Antwort entgegenkommen würde.
    Lucas war immer noch damit beschäftigt, den aufwendig geschnitzten Fries unterhalb der Decke zu betrachten, was Jack seinerseits Gelegenheit gab, den jungen Mann anzusehen. „Er hatte einen kleinen … Rückfall, also rechnen wir damit, dass er ziemlich bald für eine längere … Erholungspause nach England zurückgehen wird.“
    Jack schmunzelte. Er hatte den britischen Botschafter nur ein einziges Mal getroffen und sie hatten sich vom ersten Moment an nicht gemocht. Der Mann war berüchtigt dafür, dass er seinen Alkoholkonsum nicht auf eine angemessene Menge beschränken konnte und es gelang ihm jedes Mal, einige Leute vor den Kopf zu stoßen, bevor man ihn hinausgeleiten musste. Nicht die Art von Diplomat, die Jack gefiel.
    „Kann ich dir etwas zu trinken anbieten? Schließlich bist du hergelaufen … also dachte ich, du hättest vielleicht Durst“, fragte Jack ein wenig zögernd und etwas unsicher.
    Lucas sprang auf. „Wie wär`s, wenn ich uns etwas hole? Tee, Kaffee, Wasser?“
    „Lucas, setz dich hin, du bist hier zu Gast. Mrs. Claessens wird uns etwas bringen.“
    Der junge Mann drehte sich um. „Wie ist ihr Vorname?“
    „Wessen Vorname?“
    „Deiner Sekretärin natürlich“, antwortete Lucas.
    „Oh, ähm … Gurdy oder so. Irgendwas, das ich wohl nicht richtig aussprechen kann.“ Jack sah zu, wie der junge Mann lachend den Raum verließ, als würde ihm die ganze Botschaft gehören. Als er sich wieder seinen Unterlagen widmete, konnte er sich nicht richtig konzentrieren. Er sah ein,

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