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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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beste Ersatz, der mir einfällt.«
    »Ah«,
sagte sein Bruder besänftigend. »Aber wir müssen auch daran denken, was das
Beste für deine Viola ist, Ferdinand. Du kannst es dir nicht leisten, in der
Beziehung einen Fehler zu machen, sonst verschanzt sie sich hinter den Türen
von Pinewood und kommt niemals wieder hervor.«
    Ferdinand
nahm sein Glas auf und setzte sich hin.

Kapitel 23
    Viola saß am
nächsten Morgen da und las, während ihre Mutter Maria eine Arithmetikstunde
gab. Zumindest hielt Viola ein geöffnetes Buch im Schoß und dachte sogar daran,
hin und wieder eine Seite umzublättern. Aber ihre Hände waren wie Eis, ihr Herz
pochte heftig und ihr Geist war in Aufruhr.
    Sie
brauchte nur dieses Stück Papier in Händen. Am Nachmittag fuhr eine Postkutsche
von einem anderen Gasthaus aus nach Westen; die könnte sie nehmen. Hannah hatte
bereits ihre Taschen gepackt. Ihre Mutter wäre natürlich enttäuscht. Sie hatte
ihr Herz daran gehängt, zum Tee ins Dudley House zu gehen. Sie glaubte fest
daran, dass Lord Ferdinand seinen Heiratsantrag wiederholen würde und Viola
dann so vernünftig wäre anzunehmen. Aber sie würde Mamas Enttäuschung ertragen
müssen.
    Seine
Gnaden würde heute Morgen Daniel Kirby aufsuchen. Oder vielleicht war er schon
gestern hingegangen, hatte aber bis heute damit gewartet, ihr die Bestätigung
zu schicken. Er würde sie gewiss nicht im Stich lassen, wenn die Alternative
für ihn darin bestand, Lilian Talbot zur Schwägerin zu bekommen.
    Sie
wandte mit feuchtkalter Hand eine Seite um.
    Und
dann öffnete sich die Wohnzimmertür. Claire trat ein und winkte mit einem
Brief. Viola sprang auf und ihr Buch fiel geräuschvoll zu Boden.
    »Ist er
für mich?«, rief sie.
    »Ja.
Ein Bote hat ihn gebracht.« Claire lächelte. »Vielleicht ist er von Mr. Kirby,
Viola. Vielleicht hat er eine Anstellung für dich gefunden.«
    Viola
riss ihrer Schwester den Brief aus der Hand. Ihr Name auf der Außenseite war in
kühnen, schwarzen Buchstaben geschrieben, die der Handschrift des Dukes
ähnelten, die sie auf Pinewood gesehen hatte.
    »Ich
werde ihn in meinem Zimmer lesen«, sagte sie und eilte davon, bevor jemand
Einwände erheben konnte.
    Ihre
Hände zitterten, als sie sich schwer auf ihr Bett setzte und das Siegel brach.
Sie und Hannah würden die Nachmittagskutsche rechtzeitig erreichen.
    Sie
würde ihn niemals wiedersehen.
    Zwei
Schreiben flatterten auf ihren Schoss. Sie ignorierte sie, während sie die
kurze Notiz überflog, die beigelegt war.
    »Mit
meiner Empfehlung«, besagte diese. »Beide Schreiben wurden, kurz bevor der
verstorbene Earl dahinschied, bei einem Anwalt in York eingereicht. E Dudley.«
    Also
war es Ferdinands Handschrift.
    Sie
nahm das obere Schreiben vom Schoß und entfaltete es.
    O Gott!
O Gott! O Gott! Sie zitterte so heftig, dass sie es auch mit beiden Händen
festhalten musste. Es war die Bestätigung, die ihr Vater von Daniel Kirby hatte
unterzeichnen lassen und in der erklärt wurde, dass die Schulden des
verstorbenen Clarence Wilding vollkommen und für immer bezahlt waren. Die beiden
Unterschriften waren so deutlich erkennbar wie nur möglich. Und die
Unterschriften zweier Zeugen ebenfalls.
    Sie
war frei. Sie alle waren frei.
    Aber da
war noch das zweite Schreiben, das gefaltet auf ihrem Schoß lag. Sie legte
dasjenige, das sie gerade gelesen hatte, neben sich aufs Bett und entfaltete
den zweiten Bogen. Sie starrte darauf, bis ihre Sicht verschwamm und eine Träne
auf eine Ecke des Schreibens fiel. Sie hatte den Glauben an ihn nie verloren.
Nicht einen Moment lang. Aber es war wunderbar - ah, es war wirklich
wunderbar -, den Beweis dafür in Händen zu halten.
    Vater.
Oh mein lieber, lieber Vater!
    Sie
weinte hemmungslos, als sich die Schlafzimmertür öffnete und ihre Mutter
vorsichtig hereinspähte und dann eilig eintrat.
    »Viola?
Oh, was ist los, Liebes? Ist der Brief von der Duchess? Hat sie ihre Meinung
wegen heute Nachmittag geändert? Das ist wirklich nicht wichtig. Oh, lieber
Gott, was ist denn?«
    Sie war
ans Bett herangetreten und wollte ihre Tochter in den Arm nehmen, aber Viola
hielt ihr das Kodizill zum Testament ihres Vaters entgegen.
    »Er hat
mich geliebt.« Sie weinte. »Er hat mich wirklich geliebt.«
    Ihre
Mutter las das Schreiben, bevor sie es zusammenfaltete und Viola wieder auf den
Schoß legte. »Ja, natürlich hat er dich geliebt«, sagte sie sanft. »Er hat dich
angebetet. Er kam noch lange nachdem unsere Beziehung beendet war, nur um

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