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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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dich
zu sehen. Ich glaube wirklich, dass er dich mehr als irgendjemanden sonst auf
der Welt geliebt hat. Als ich deinen Stiefvater heiratete, wollte ich nichts
mehr mit ihm zu tun haben. Ich war verliebt und ich war sehr stolz. Ich habe
deine Bedürfnisse missachtet. Er war mein Geliebter, aber er war dein Vater.
Das ist ein himmelweiter Unterschied das weiß ich jetzt. Vermutlich war ich aus
Schuldgefühlen ärgerlich auf dich, weil du Pinewood Manor von ihm angenommen
hattest. Es tut mir so Leid! Kannst du mir jemals vergeben? Ich bin froh, dass
du Recht hattest und er dir Pinewood wirklich hinterlassen hat. Ich bin wirklich froh, Viola.«
    Viola
nahm ein Taschentuch aus der Tasche ihres Kleides und betupfte sich die Augen,
aber ihre Tränen flossen ungehindert weiter.
    »Was
ist das?«, fragte ihre Mutter plötzlich.
    Das
andere Schreiben. Viola
griff neben sich aufs Bett, aber es war zu spät. Ihre Mutter hielt das
Schreiben bereits in Händen und las es mit geweiteten, entsetzten Augen.
    »Bamber
hat die Schulden von Clarence bezahlt? Welche Schulden? An Mr. Kirby ?« Sie sah
Viola an.
    Viola
fiel keine Antwort ein.
    »Erklär
mir das.« Ihre Mutter setzte sich neben sie.
    »Ich
wollte dich nicht beunruhigen«, sagte Viola. »Du warst so krank, nachdem mein
Stiefvater gestorben war. Und es wäre auch nicht fair gewesen, Onkel Wesley
damit zu belasten. Ich ... ich habe versucht, die Rechnungen selbst zu
bezahlen, aber es waren so viele. Mein Vater war so freundlich, sie alle für
mich zu bezahlen.«
    Belasse
es dabei, Mama. Bitte!
    »Du
hast Schulden von Clarence bezahlt, Viola?«, fragte ihre Mutter. »Spielschulden?
Vom Lohn einer Gouvernante? Und hast außerdem geholfen, uns zu unterstützen?«
    »Ich
brauchte selbst sehr wenig«, sagte Viola. Bitte, belasse es dabei.
    Aber
ihre Mutter war merklich blasser geworden. »Was hast du während dieser Jahre
tatsächlich gemacht? Du warst keine Gouvernante, oder? Er war nicht unser
Freund, oder?«
    »Mama
...« Viola legte ihrer Mutter eine Hand auf die Schulter, aber ihre Mutter
schüttelte sie ab und sah sie entsetzt an.
    »Was
hast du getan?«, schrie sie. »Viola, wozu hat er dich gezwungen?«
    Viola
schüttelte den Kopf und biss sich auf die Lippen, während sich ihre Mutter eine
zitternde Hand vor den Mund schlug.
    »Oh,
mein Kind«, sagte sie, »was hast du für uns getan? Was hast du vier Jahre
lang getan?«
    »Onkel
Wesley wäre ruiniert gewesen«, sagte Viola. »Bitte, versuch es zu verstehen.
Die Kinder wären mit dir im Schuldenturm gelandet. Mama, bitte versuch es zu
verstehen. Und mich nicht zu hassen.«
    »Dich
hassen?« Ihre Mutter riss sie in die Arme, hielt sie fest und wiegte sie.
»Viola, mein liebes Kind! Was habe ich dir angetan?«
    Es
verging einige Zeit, bevor sich Viola zurückzog und fest die Nase schneuzte. »Ich
glaube, ich bin froh, dass du es jetzt weißt«, sagte sie. »Es ist entsetzlich,
dunkle Geheimnisse vor seiner eigenen Familie zu haben. Aber jetzt ist alles
vorbei, Mama. Er hat keine Macht mehr über mich - oder über Claire.«
    »Über
Claire?«, rief ihre Mutter.
    »Er
hätte sie benutzt, wenn ich nicht nach London zurückgekommen wäre«, erklärte
Viola. »Aber sie ist nun sicher, Mama. Die Bestätigung hat sich eingefunden.
Und Pinewood gehört mir. Ich gehe dorthin zurück. Vielleicht willst du mit den
Kindern zu mir kommen und bei mir leben, nachdem ich mich wieder eingerichtet
habe. Alles wird gut.«
    »Woher
kamen diese Schreiben?«, fragte ihre Mutter.
    »Lord
Ferdinand Dudley hat sie geschickt. Er muss danach gesucht haben.«
    »Oh,
Liebes!« Ihre Mutter berührte ihren Arm. »Er weiß es also? Und er mag dich
dennoch? Du bist ihm gewiss auch zugeneigt.«
    Viola
stand auf und wandte ihrer Mutter den Rücken zu. »Du musst doch jetzt
begreifen, Mama«, sagte sie, »warum eine solche Verbindung völlig unmöglich
wäre. Außerdem wird er seinen Heiratsantrag nicht wiederholen. Er hat diese
Schreiben mit einem Boten geschickt.« Und mit F. Dudley unterzeichnet.
    Ihre
Mutter seufzte. »Dann ist es ein schwerer Verlust«, sagte sie. Hat Barn ... Hat
dein Vater alles gewusst, Viola?«
    »Ja.«
    »Deshalb
hat er dich von deiner Last befreit und dir Pinewood geschenkt, damit du ein
neues Leben beginnen konntest. Er war stets ein großzügiger Mann. Das kann ich
nicht leugnen. Meine Klagen müssen dir in der Tat grausam erschienen sein. Komm
mit ins Wohnzimmer und lass uns eine Tasse Tee zusammen trinken.«
    Aber
Viola

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