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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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mich nicht, mit welcher Summe du sie bestochen hast,
und es kümmert mich auch nicht, welche Versprechen sie dir gegeben hat. Ich
werde dir das verdammte Geld zurückzahlen und dann werde ich sie aus ihrem
Versprechen entlassen. Vielleicht will sie mich wirklich nicht haben. Aber sie
wird die Freiheit haben, ja zu sagen, wenn sie ja meint, und nein zu sagen,
wenn sie nein meint. Verdammt seist du, Tresham! Ich werde nach dem heutigen
Tag nie wieder mit dir reden. Ich bin sogar viel zu sehr angewidert, um dich zu
töten, verflucht!« Er wandte sich zur Tür.
    »Sie
möchte, dass ich Kirby das Geld persönlich übergebe«, sagte Tresham, den
Ausbruch ignorierend. »Und eine schriftliche Bestätigung mit dem Wortlaut von
ihm fordere, dass alle Schulden vollständig und für immer bezahlt sind. Jane
hatte Recht, verstehst du. Dieser Halunke hat sie jahrelang Schulden abarbeiten
lassen. Und als er hörte, dass sie nach London zurückgekehrt ist, hat er
zweifellos weitere Schulden entdeckt - diejenigen, die für sie zu bezahlen
ich mich bereit erklärt habe, indem ich ihr ein Darlehen gewähre. Ich habe dir
dies alles nur sehr widerwillig erzählt, Ferdinand, und nur weil es mir
selbstsüchtig schien, das ganze Vergnügen der Auseinandersetzung mit Kirby für
mich allein zu beanspruchen. Ich dachte, du würdest vielleicht darüber
nachdenken wollen, den ersten ... eh ... Schuss auf ihn abzugeben, da du mehr
Recht dazu hast als ich.«
    Ferdinand
sah seinen Bruder einige Augenblicke über die Schulter hinweg an, bevor er in
eine Tasche griff und das zweite der beiden Dokumente hervornahm, die Bamber
ihm zuvor auf den Frühstückstisch gelegt hatte. Er hatte zunächst gezögert, es
zu lesen, weil es Viola gehörte; aber da es unversiegelt war, hatte er der
Versuchung nicht widerstehen können. Er durchquerte den Raum und reichte es
seinem Bruder, der es sorgfältig von Anfang bis Ende las.
    »Woher hast du das?«
    »Von Bamber«,
antwortete Ferdinand. »Es wurde zusammen mit einem Kodizill zum Testament des
verstorbenen Earls, das Pinewood seiner Tochter zuschreibt, in die Obhut des
Anwalts der Countess in York gegeben. Der Anwalt, zweifellos von der Countess
unterstützt, hatte beide Dokumente praktischerweise vergessen, bis Bamber
hinfuhr und ihn daran erinnerte. Er kam heute Morgen in die Stadt zurück und
direkt zu mir.«
    »Bamber
senior hat vor zwei Jahren alle Schulden bezahlt«, sagte Tresham, wieder das
Dokument betrachtend. »Alle. Und das ist ein interessantes Detail,
    Ferdinand.
Es waren Schulden, die Clarence Wilding gemacht hatte. Ich kannte den Mann
flüchtig und glaube sehr wohl, dass es recht hohe Schulden waren. Sie wurden
zweifellos unendlich hoch, als Kirby sie erwarb und mehrere hundert Prozent
Zinsen aufschlug. Weiß Mrs Wilding von diesen Schulden? Weißt du das?«
    »Das glaube
ich nicht«, sagte Ferdinand. »Sie schien wirklich zu glauben, dass Kirby Viola
damals eine Anstellung als Gouvernante gesucht hat und es jetzt wieder tun
wird.«
    »Dann
hat sie die ganze Last allein auf ihre jungen Schultern genommen«, sagte
Tresham. »Sie hat jüngere Halbbrüder und -schwestern, soweit ich mich
erinnere?«
    »Drei.
Sie müssen zu der Zeit noch Kleinkinder gewesen sein«, sagte Ferdinand. »Viola
war der Geburt und Erziehung nach eine junge Lady. Ihre Unehelichkeit wäre
einer anständigen Zukunft nicht sehr hinderlich gewesen. Ihr Vater war immerhin
ein Earl. Sie hätte eine ehrbare Partie erwarten können. Kirby hat ihr diese
Chance genommen und sie stattdessen in die Hölle gestürzt.«
    »Du
musst verstehen«, sagte Tresham, »welch großes Opfer ich bringe, lieber
Ferdinand, indem ich dir bei dieser Angelegenheit den Vorrang lasse. Ich würde
mich dir als Sekundant zur Verfügung stellen, aber ich glaube nicht, dass
dieser Mann das Recht auf eine ehrenhafte Herausforderung hat, oder? Aber ich
will dir sehr gern helfen. Und einen Vorschlag machen. Ich werde es nicht als
einen Rat bezeichnen, sonst musst du ja schon aus Prinzip ablehnen. Eine Kugel
zwischen die Augen ist zu einfach. Außerdem würde dir das alle möglichen
ärgerlichen Komplikationen einbringen, und du könntest dich genötigt sehen, die
nächsten ein oder zwei Jahre auf dem Kontinent vor Ungeduld zu versauern. Nimm
dein Getränk wieder an dich und setz dich und dann werden wir gemeinsam eine
angemessene Strafe ersinnen.«
    »Selbst
der Tod wäre für das, was er getan hat, nicht angemessen«, sagte Ferdinand
böse. »Aber er ist der

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