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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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Earl of Bamber«, fügte Ferdinand hinzu.
    Murmeln
erklang von den Zuschauern, für die dieses Detail anscheinend neu war. Kirby
wirkte zum ersten Mal unbehaglich.
    »Bamber.«
Ferdinand erhob die Stimme. »Ist das wahr? Lilian Talbot ist in Wahrheit Miss
Viola Thornhill, die uneheliche Tochter Ihres Vaters?«
    »Er hat
sie als solche anerkannt«, bestätigte der Earl of Bamber, der ganz in der Nähe
stand.
    »Ich
wusste nicht ...«, begann Kirby.
    »Miss
Thornhill lebte ruhig und ehrbar mit ihrer Mutter und ihren Halbbrüdern und -schwestern
im Gasthaus ihres Onkels, bis Sie die Schulden von Clarence Wilding, ihrem
verstorbenen Stiefvater, aufkauften?«, fragte Ferdinand.
    »Ich
weiß nicht, was das hier soll«, sagte Kirby, »aber ...«
    Er
wollte vom Sitz heruntersteigen, aber der Duke legte vier behandschuhte
Fingerspitzen leicht auf seinen Arm, und da änderte Kirby seine Meinung.
    »Sie
haben ihr die Chance geboten, ihre Familie vor dem Schuldenturm zu bewahren?«,
fragte Ferdinand.
    »He,
he«, sagte Kirby ungehalten, »ich musste dieses Geld irgendwie eintreiben. Es
war eine große Summe.«
    »Und so
erschufen Sie Lilian Talbot«, sagte Ferdinand, »ließen Sie arbeiten und nahmen
ihr ihre Einkünfte ab. Vier Jahre lang. Es müssen astronomische Schulden
gewesen sein.«
    »So war
es auch«, sagte der andere. »Aber ich habe ihr nur einen kleinen Teil ihrer
Einkünfte abgezogen. Sie lebte im Schoße des Luxus. Und sie genoss, was sie
tat. Es befinden sich Männer hier, die diese Tatsache bezeugen könnten.«
    »Schande!«,
murrten mehrere der anwesenden Gentlemen. Aber Ferdinand hob eine Ruhe
gebietende Hand.
    »Dann
muss Miss Thornhill enttäuscht gewesen sein, als Bamber, ihr Vater, die
Wahrheit entdeckte, alle Schulden bezahlte, eine schriftliche Bestätigung
darüber von Ihnen erhielt, Kirby, und ihr Pinewood Manor in Somersetshire gab,
wo sie ihr Leben auf eine ihrer Herkunft angemessene Art leben konnte.«
    »Es
gibt keine solche Bestätigung«, sagte Kirby. »Und wenn sie das behauptet ...«
    Aber
Ferdinand hatte erneut die Hand gehoben.
    »Es
wäre klug, wenn Sie nicht meineidig würden. Das Schreiben wurde gefunden.
Bamber und ich haben es gesehen - und Tresham ebenfalls. Aber als ich
Pinewood von Bamber gewann, haben Sie angenommen, dass der verstorbene Earl ein
falsches Spiel mit ihr getrieben hat, nicht wahr, und dass die Bestätigung
vergessen oder verloren wurde. Eine törichte Annahme. Bamber hat entdeckt, dass
sein Vater das Testament tatsächlich geändert hat. Miss Thornhill ist Herrin
von Pinewood.«
    Donnernder
Applaus erklang hinter ihm.
    »Sie
entdeckten weitere Schulden, als Sie dachten, Miss Thornhill wäre mittellos«,
sagte Ferdinand. »Sie versuchten gerade, sie wieder in die Prostitution zu
zwingen, Kirby.«
    Das
Murren hinter ihm klang nun lauter und gefährlicher.
    »Ich
habe nicht ...«
    »Tresham?«,
fragte Ferdinand kühl.
    »Ich
sollte sie noch in dieser Woche bekommen«, sagte der Duke. »Zu einem über ihr
üblich hohes Honorar hinausgehenden Preis, da es anscheinend zu meinem Prestige
beitragen und für mich, eh, eine Art Auszeichnung wäre, nach zwei Jahren ihr
erster Kunde zu sein.«
    Ferdinand
spannte das Kinn an.
    »Ich
wollte gerade ablehnen, als ich diese interessante Versammlung erblickte«, fuhr
Tresham fort. »Die Duchess würde mir verständlicherweise bei lebendigem Leib
das Herz herausschneiden.«
    Die
Zuschauer brachen in Gelächter aus. Aber Ferdinand beteiligte sich nicht daran.
Er sah einen eindeutig nervösen Daniel Kirby an, seine Augen sehr schwarz, sein
Kinn angespannt, der Mund eine schmale Linie.
    »Sie
haben eine Lady von vornehmer Geburt terrorisiert und zugrunde gerichtet,
Kirby. Eine Lady, deren einziger Fehler die Liebe zu ihrer Familie und die
Bereitschaft war, ihre Ehre und ihr eigenes Leben für deren Freiheit und Glück
zu opfern. Sie sehen ihren Fürsprecher vor sich, Sir.«
    »Hören
Sie«, sagte Daniel Kirby, der sich hastig umsah, als suche er ein freundliches
Gesicht oder einen Fluchtweg, »ich will keinen Ärger.«
    »Ganz
offen gesagt«, erwiderte Ferdinand, »kümmert es mich nicht, was Sie wollen,
Kirby. Sie haben jetzt Ärger - für Miss Thornhill allerdings sechs Jahre
zu spät. Steigen Sie ab. Sie werden Ihre Strafe bekommen.«
    »Ihre
Gnaden!« Kirby wandte sich entsetzt an Tresham. »Ich muss Sie bitten, mich zu
beschützen. Ich bin im Vertrauen darauf mit Ihnen gekommen, ein Stelldichein zu
arrangieren.«
    »Und es
wurde ein

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