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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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und verlor sich dann
unwiderruflich in seinen Gefühlen. Süße, vollkommene Unschuld und Schönheit.
Die verführerischen Düfte von Seife und Reinlichkeit und Frau. Und die
Erinnerungen an Feuerschein und Geigenmusik und bunte, sich verschränkende
Bänder. Und an das lachende, wunderschöne Gesicht der Frau, die er zu einem
Kuss hinter den Eichbaum geführt hatte.
    Diese
Frau.
    Er
küsste sie nur wenige Augenblicke, bevor er sich zurückzog und ihr in die Augen
blickte. Der Kerzenschein zuckte über ihr Gesicht, wie es auch der Feuerschein
auf dem Dorfanger getan hatte. Sie erwiderte seinen Blick verträumt. Die Tränen
waren verschwunden. Sie hob eine Hand und legte die Fingerspitzen leicht an
seine Wange. Sie sandte Schauer puren Verlangens seinen Körper hinab in die
Lenden. Und doch war das Verlangen, das er verspürte, nicht rein fleischlicher
Natur. Sie war nicht einfach irgendeine wunderschöne Frau, mit der er unter
aufreizenden Umständen allein war.
    Sie war
Viola Thornhill, die lachende, wunderschöne, lebenslustige Frau, die fröhlich
tanzte, als hätte sie alle Musik und allen Rhythmus des Universums aufgesogen,
die Verwandte von Bamber, der Pinewood versprochen und die dann betrogen wurde,
das Kind, das seinem Vater entgegengelaufen war und ihm alle seine kindlichen
Geheimnisse anvertraut hatte.
    »Ja«,
flüsterte sie schließlich als Antwort auf die Frage, die gestellt zu haben er
inzwischen fast vergessen hatte. »Diese Erinnerung wollte ich.«
    »Obwohl
ich hier bin, um für weitere zu sorgen?« Er vergaß, dass sie sich an die
Bekanntschaft mit ihm seit dem Maitag mit einer Verbitterung erinnern müsste, die
ein Leben lang andauern würde.
    Er
legte seine Hände um ihre Taille und zog sie näher zu sich. Sie stieß ihn nicht
fort. Im Gegenteil, sie umschloss mit den Händen seine Ellenbogen und bog sich
ihm entgegen, presste Oberschenkel, Bauch und Brüste gegen seinen Körper. Sie
war ganz weiche, verführerische Rundungen. Seine Arme glitten fest um ihre
Taille und ihre schlangen sich um seinen Hals. Jeder Zweifel an der Nacktheit
unter der jungfräulichen Weiße ihres Nachthemds wurde beseitigt. Wie auch jeder
Zweifel daran, dass sie bereitwillig an dem Geschehen teilhatte.
    Als er
sie dieses Mal küsste, öffnete er den Mund über ihrem und leckte ihre Lippen
und das weiche, feuchte Innere. Er wurde von süßem, purem Verlangen
vereinnahmt. Süß, weil er mit tiefster, natürlicher Redlichkeit erkannte, dass
er die Umarmung nicht so weit führen würde, ihre Unschuld zu zerstören -
er würde ihr nicht die Jungfräulichkeit nehmen. Und rein, weil er wollte und
wollte und wollte ... Er wollte sie auf einem Bett unter sich spüren, ja. Er
war bereits vor Erregung hart. Er wollte sich tief in sie hineinpressen, ihr
Vergnügen und sich selbst Entspannung bereiten. Aber mehr noch als diesen
einfachen, tierischen Drang befriedigen wollte er ... ah, er hatte einfach Sehnsucht.
    »Schön«,
murmelte er, als er sich ein Stück zurückzog und Küsse auf ihre geschlossenen
Lider, Schläfen, Wangen hauchte, eines ihrer Ohrläppchen zwischen die Zähne
zog, seine Zunge über die Spitze gleiten ließ und sein Gesicht dann in ihrer
warmen, weichen Mulde zwischen Hals und Schulter barg. Er schlang beide Arme
noch fester um sie und hob sie an, bis sie auf Zehenspitzen stand.
    »Ja«, murmelte
sie, und ihre Stimme klang tief und samtig. Sie rieb ihre Wange an seinem Haar
und verschränkte die Finger einer Hand darin. »Ah, schön.«
    Sie
hielten sich endlose Augenblicke fest.
    Er ließ
sie im selben Moment los, als sie die Hände gegen seine Schultern stützte und
ihn fortschob, nicht heftig, aber bestimmt.
    »Gehen
Sie zu Bett, Lord Ferdinand«, sagte sie, bevor er sprechen konnte. »Allein.«
Und doch war sie nicht verärgert. Etwas in ihrer Stimme zeugte von einer
Sehnsucht, die seiner ebenbürtig war. Er wusste, dass dieser Teil von ihr -
ein schwächerer Teil - wollte, dass er Einwände erhob.
    »Das
war nicht meine Absicht«, sagte er weich. »Ich hatte keine Verführung im Sinn.
Ihre Jungfräulichkeit ist bei mir vollkommen sicher. Aber es wäre das Beste für
uns, wenn wir uns nicht wieder auf diese Art begegneten. Ich bin schließlich
nur ein Mann.«
    Sie
nahm den Kerzenleuchter auf. »Ich lasse die Scherben morgen früh auffegen«,
sagte sie. »Lassen Sie sie einfach liegen.« Sie sah ihn nicht wieder an,
sondern ging in ihr Zimmer zurück, wobei der Zopf auf ihrem Rücken hin und her
schwang wie

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