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Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Titel: Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Evans
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windelweich. Ich flippte richtig aus – ich war betrunken, vor allem aber von Paul enttäuscht und genervt. Wieso war er so ein verdammtes Arschloch?
    Dann spürte ich, wie mich etwas nach hinten riss. Todd hatte mich an den Schultern gepackt und zerrte mich von Paul weg, und das war gut so. Erst dachte ich, Todd würde mir den Kopf abreißen, aber er war lediglich bemüht, die Lage zu entschärfen und zu beruhigen. Es war an sich schon schlimm genug, dass ich Paul eine reingehauen hatte, aber dass ich das ausgerechnet vor einem Haufen von CBS-Leuten getan hatte, unter anderem Peter Dawkins und Lorne Saiffre, dem Chef unseres US-Labels Portrait, war karrieretechnisch nicht gerade der beste Schachzug.

    Contraband waren als Support der Little River Band für eine große Open-Air-Show auf dem Vorplatz des Opernhauses von Sydney gebucht, und das war ein richtig großes Ding – die Veranstalter rechneten mit mehr als 30.000 Zuschauern, und wir hofften, dass uns dieser Auftritt in Sydney nach einigen Beinahe-Hits endlich den ersehnten Durchbruch bringen würde. Der größte Rocksender von Sydney, 2SM, sponserte die Show – besagter Sender, der AC/DC damals auf die schwarze Liste gesetzt hatte, bevor wir klarstellten, dass wir Musiker waren und keine Stripper.
    Da Bon zu dieser Zeit mal wieder in der Stadt war, lud ich ihn zu der Show ein. Wir sollten ihn am Corban Hotel abholen. Als ich anklopfte, war er zwar schon ausgehfertig, bat mich aber trotzdem noch herein.
    „Ich habe was für dich, Alter“, sagte er. „Wir haben alle eine davon in New York bekommen. Für dich habe ich auch eine besorgt. Du hast sie verdient.“
    Er gab mir eine goldene Uhr, die auf den ersten Blick aussah wie eine Cartier – die mit dem leicht rechteckigen Gehäuse, den römischen Ziffern und dem schwarzen Armband. Ich sah sie mir genauer an. Anstatt „Cartier“ lautete der Schriftzug: „Atlantic Records“. Offenbar hatte man AC/DC beim Label allmählich richtig gern.
    Bon grinste mich auf seine typische Weise an, als er merkte, dass mir sein Geschenk gefiel und ich vor allem sehr gerührt war, dass er an mich gedacht hatte. Er war eben so ein Typ, unglaublich großzügig und aufmerksam. Jedenfalls, solange er nüchtern war. Sobald er richtig betrunken wurde, war es mit der Aufmerksamkeit vorbei.
    „Komm, wir trinken einen, bevor wir gehen“, schlug Bon vor. Wie hätte ich da Nein sagen können?
    Der Vorplatz des Opernhauses war voller Menschen, als wir ankamen. Es war ein wunderschöner Tag am Hafen von Sydney, und dank Bon war ich schon ziemlich gut in Stimmung. Contraband war die zweite Band auf dem Programm, und wir rockten richtig ab. Das Publikum war begeistert und tobte. Um uns herum herrschte ein Lärm, wie ihn nur eine große Menge unter freiem Himmel machen kann. Bon hatte einen guten Platz, direkt hinter der PA auf meiner Bühnenseite, wo er sich neben seinen besten Freund Pat Pickett kauerte, der mein Bühnenroadie war. Auf der anderen Seite stand Pats Vertretung, Frazer Young, der Neffe von Mal und Angus. Frazers Bruder Steve sprang gelegentlich für Mal ein, wenn der sich eine Tournee-Auszeit von AC/DC nahm.
    Der Gig lief hervorragend, und danach wollte ich natürlich wissen, wie es Bon gefallen hatte.
    „Der Sänger ist supergeil“, sagte er. „Aber die Band ist nicht laut genug, und die langsamen Songs killen die Stimmung, das geht in die falsche Richtung. Ihr seid doch eine Rockband, oder? Vergiss den langsamen Kram, Alter. Wie sieht’s aus, willste noch ’ne Runde, Mark?“
    Scheiße, ich hatte ihn wirklich vermisst.

    Während ich mit Contraband am großen Durchbruch arbeitete, starteten Rose Tattoo bereits richtig durch. Sie hatten einen Vertrag bei Alberts unterschrieben, nachdem sich Bon bei George und Harry für sie eingesetzt hatte. Angry Anderson, der Sänger, war ein alter Kumpel von Phil und stammte ebenfalls aus Melbourne. Die Tatts sind meine Lieblingsband aller Zeiten, und kein anderes Land der Welt hätte eine solche Gruppe hervorbringen können. Sie waren die ultimative Aussie-Band.
    Ihr ursprünglicher Bassist, Ian Rilen, hatte sich schon ziemlich früh verabschiedet. Mick Cocks war für ihn eingesprungen, wollte aber möglichst schnell wieder auf seinen alten Platz als Rhythmusgitarrist der Tatts zurück. Er hasste es, Bass zu spielen, wie er mir berichtete, um mir gleich darauf die entscheidende Frage zu stellen: Ob ich nicht Lust hätte, bei ihnen einzusteigen? Aber die Vollmitgliedschaft bei

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