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Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Titel: Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Evans
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den Tatts barg ein Problem. Ich hatte Angst vor der Nadel. Ich wollte mich nicht bebildern lassen.
    „Tja, das ist bei uns nun mal Pflicht“, erklärte mir Manager Mick Christian.
    „Sorry, ich kann’s nicht“, antwortete ich und behauptete: „Ich bin Jude. Tattoos kommen nicht in Frage.“
    Ganz ehrlich, ich wäre sofort zu Rose Tattoo gegangen, wenn ich mich Contraband gegenüber nicht verpflichtet gefühlt hätte. Wenn sie mich zuerst gefragt hätten, dann hätte ich nicht schnell genug Ja sagen können. Aber zumindest war es für mich der Beginn einer lebenslangen Freundschaft mit Mick Cocks, der wie ich ein großer Carlton-Fan ist, und unsere Wege kreuzten sich immer wieder.
    Contraband ging letztlich die Puste aus. Schließlich entschieden wir uns, eine Weile zu pausieren, und daraus wurde schließlich ein Dauerzustand. Ende 1980 gründete ich mit dem Gitarristen Robin Riley und dem Schlagzeuger John „JL“ Lalor The Beast. Die Band war vor allem für zweierlei berüchtigt: für die enorme Lautstärke und für die stinkenden Overalls, die Robin auf der Bühne trug. Sie waren so eklig, dass nicht einmal die Roadcrew die Dinger anfassen mochte. Wenn wir unterwegs waren, schnallten wir die Kleidungsstücke an den Kängurufänger vorn an unserem Truck.
    The Beast war in erster Linie Robins Band, und das konnte auch nicht anders sein, weil Rockin’ Rob schlicht alle überragte, als Person ebenso wie durch sein monumentales Spiel. Er war ein Bär von einem Mann, ein typischer, biersaufender Australier mit unglaublicher Präsenz, der auf der Bühne geradezu Furcht einflößend, psychotisch, aber manchmal auch herrlich komisch sein konnte. Er hätte sicher einen hervorragenden Comic-Helden abgegeben, und halbwegs war er auch einer, schon allein durch die enorme Zahl von Tätowierungen. Rob mag sich vor allem auf der Bühne wie ein kompletter Idiot aufgeführt haben, aber darüber darf man nie vergessen, dass er großartige Rocksongs schreibt und sogar im Country-Stil richtig auf die Tränendrüse drücken kann. Tief in seinem Innern ist er ein richtiger Teddybär, ein Schatz. Sorry, Rob, aber das ist die Wahrheit, auch wenn du durchaus wie ein Axtmörder aus der Wäsche gucken kannst. Und dann spielt er auch noch mit ohrenbetäubender Lautstärke. Niemand dreht die Gitarre so laut auf wie Rob, was allerdings damit zu tun haben mag, dass er auf beiden Seiten ein Hörgerät trägt. Wobei ich nicht weiß, was zuerst kam – die Lautstärke oder die Hörgeräte.
    Robs ungekämmte Erscheinung ist vielleicht etwas befremdlich, und manchmal ist ihm Körperhygiene nicht so wichtig, was vor allem unserem PA-Roadie und Manager, Tony Malouf, ziemlich sauer aufstieß. Tony war ein zierlicher, hyperaktiver Saubermann libanesischer Abstammung, und er und Rob waren ein wirklich seltsames Paar – ein irrer, wild dreinblickender kleiner Dynamo und ein schlampiger, verkommener Berg von einem Mann. Sie waren wirklich die besten Freunde, was aber vielleicht mit den riesigen Joints zu tun hatte, die Tony gewöhnlich baute. Eines seiner Meisterstücke war über 30 Zentimeter lang und haute wahnsinnig rein. Ich guckte den beiden dabei zu, wie sie dieses Riesending in einem Hotel in Tweed Heads wegrauchten. Rob lag irgendwann auf dem Boden und fragte mich: „Sachma, Alter, bin ich noch da?“ Ich beteiligte mich nie an ihrer Kifferei, allerdings will ich mir gar nicht vorstellen, wie Tony drauf gewesen wäre, wenn er sich nicht ständig zugeraucht hätte. Wahrscheinlich hätten wir unseren kleinen Springteufel dann von der Decke kratzen können.
    Tony war zwanghaft sauber, und er merkte ziemlich schnell, dass Rob mehr als nur ein bisschen schmuddelig und unordentlich war. Wenn Tony wusste, dass wir seinen Volvo brauchten, um die Band von A nach B zu kutschieren, dann verbrachte er den ganzen Nachmittag damit, den Wagen mit Plastikfolie auszulegen, um ihn Riley-fest zu machen. Rob nahm das als persönliche Herausforderung und reagierte darauf beispielsweise, indem er auf der anderthalbstündigen Fahrt von Sydney nach Terrigal ununterbrochen furzte. Tony machte nicht eine einzige Bemerkung darüber, und das war eine reife Leistung, da JL und ich beinahe kotzen mussten. Später erfuhren wir, dass Tony keinen Geruchssinn hatte, der glückliche Arsch.
    Das Schicksal führte uns wie viele andere Bands zu Alberts ins Studio. Dort verbrachten wir viel Zeit damit, ein paar Demos einzuspielen, unterstützt von reichlich Bier und Sam

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