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Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Titel: Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Evans
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Minicabs gab es überall in London; sie wurden von Taxifahrern mit entsprechender Lizenz gefahren, sahen aber aus wie normale Privatwagen, im Gegensatz zu den traditionellen schwarzen Londoner Taxis, die erwartungsgemäß von Typen mit unglaublichem East-End-Akzent gesteuert wurden. Die Minicab-Fahrer wirkten meistens ziemlich zwielichtig, und der Typ, der an diesem Tag vor unserem Haus hielt, war da keine Ausnahme.
    Während der Fahrt kamen wir ins Gespräch. Unser Chauffeur kam aus Jamaika, und von daher vermuteten Mal und Phil, er wüsste vielleicht, wo man Gras kaufen konnte; die beiden waren ziemlich scharf auf ein bisschen was zum Kiffen. Und tatsächlich sagte unser Fahrer, klar, er wüsste, wo es was gäbe, zufällig gleich um die Ecke von dort, wo wir sowieso hinwollten.
    Dort angekommen, gaben wir unserem Fahrer 20 Pfund. Er schloss das Auto ab und verschwand in einem Reihenhaus, und wir saßen da und warteten wohl eine Viertelstunde oder 20 Minuten, während wir uns zunehmend Sorgen darüber machten, abgezockt worden zu sein. Doch dann kehrte der Typ zurück – völlig zugedröhnt. Er war so drauf, dass er kaum noch geradeaus gehen konnte. Phil und Mal bekamen von ihm ein kleines, sauber in Zeitungspapier eingewickeltes Päckchen, dann kletterte er wieder auf den Fahrersitz und schlich mit uns im Schneckentempo die Kensington High Street hinunter.
    Mal und Phil waren ziemlich beeindruckt. Danach, wie unser Fahrer aus der Wäsche guckte, musste der Stoff ziemlich gut sein. (Wahrscheinlich ist er heute noch bekifft.) Allerdings sah das Dope ganz anders aus, als die beiden erwarteten. Zwar war ich da kein Spezialist, aber mich erinnerte das Zeug in dem Päckchen an ganz normale Küchenkräuter, und als die Jungs es probierten und überhaupt nichts spürten, fragte uns angesichts des seltsamen Geruchs prompt jemand, was es denn bei uns zum Essen gegeben hätte.
    Der erste Londoner Club, den wir uns an diesem Abend ansahen, war das Speakeasy, ein Treffpunkt der Musikindustrie, in dem oft Showcases stattfanden. Es war klein, eng und dunkel, aber die Atmosphäre stimmte. Außerdem war die Chance groß, dass man dort angesagten Musikern über den Weg lief, von The Who, den Rolling Stones oder irgendeiner anderen großen Band, die versuchten, ein paar Frauen aufzureißen – etwas, das uns bisher noch nicht gelungen war.
    Der Abend begann etwas seltsam, jedenfalls für AC/DC-Verhältnisse. Wir saßen mit ein paar Leuten von unserer Plattenfirma an einem Tisch und tranken französischen Champagner, den natürlich das Label bezahlte, und ich glaube nicht, dass die Worte französischer Champagner und AC/DC je zuvor einmal in einem Satz verwendet wurden. Unsere Eskorte bestand aus Steve Payne und Sue Patience, zwei Promotern, die sicher ganz „ent-züüüückt“ davon waren, ein paar arroganten kleinen Arschlöchern aus Down Under ihre Heimatstadt zu zeigen. Aber immerhin taten sie lächelnd ihre Pflicht, wenn sie auch manchmal ein bisschen schmallippig guckten, sobald sie glaubten, dass keiner hinsah. Generell kamen wir mit Sue, die mit Coral befreundet war, und mit Steve gut zurecht. Mit Steve traf ich mich später öfters mal auf ein paar Bier und ein schnelles Curry beim Inder um die Ecke.
    Die Band, die an jenem Abend im Speakeasy auftrat, war eine typische PopRock-Truppe im Glam-Outfit, die aussah, als hätte sie das Make-up und die Plateauschuhe von Marc Bolan und Ziggy Stardust geerbt. Meiner Meinung nach wäre es besser gewesen, wenn sie sich weniger auf Puder und Lippenstift und mehr auf das Stimmen ihrer Instrumente konzentriert hätte. Ihren Namen weiß ich nicht mehr, aber eins kann ich euch sagen: Sie war grässlich und wieder einmal ein Beleg dafür, dass es in London nicht halb so viel Talente gab, wie man immer dachte. Allmählich machte uns der Schampus auch ein bisschen lustig, und Mal fragte Steve Payne ziemlich laut: „Was sind denn das für Schwuchteln?“ Seine Bemerkung erntete brüllend lautes Gelächter von uns anderen, allerdings nicht von unseren Plattenfirmenfreunden, die gerade darüber nachdachten, die besagten Schwuchteln unter Vertrag zu nehmen. Als sie uns das etwas verlegen wissen ließen, prusteten wir unkontrolliert unseren Moët über den Tisch. Ich meine, echt jetzt, wir konnten nicht anders. Die Band war scheiße.
    Wenig später veranstaltete die Atlantic-Crew einen kleinen Empfang für uns in ihrem Büro in der Oxford Street. Es war nur ein kleines, informelles Treffen –

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