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Dirty Old Town: Ein Wyatt-Roman (German Edition)

Dirty Old Town: Ein Wyatt-Roman (German Edition)

Titel: Dirty Old Town: Ein Wyatt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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träumt man in Millionen. Nicht leicht, zur Wirklichkeit des Gehaltsschecks zurückzukehren, die verrinnende Zeit vor Augen, die mickrige Pension und als Polster einen armseligen Schatzbrief von fünfundzwanzigtausend Pfund. Vorausgesetzt, es gelang ihr, einen Rausschmiss zu umgehen oder das Gefängnis. Keiner sagte mehr »gut gemacht.«
    »Sie kennen niemanden, der so aussieht?«
    »Jeder kennt jemanden, der so aussieht.«
    »Vor zwei Jahren haben Sie einen Auftragsmörder hinter Gitter gebracht.«
    »Auftragsmörder? Der Typ war ein Säufer, angeheuert von einem anderen Säufer, damit er dessen Frau umbringt. Das war’s auch schon mit meinem Wissen in puncto Auftragsmörder.«
    »Der Tod von Edward Oberin kam Ihnen gelegen, nicht wahr, Sergeant?«
    Rigby vermutete, dass sie diesen Ermittlungsansatz auch verfolgt hätte, wäre sie bei den Schnüfflern von der Internen. Sie hatte die Festnahme vorgenommen, ihre eigenen Ermittlungen durchgeführt, sich dafür ausgesprochen, Oberin ohne seine Anwältin zu befragen. Eine Anwältin, die nicht existierte. Die Interne hatte sich das Vernehmungsband angehört, stützte sich auf Whelan.
    »Warum sollte ich ein Interesse am Tod eines Häftlings von Outer Eastern haben?«
    »Oberin hat Sie des Diebstahls von Wertpapieren im Werte von mehreren Millionen Pfund Sterling bezichtigt.«
    Rigby wusste, dass die Körpersprache verräterisch war, konnte sich aber nicht entsinnen, woran man erkannte, wann jemand log — irgendwas mit nach links schauen oder war es rechts? Sie sah geradeaus.
    »Absoluter Nonsens«, sagte sie. »Sir.«
    »Warum haben Sie ihn festgenommen?«
    »Das habe ich Ihnen bereits erklärt: Die Schüsse auf die Furneaux’.«
    »Sie glaubten, er sei der Täter?«
    »Ja.«
    »Aber zu diesem Zeitpunkt hatten Sie weder Hinweise auf Schmauchspuren noch Ergebnisse einer ballistischen Untersuchung.«
    »Ja, es laufen auch jeden Tag haufenweise Leute mit Kanonen durch die Gegend, die kurz zuvor abgefeuert wurden.«
    »Vorsicht, Sergeant.«
    Sie präsentierte ihnen ein ausdrucksloses Gesicht. »Außerdem hatte er Diebesgut bei sich.«
    »Das Sie nach der Festnahme fanden.«
    »Auf der Tasche befanden sich seine Fingerabdrücke und in der Tasche die Wertpapiere.«
    »Was hatten Sie dort eigentlich zu suchen?«
    Rigby verlegte sich auf Empörung als beste Taktik. »Haben Sie niemals solo ermittelt? Seinerzeit, als Sie noch ein richtiger Cop waren?«
    Die Anzüge verzogen keine Miene. »Laut Ihrer Aussage verfolgten Sie, wie Henri Furneaux verschiedene Bankkonten auflöste — «
    Rigby beugte sich über die Schreibtischplatte. »Am Tag nachdem sein Wagen für die Lieferung gestohlen und abgefackelt wurde. Was sagt Ihnen das?«
    »Wir stellen hier die Fragen. Also, von Ihrem Verdacht beflügelt, verfolgten Sie die Brüder zum Jacaranda Park und wurden Zeugin der Übergabe und eines Doppelspiels.«
    »Nicht ganz. Ich konnte nicht sehen — «
    »Sie sahen zwei Verdächtige auf Motorrädern.«
    »Einer verließ den Tatort. Dann hörte ich zwei Schüsse und schaffte es rechtzeitig, um zu sehen, wie der zweite Fahrer zu dem Mercedes fuhr und Joseph Furneaux erschoss. Nur wusste ich nicht, dass es sich um Joseph handelte. Und ich wusste nicht, dass Henri tot auf der Überführung lag. Ich wollte die Verfolgung des zweiten Motorrads aufnehmen.« Sie hielt inne und sah die Anzüge herausfordernd an. »So, wie ich es dann tatsächlich auch gemacht habe.«
    »Wir haben die Funkprotokolle ausgewertet. Sie waren gegenüber dem Beamten in der Zentrale nicht sonderlich mitteilsam.«
    »Ich hatte meinen Job zu machen. Außerdem habe ich gesehen und gehört, dass Zeugen die Polizei riefen.«
    »Als Sie Oberin festnahmen, hatte er nichts bei sich. Waffe, Bargeld, Drogen, Juwelen — Fehlanzeige. Auch keine Sporttasche. «
    »Ich sah, wie er die Tasche von seinem Motorrad nahm und damit hinter dem Burger-Laden verschwand.«
    »Er warf sie dort in einen Müllcontainer.«
    »Richtig.«
    »Und als Sie sie aus dem Müllcontainer herausholten, befanden sich zwei Wertpapiere der Bank of England in der Tasche.«
    »Ja.«
    »Oberin behauptete, es habe sich um mehr Papiere gehandelt, um sehr viel mehr.«
    »Nun, das hätte er wohl gern so gehabt.«
    »Ich sage Ihnen auf den Kopf zu, Sergeant, dass Sie die Furneaux’ zum Park begleiteten, um ein Geschäft abzusichern, das dann völlig außer Kontrolle geriet.«
    Rigby war schockiert. Diese Wende hatte sie nicht erwartet. »Keinesfalls. Absolut

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