Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Mullany
Vom Netzwerk:
Erinnerungsstücke an meine Teenagerzeit.“
    Er schaltete einen Vibrator ein und schrie überrascht auf, weil er so laut brummte. „Jetzt sag mir bitte nicht, dass du den hier benutzt, wenn das Fenster offen steht. Ich habe Elektrowerkzeuge, die leiser sind. Deine Nachbarn müssen ja glauben, dass du ziemlich viel am Haus herumbastelst.“
    „Den habe ich mir nicht ausgesucht. Er war ein Weihnachtsgeschenk.“
    „Ich hoffe, du hast ihn nicht im Beisein deiner Familie unterm Weihnachtsbaum ausgepackt.“
    Ich holte meinen Lieblingsvibrator aus der Kiste. „Das hier ist der Rolls-Royce unter den Vibratoren. Sehr teuer, sehr sexy und gibt nur ein ganz dezentes Schnurren von sich.“
    „Bei dir sorgt er hoffentlich für laute Schreie.“ Er legte den Kopf auf seinen Arm und kratzte mit der freien Hand seine Brust. „Du darfst dir jetzt ein paar Orgasmen gönnen, und danach überlegen wir uns, welche Sauerei wir uns als Nächstes einfallen lassen.“
    Ich liebte es, zu beobachten, wie er mich dabei beobachtete. Zumindest anfangs. Dann knabberte er an meinem Ohr und flüsterte mir versaute Sachen ins Ohr, die mich richtig heiß machten. Das erinnerte mich aber irgendwie an Mr D. An Mr D. hatte ich zuletzt gar nicht mehr gedacht.
    Ich schaltete den Vibrator aus.
    „Was ist los?“
    „Ich glaube, ich bin für heute mit den Orgasmen durch. Tut mir leid.“
    „Dann gönn dir eine Pause.“ Er nahm die Brille vom Nachttisch. „Was ist los, Jo? Ich habe das Gefühl, du entgleitest mir.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Ich bin nur müde.“
    Das war eine Lüge, und ich glaube, das wusste er auch. Irgendwann musste ich ihm von Mr D. erzählen und darüber, wie Sex etwas geworden war, auf das ich mich mit Entzücken stürzte. Und stets dabei diesen Gedanken im Hinterkopf hatte: Warte nur, wenn du Mr D. davon erzählst. Mr D. wird es lieben, wie ich diese Geschichte mit ein paar zusätzlichen Details würze.
    Aber ich sammelte hier kein Material für eine Geschichte. Es ging nur um Patrick und mich, und das machte mir irgendwie Angst. Deshalb machte ich einen Rückzieher. Ich hatte schon fast vergessen, wie es sich anfühlte, unter die Haut einer anderen Person zu kriechen. Wie es war, wenn die Grenzen zwischen zwei Körpern und zwei Seelen verschwammen.
    „Dann schlaf jetzt.“ Er schloss mich in die Arme. Mein Hintern drückte gegen seinen Schwanz. Er legte das Bein über meines. Dann griff er über mich hinweg, um seine Brille wieder auf das Nachttischchen zu legen.
    „Du bist immer noch hart“, murmelte ich und fragte mich, ob ich ihm anbieten sollte, es ihm noch mal mit der Hand zu machen.
    „Wie ich bereits sagte, das bin ich immer, wenn du in der Nähe bist. Ignorier ihn einfach. Ich bin sicher, er wird sich irgendwann schon wieder beruhigen.“
    Ich griff hinter mich und streichelte ihn.
    Er seufzte. „Ah, das fühlt sich gut an. Aber du brauchst das nicht zu machen. Komm, ich zeig dir, wie du mich schnell zum Höhepunkt bringst.“ Seine Hand umschloss meine, und gemeinsam packten wir zu. Sein Atem beschleunigte sich, bis er das Gesicht an meinem Hals barg und eine warme Nässe über meinen Rücken floss.
    „Du hast schon wieder dein Territorium markiert“, sagte ich.
    Er küsste meinen Nacken. „Ist das so?“
    Ich antwortete nicht; es gab nichts, das ich sagen konnte, ohne mich wieder auf völlig unbekanntes und gefährliches Terrain zu begeben.
    Dann sagte er in die Stille hinein: „Ich vermute, es ist noch zu früh, um über Liebe zu reden.“
    Einer der Vorteile, wenn man Brillenträger war, war wohl diese besondere Freude, wenn man die Brille nach der ersten gemeinsamen Nacht auf dem Nachttischchen im Schlafzimmer der Frau erblickte. Oder nach etwas so Ähnlichem wie der ersten Nacht. Schließlich hatten sie noch nicht miteinander gevögelt. Aber da lag seine Brille. Neben einem Taschenbuch, das mit dem Cover nach oben aufgeschlagen neben der Lampe lag. Sie las Ursula K. LeGuin, und er überlegte, dass er sich irgendwann gerne mit ihr über diese Autorin unterhalten würde, obwohl er dieses Buch bisher noch nicht gelesen hatte. Er nahm sich vor, das nachzuholen. Es gab so vieles, über das er gerne mit ihr reden würde. Aber er wusste, dass er behutsam vorgehen musste. In seiner Gegenwart war sie immer auf der Hut, und wenn er ehrlich war, fand er das klug. Hatte er sie nicht gewarnt, dass er immer alles kaputt machte? Außerdem war er in ihrer Nähe auch vorsichtig. Zum Beispiel mit seinem

Weitere Kostenlose Bücher