Dirty Talk
du mit mir sprichst.“
Die Studiotür wurde aufgerissen. Ich blinzelte, weil der Raum plötzlich mit Licht geflutet wurde.
Jason stand in der Tür. Er starrte mich mit offenem Mund an.
Einen Moment war ich wie betäubt. Es war entsetzlich. Meine Finger verharrten mitten in der Bewegung. Dann schnellte ich vor und unterbrach die Verbindung. Ich zerrte an meinem Top, um es wieder hochzuziehen, und versuchte zugleich, den Rock nach unten zu schieben.
„Tut mir leid …“, murmelte Jason. Er hatte eine Erektion; ich konnte sie deutlich unter seiner Jeans sehen.
„Nein, mir tut’s leid. Oh, Scheiße.“ Dafür könnten sie mich feuern.
„Ich war … hm, ich dachte, du wärst nicht mehr hier.“
„Ich wusste nicht mal, dass noch irgendwer hier war.“ Meine Finger zitterten, während ich den Neckholder wieder verschloss. „Ich gehe jetzt.“
Ich griff nach dem Shawl und der Handtasche. Es war entsetzlich peinlich, aber ich musste mich auch noch vor seinen Augen bücken, um meinen Slip vom Boden aufzuheben. Ich würde schon ein anderes Telefon finden und mir ein Taxi rufen. Ich konnte draußen darauf warten und den eisigen Temperaturen trotzen. Das war allemal besser, als noch länger bei Jason zu bleiben, der mich beim Telefonsex erwischt hatte.
„Tut mir leid“, wiederholte ich und ging zur Tür. Ich musste an ihm vorbei, und es war fast unmöglich, in diesen Schuhen ohne verführerischen Hüftschwung zu gehen.
„Ach, ist schon okay. Das war echt heiß.“ Jason wurde knallrot. Er wich einen Schritt zurück. „Du bist heiß.“
Ich blieb stehen. Ich brauchte einen richtigen Mann, einen aus Fleisch und Blut. Wenigstens heute Nacht.
Und danach kann ich Mr D. davon erzählen.
Ich glaube, ich war bereit, diese Reise endlich anzutreten.
„Jason, kannst du mich nach Hause fahren?“
4. KAPITEL
Er stotterte eine Antwort – klar, ja, natürlich – und ließ seine Schlüssel so am Ring um den Finger kreisen, wie Männer es nun mal taten. Besonders junge, aufgedrehte Männer. Er ging voran. Wir stellten uns bei der Alarmanlage und dem Türschloss ziemlich ungeschickt an, und als wir uns zufällig berührten, zuckten wir beide zurück.
Ich hoffte, Jason war genauso nervös, wie ich mich fühlte.
Sobald wir draußen waren, traf die frische Luft meine nackte und überempfindliche Muschi. Kalt brannte der Wind zwischen meinen Schenkeln, und ich kniff die Beine zusammen. Der nächste eisige Hauch erwischte mich, als ich auf den Beifahrersitz von Jasons Pick-up kletterte. Danach wand ich mich, weil das kalte Vinyl des Sitzes meine nackten Oberschenkel berührte.
„Alles in Ordnung bei dir?“ Besorgt blickte Jason mich an.
„Ja. Mir ist nur kalt.“
„Ich dreh die Heizung auf, sobald der Motor ein bisschen warmgelaufen ist.“
„Danke.“
Wir fuhren los. Ich spürte jede Unebenheit der Straße, und jede Bodenwelle schien meine Klitoris daran zu erinnern, was ich vorhatte. Als wir uns dem 24-Stunden-Drugstore in der Innenstadt näherten, bremste Jason ab.
„Hast du, also, ähm, weißt du, ich dachte, soll ich …“ Er wirkte verunsichert. Schließlich hatte ich nicht ausgesprochen, was ich von ihm wollte. Vielleicht dachte er, er sollte wirklich nur die verschrobene, laut kreischende und masturbierende Radiomoderatorin nach Hause bringen, wo wir uns dann brav voneinander verabschiedeten, bevor er nach Hause fuhr. Dort müsste er sich dann fröhlich einen runterholen.
Ich würde lieber seinen Schwanz ordentlich blasen, so viel stand mal fest.
„Nein, ist schon in Ordnung. Ich hab zu Hause, du weißt schon“, antwortete ich rasch. Oder wollte er sich eine Zahnbürste kaufen? Da hatte ich bestimmt auch noch eine unbenutzte im Schrank. „Danke, dass du fragst“, fügte ich hinzu.
Wir kamen bei mir zu Hause an, ohne dass es im Innern des Wagens auch nur annähernd hätte warm werden können. Ich rutschte von meinem Sitz und war erleichtert, dass meine Haut sich nicht mit einem lauten, furzenden Geräusch vom Plastikbezug löste. Erneut wurde mein Schritt von der eisigen Luft überrascht, und ich trippelte zur Haustür. Jason folgte mir.
Er stand direkt hinter mir, als ich den Schlüssel ins Schloss steckte. Er berührte mich zwar nicht, aber er war mir nah, und das wäre vermutlich ziemlich sexy gewesen, wenn ich nicht ausgerechnet heute eine Daunenjacke getragen hätte. Vielleicht berührte er mich sogar, ich kann es nicht genau sagen. Irgendwie gelang es mir, die Tür aufzuschließen, und
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