Dirty Talk
lange das dauert.“
„Viel Spaß dabei.“
Damit war die Gelegenheit verstrichen, Kimberly zu erzählen, was genau ich vorhatte. Dabei brauchte ich dringend ihren modischen Rat. Kimberly, was soll ich denn zu einer Orgie bloß anziehen?
7. KAPITEL
Ja, was zog man wohl zu einer Orgie an? Obwohl Willis mir wiederholt versichert hatte, es handele sich nicht um eine Orgie, nein, nein, nein. Nur Sex unter Freunden.
Seine Freunde. Ein anderes Pärchen. Tolle Leute. Ich werde sie bestimmt mögen, irgendwie.
Die Cowboystiefel waren mit Willis ein echter Treffer gewesen, aber sie waren völlig ungeeignet, um sie schnell abzustreifen. Natürlich musste ich sie nicht zwingend ausziehen. Ich entschied mich schließlich für Pfennigabsätze zur Jeans. Die Hose stand mir gut, und ich wollte nicht so aussehen, als hätte ich mich für eine Orgie angemessen gekleidet, obwohl ich genau das getan hatte. Jeans und Cowboystiefel waren kaum das richtige Outfit für spontanen Sex, das hatte Willis hinreichend bewiesen. Und ich wollte mir nicht vorstellen, wie ich auf dem Fußboden saß und an meinen Stiefeln zerrte, während meine Jeans um die Knie hing und um mich das Orgienleben tobte. („Ich bin gleich so weit!“)
Vielleicht war es ohnehin so ein Haus, in dem man seine Schuhe schon im Flur auszog. Oder, was noch wahrscheinlicher war, das Höschen.
Ich ergänzte die Jeans mit einem schwarzen T-Shirt mit Rundhalsausschnitt, und unter all dem trug ich meine gute Unterwäsche. Ich war sicher, Mr D. wäre sehr zufrieden mit mir. Einen Moment spielte ich noch mit dem Gedanken, meine Schamregion sauber auszurasieren, aber wieso eigentlich? Ich glaubte nicht, dass ich das Höschen lange anbehielt, wenn alles nach Plan A verlief. Falls es eher auf Plan B hinauslief – „Du kannst auch zusehen, wenn du willst. Du musst nichts machen, was du nicht machen willst“, hatte er mir versichert – wäre es ohnehin egal.
Glitzernde Ohrringe, genau. Parfüm musste auch sein; ich hoffte, von unseren Gastgebern hatte keiner eine Allergie.
Willis beäugte kritisch mein Wohnzimmer, als ich meine schwarze Wildlederjacke und eine kleine Clutch nahm. „Sehr hübsch. Und mit dem Apartment hast du gleich noch jeden Monat einen Geldeingang. Tolle Nachbarschaft. Wie hoch ist die Hypothek? Hast du schon mal darüber nachgedacht …“
Mit einem Kuss auf den Mund brachte ich ihn zum Schweigen. „Hör auf, dich wie ein Immobilienmakler zu benehmen.“
Seine Hände umschlossen meinen Hintern. „Du hast recht. Jetzt ist es Zeit zu spielen. Lass uns gehen.“
Wenn ich sein überdrehtes Verhalten und den leichten Bartschatten am Kinn richtig deutete, hatte er den ganzen Tag gearbeitet und war direkt zu mir gekommen. Seine Krawatte saß locker, und die Hemdsärmel waren nach oben gekrempelt, obwohl es heute Abend ziemlich kalt war. Als wir seinen Wagen erreichten – heute Abend war es ein glänzender BMW –, sah ich seine Anzugjacke säuberlich gefaltet auf dem Rücksitz liegen.
Das Haus, zu dem wir fuhren, lag in einem Vorort. Hier versuchten zu viele Leute, den Traum vom Eigenheim in den Bergen zu leben. Auch wenn in den Gärten Kiefern standen, konnte man doch die Lichter der Nachbarn sehen und ihre Hunde bellen hören.
Willis schob den Automatikschalter in die Parkposition und wandte sich mir zu. „Du brauchst nicht nervös zu sein, Baby.“
„Ich bin nicht nervös.“
„Das bist du. Deine Körpersprache verrät dich. Ich bin da Experte.“ Er beugte sich herüber und küsste mich. Ich rutschte im Sitz etwas tiefer und wünschte, der Moment könnte länger andauern. Sein Mund schmeckte süß, und sogar das Kratzen seiner Bartstoppeln war angenehm.
„Also gut.“ Ganz der geschäftige Mann, zog er die Krawatte aus, faltete sie und legte sie zu der Jacke auf den Rücksitz. „Auf geht’s. Entspann dich einfach. Sie sind großartig. Du wirst dich sofort heimisch fühlen.“
Die Frau, die uns öffnete, trug eine Jeans und ein T-Shirt wie ich. Ihre Brüste waren aber mindestens doppelt so groß wie meine. „Willis, mein Lieber! Schön, dich zu sehen. Wir haben uns riesig auf heute Abend gefreut. Haben wir doch, oder Jake? Jake?“, rief sie über die Schulter und zog einen Schmollmund. „Er schaut sich grad das Spiel an. Ich bin Cathy. Darf ich dir die Jacke abnehmen?“
Zu meiner Erleichterung erkannte sie meine Stimme nicht. Sie führte uns in den Keller, wo ein riesiger Flachbildfernseher und teuer wirkende Ledermöbel
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