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Dirty

Dirty

Titel: Dirty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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mich umgehend wieder übergab. Er hielt mir das Haar zurück, dann fand er in meiner Nachttischschublade ein Haargummi und band mir einen Pferdeschwanz. Er legte mir feuchte Handtücher in den Nacken, aber die meiste Zeit streichelte er mir einfach den Rücken, während ich heulte oder mich erbrach oder manchmal beides gleichzeitig.
    Für Redewendungen gibt es immer einen guten Grund. Meistens sind sie wahr. Dass es vor Tagesanbruch immer am dunkelsten ist, erfuhr ich in dieser Nacht, als ich mir die Seele aus dem Leib kotzte. Als ich jegliche Kontrolle verlor.
    Er legte mir ein Handtuch unter den Kopf und breitete eine Decke über mir aus. Ich schlief in meinen Klamotten, wachte mit Muskelkater und hämmerndem Schädel auf, mein Magen rumorte, drehte sich aber nicht um. Dan schlief neben mir auf der Toilette sitzend, eingeklemmt zwischen der Badewanne und dem Schrank. Sein Kopf war nach vorn gefallen. Er schnarchte.
    Als ich mich bewegte, öffnete er die Augen. „Hey.“
    Ich schwieg, aus Angst, den Mund zu öffnen. Aus Angst, mich zu sehr zu bewegen. Ich hatte das Gefühl, mein Kopf müsse explodieren, was vielleicht ein Segen gewesen wäre, so wie er schmerzte.
    Dan beugte sich vor. „Wie geht es dir?“
    Ich schluckte und schnitt eine Grimasse. „Ich fühle mich wie ein Stück Scheiße.“
    Er betrachtete mich mitfühlend. „Du hast ziemlich viel getrunken.“
    „Allerdings.“
    Ich rieb mir die Augen, zog die Knie an und ließ meine Stirn darauf sinken. Der Kachelboden war kalt, aber ich konnte mich nicht überwinden, aufzustehen. Ich war noch immer todmüde.
    Und mein Vater war noch immer tot.
    Ich wartete darauf, dass Trauer mich übermannte, aber dafür hatte ich mich Stunden zuvor viel zu sehr betäubt. Dan legte eine Hand auf meinen Rücken.
    „Warum gehst du nicht unter die Dusche? Vielleicht fühlst du dich dann besser.“
    Ich hob den Kopf. „Du warst die ganze Nacht bei mir.“
    Lächelnd strich er mir eine Haarsträhne aus den Augen. Bei der Vorstellung, wie ich wohl aussah, krümmte ich mich zusammen. Schweißnasses Haar, Augenringe, fahle Haut. Doch ihm schien es nicht aufzufallen.
    „Natürlich. Ich konnte dich doch nicht allein lassen. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“
    Als ich die Zärtlichkeit in seinem Blick sah, rührte sich mein Magen wieder, aber ich hatte nicht das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Er drückte kurz meine Schulter und stand auf.
    „Komm schon. Ich stell sie dir an.“
    Er drehte das Wasser genau auf die richtige Temperatur, nicht zu heiß und nicht zu kalt. Wie eine alte Frau hielt ich mich am Waschbecken fest. Der Raum drehte sich, schnell schloss ich die Augen, biss die Zähne zusammen und versuchte, ein neuerliches Würgen zu unterdrücken. Zentimeter für Zentimeter schlurfte ich über die Fliesen zur Dusche. Er half mir hinein.
    Sofort sank ich auf die Knie, die Stirn legte ich auf meine Hände auf dem Boden. Das war meine Lieblingsposition, beinahe fötal, ich konnte mich ausruhen, während das Wasser auf mich prasselte. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich mich auch mit angezogenen Beinen flach auf den Rücken legen können, denn bei der Renovierung hatte ich eine übergroße Duschwanne einbauen lassen. Manchmal habe ich sogar schon so geschlafen, während heißes Wasser die Welt um mich herum aussperrte. So mochte es sich vielleicht einmal in der Gebärmutter angefühlt haben.
    So erschöpft wie ich war, hätte ich auch jetzt einschlafen können, doch dann hörte ich den Vorhang rascheln. Dan kam in die Dusche. Ich rutschte nicht zur Seite, um ihm Platz zu machen.
    „Elle, alles in Ordnung?“
    „Ja, mir geht's gut.“
    „Das sieht aber nicht so aus.“
    Ich hielt den Kopf in den Wasserstrahl. „Mein Vater ist gerade gestorben, Dan, und ich habe ein Besäufnis hinter mir. Wie gut sollte es mir deiner Meinung nach gehen?“
    „Okay, kapiert. Das war eine dumme Frage …“
    „Ganz genau.“
    Er griff nach Duschgel und Waschlappen und fuhr über meinen Rücken. Es fühlte sich zu gut an, um ihn abzuwehren. Kurz darauf wusch er mir das Haar, was bestimmt nicht einfach war, da ich ihm überhaupt nicht half. Danach massierte er mit kräftigen Fingern eine Spülung ein. Er massierte auch meine Schultern und meinen Rücken. Als das Wasser kalt wurde, war ich so schlaff wie eine Ragdoll-Katze. Er trocknete mich mit solcher Zärtlichkeit ab, dass ich am liebsten wieder geweint hätte. Ich tat es nicht, ich wollte es nur.
    Dann wickelte er mich in meinen

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