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Dirty

Dirty

Titel: Dirty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Ich kann es einfach nicht. Das mit uns. Ich kann es nicht, Dan.“
    Ich hörte ihn atmen. „Ich weiß nicht, was ich deiner Meinung nach sagen soll.“
    „Sag, dass es in Ordnung ist.“
    Seine Stimme wurde hart. „Das werde ich nicht sagen, weil es nicht stimmt. Wenn du mit mir Schluss machen willst, Elle, dann tu es. Aber ich werde es dir nicht auch noch leicht machen.“
    „Darum habe ich dich auch nicht gebeten?“, rief ich aus.
    „Doch, genau das hast du getan.“
    „Na gut, dann sag est“, schrie ich.
    „Nein“, murmelte er nach einer Ewigkeit. „Das kann ich nicht, Elle. Ich wünschte, ich könnte es. Aber es geht nicht.“
    Ich sank auf den Boden, weil der Stuhl zu weit entfernt war. „Es tut mir leid, Dan.“
    „Kla?“, sagte er, als ob er mir kein Wort glaubte. „Mir auch.“
    Ich hätte am liebsten aufgelegt, konnte es aber nicht. „Leb wohl, Dan.“
    „Du musst da nicht allein durc?“, war seine Antwort. „Ich weiß, dass du dir das einredest, aber es ist nicht so. Wenn du es dir anders überlegst, ruf mich an.“
    „Ich werde es mir nicht anders überlegen.“
    „Das möchtest du aber, Elle.“
    Nachdem ich es nicht abstreiten konnte, legte ich doch auf. Ich ließ ihn gehen und überzeugte mich selbst davon, dass es so besser war … etwas zu lassen, bevor es so richtig begonnen hatte. In meinem Schmerz hatte ich keine Kraft für mehr.
    Die Tage vergingen, wie Tage eben vergehen. Ich ging zur Arbeit, weil es mir half, nicht so viel an meinen Vater zu denken, an Dan, meine Mutter, meine Brüder. Der eine tot und der andere so weit entfernt. Ich hatte noch immer nichts von Chad gehört, und ich unterließ es, ihn weiterhin anzurufen.
    Es schien keine besonders gute Zeit für mich zu sein, doch im Nachhinein ist mir klar, dass der Rückzug und die Innenschau das Beste war, was ich tun konnte. Ich versuchte nicht länger zu vergessen, was in meinem Elternhaus geschehen war. Stattdessen bemühte ich mich, es loszulassen. Es gelang mir allerdings nicht besonders gut. Ich hatte mich so lange in all diese Geheimnisse gehüllt, sie waren zu einer Gewohnheit geworden, eine Gewohnheit, die ich am Ende aber ablegen konnte.
    Der Sommer war vorbei, der Herbst begann. Es war Apfelsaison, und ich ging zum Broad-Street-Markt, um Äpfel zu kaufen. Als ich mich über die Früchte beugte, hörte ich hinter mir eine vertraute Stimme.
    „Elle?“
    Mein Lächeln wollte schon verblassen, aber ich zwang mich dazu, es zu behalten. „Matthew.“
    Er war noch immer groß. Noch immer attraktiv. Seine Schläfen waren grau geworden, und um seine Augen und auf der Stirn zeigten sich kleine Linien.
    „Hall?“, sagte ich in einem Ton, als ob wir uns gestern zum letzten Mal gesehen hätten. Unglaublicherweise kam er auf mich zu, um mich zu … was? Umarmen?
    Ich wich zurück. Etwas blitzte in seinen Augen auf, sein Lächeln wirkte auf einmal ein wenig angestrengt. Er steckte die Hände in die Hosentaschen.
    „Elle.“ Er seufzte. „Es ist schön, dich zu sehen.“
    Ich reckte das Kinn vor. „Danke.“
    „Du siehst … fantastisch aus.“
    Wir hatten uns vor über acht Jahren zum letzten Mal gesehen. „Du weißt ja, was man sagt: Die beste Rache ist, gut auszusehen. Nicht wahr?“
    Er blickte missbilligend drein, meinen Sinn für Humor hatte er noch nie verstanden. „Elle.“
    Kopfschüttelnd legte ich die Äpfel zurück, auf die ich nun keine Lust mehr hatte. „Entschuldige, Matthew. Es ist ziemlich lange her. Du siehst selbst sehr gut aus.“
    Wir starrten uns lange an. „Lass uns einen Kaffee trinken gehe?“, schlug er vor. Wie hätte ich da Nein sagen können?
    Ich ließ mich also zu einem Kaffee einladen, der meine Hände wärmte, und saß ihm an einem winzigen Tisch bei The Green Bean gegenüber. Wir sprachen über unserer Arbeit und gemeinsame Bekannte, mit denen er noch immer Kontakt hatte und ich nicht. Er erzählte mir von seiner Frau, seinen Kindern, seinem Leben, und ich konnte nicht anders, als ihn zu beneiden, auch wenn mir alles ein wenig spießig erschien.
    „Und du? Wie geht es dir?“ Er griff nach meiner Hand, und ich blickte in seine Augen, die ich einmal so sehr geliebt hatte, dass ich dachte, ich müsste sterben, wenn sie mich nicht jeden Tag ansahen. „Bist du glücklich?“
    „Fragst du das, weil du dich dann endlich besser fühlen würdest?“
    „Ja. Aber auch, weil ich gerne wissen möchte, wie es dir geht.“
    Ich lächelte. Er starrte mich an. Dann zuckte ich mit den

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