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Dirty

Dirty

Titel: Dirty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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sein.“
    „Aber du brauchst nicht allein zu sei?“, sagte er leise.
    „Ich will es aber.“
    Darauf antwortete er nicht. Ich wartete, und als ich Schritte hörte, die sich entfernten, kam ich heraus. Inzwischen waren fast alle Leute gegangen und hatten Kuchenreste und schmutzige Auflaufformen hinterlassen, die ich wohl hätte wegräumen sollen.
    Mrs. Cooper war noch da. Ich entdeckte sie in der Küche, als sie gerade Wasser aufsetzte und sich eine Schürze umband. Sie drehte sich zu mir um, ihr Lächeln sollte wohl warm sein, aber es traf auf das eiskalte Loch mitten in meiner Brust.
    „Ich habe deine Mutter ins Bett gebracht, die Arme. Sie ruht sich aus. Ich werde schnell das Geschirr abspülen.“
    „Das brauchen Sie nicht zu tun, Mrs. Cooper.“
    „Oh, aber meine Liebe, das macht mir wirklich nichts aus. Wofür sind Nachbarn schließlich da?“ Sie langte nach dem Spülmittel. Dann deutete sie auf den Tisch voller Schüsseln mit Kartoffelsalat und Hackbraten, Piroggen in Buttersoße und Karottenkuchen. „Die Leute waren so großzügig. Sieh dir nur all das Essen an.“
    „Sie sollten etwas davon mit nach Hause nehme?“, sagte ich. „Vielleicht würde Mr. Cooper sich freuen.“
    „Danke, Schätzchen.“ Mrs. Cooper begann zu spülen, während ich das Essen verpackte.
    „Wo ist denn Ihr junger Freund hin?“
    „Er musste gehen.“ Dan war weg. Er hatte getan, was ich wollte, wie immer.
    „Er scheint nett zu sein.“ Sie warf mir einen schelmischen Blick zu. „Deine Mutter mag ihn offenbar.“
    Ich sah sie überrascht an. „Wirklich?“
    „Oh ja. Deine Mutter ist ja so stolz auf dich, sie spricht ständig von dir. Wie erfolgreich du bist, und dass du immerzu Gehaltserhöhungen bekommst. Wie du dein Haus ganz allein renoviert hast. Ja, und sie schien von deinem Freund ganz schön beeindruckt zu sein. Sie sagte, er hätte einen guten Job und wäre sehr höflich.“
    Das klang überhaupt nicht nach meiner Mutter, aber ich wollte mit Mrs. Cooper nicht diskutieren. Stattdessen konzentrierte ich mich darauf, das Essen in Dosen zu füllen und in die Tiefkühltruhe zu packen.
    „Es ist so schön, dich mal wieder zu sehen. Schade, dass der Anlass so traurig ist. Wir haben dich vermisst, Fred und ich.“
    Der Stapel vor mir verschwamm, ich blinzelte die Tränen weg. „Das ist schön zu hören, Mrs. Cooper.“
    „Ell?“, sagte sie sanft, ohne sich umzudrehen. „Es hat uns alle sehr traurig gemacht, was geschehen ist.“
    „Mein Vater hat sich sein eigenes Grab geschaufelt. Ich möchte nicht unhöflich sein, aber das wissen Sie genauso gut wie ich.“
    „Ich spreche nicht von deinem Vate?“, sagte die Frau, die mir meine erste Ausgabe von Der kleine Prinz geschenkt hatte. „Ich spreche von Andrew.“
    Manche Dinge, die kaputtgehen, kann man eine Zeit lang mit Klebeband oder einer Schnur zusammenhalten. Manchmal aber geht das nicht, und die Teile fliegen durch die ganze Gegend, und auch wenn man hofft, alle zu finden, bleiben ein oder zwei immer verschwunden.
    Ich ging kaputt. Ich zerbrach. Zerschellte wie eine Kristallvase auf Asphalt, und Teile von mir flogen überall herum. Manche davon sah ich nur zu gern verschwinden. Manche wollte ich niemals wiedersehen.
    Ich schluchzte los, und Mrs. Cooper strich mir sanft über den Rücken.
    Es ist so geheimnisvoll, das Land der Tränen. Das sagt der Erzähler von Der kleine Prinz. Und er hat recht. Mein Land der Tränen war sehr, sehr lange geheimnisvoll gewesen.
    „Es war nicht deine Schuld“, sagte Mrs. Cooper und strich mir übers Haar wie damals, als ich in ihre Küche rannte, stolperte und mir das Knie aufschlug. „Nichts von alldem war deine Schuld. Hör auf, dir selbst Vorwürfe zu machen.“
    „Was nützt es, damit aufzuhöre?“, weinte ich, “wenn sie mir nach wie vor Vorwürfe macht?“
    Und darauf wusste Mrs. Cooper nichts zu antworten.
    Dan hatte zehn Nachrichten hinterlassen, bevor ich ihn zurückrief. Ich weiß genau, wie oft ich den Hörer in der Hand hatte, aber es ist mir zu peinlich, es zu verraten. Ich brachte es einfach nicht über mich, ihn anzurufen. Schön, Mrs. Cooper hatte gesagt, ich solle mir keine Vorwürfe mehr machen, aber das gelang mir genauso wenig, wie ich in der Lage war, mich Dan zu stellen. Ich wollte in seinen Augen nicht plötzlich einen neuen Ausdruck entdecken, wenn er mich ansah.
    „Wir können uns nicht mehr treffe?“, sagte ich schließlich, als ich seine Nummer tatsächlich gewählt hatte. „Tut mir leid.

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