Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dirty

Dirty

Titel: Dirty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
Vom Netzwerk:
Nacht schlaflos in meinem Bett hin und her wälzen. Trösten konnte ich mich nur mit meiner Hand, mit einem Finger, während ich mir sein Gesicht vorstellte und seinen Duft. Ich kam schnell, allein, keuchend und unerfüllt, und ich wusste, es würde ein nächstes Mal geben, auch wenn es sieben Tage dauerte, bis ich nachgab.
    Seine Sekretärin nahm ab. Ich bildete mir ein, aus ihrer Stimme Selbstgefälligkeit, Neugier und Eifersucht herauszuhören. Trieb er es mit seiner Sekretärin? Hielt sie mich für seine Klientin, Kollegin, Schwester, Geliebte? Sie fragte nur nach meinem Namen und ob Mr. Stewart wisse, worum es ginge, und als ich Ja sagte, stellte sie mich ohne zu zögern durch.
    „Elle.“ Seine warme Stimme war wie Honig, der in Tee tropft. „Ich habe gerade an dich gedacht.“
    „Wirklich?“
    Meine Bürotür war zum Glück geschlossen. Ich lehnte mich zurück, wickelte das Telefonkabel um den Finger und schloss die Augen.
    „Wirklich.“
    „Und was hast du gedacht?“
    „Ich dacht?“, antwortete er, und seine Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken, “dass du mich wohl nicht anrufst.“
    Darüber musste ich lächeln. Er hatte doch nicht wirklich daran gezweifelt? „Du wusstest, dass ich mich melden würde.“
    „Stimmt nicht. Ich dachte, du hättest mich vergessen.“
    „Habe ich nicht.“
    „Dann treffen wir uns heute zum Lunch.“
    Ich fand, es hatte keinen Sinn, Theater zu spielen. „Ja.“
    „Gut.“
    Er gab mir die Wegbeschreibung zu einem Restaurant, das ich kannte. Ich schrieb aber trotzdem, malte Buchstaben mit meiner zittrigen Hand. Schließlich legte ich auf, nicht mehr sicher, wie das Gespräch geendet hatte, und als ich auf das Blatt sah, entdeckte ich, dass ich wieder und wieder seinen Namen geschrieben hatte, in einer Handschrift, die einer Fremden zu gehören schien.
    „Daniel Stewart. Daniel Stewart. Daniel Stewart.“
    Das Restaurant La Belle Fleur hatte einen protzigen Namen, aber trotzdem gutes Essen, außerdem befand es sich auf halbem Weg zwischen seinem und meinem Büro. Mit dem Taxi brauchte ich fünfzehn Minuten. Ich hatte meine Sekretärin gebeten, meine Nachmittagstermine zu verschieben.
    „Miss Kavanagh?“ Der Oberkellner lächelte mich an. „Sie sind mit Mr. Stewart verabredet?“ Ich muss überrascht gewirkt haben, denn er fuhr mit gesenkter Stimme fort, als wollte er mir ein geheimes Rezept verraten: „Er hat Sie sehr genau beschrieben.“
    „Ah.“ Ich nickte. „Verstehe.“
    Der kleine Mann mit der perfekten Frisur und einem winzigen passenden Schnurrbart strahlte. „Hier entlang.“
    Ich hatte schon ein Dutzend Mal im La Belle Fleur gegessen. Die Atmosphäre war nett, das Essen ordentlich und nicht zu teuer, trotz der schicken Einrichtung. Ich entdeckte einige Gesichter, die ich kannte, und nickte ihnen lächelnd zu.
    Mit jedem einzelnen Schritt besiegte ich meine zitternden Beine. Daniels Name hallte in meinen Kopf wider, während ich dem Oberkellner an den weiß gedeckten Tischen vorbei in einen kleineren Hinterraum folgte.
    „Mr. Stewart hat einen Tisch im Raum Jolie reserviert.“
    Und da saß er, Daniel Stewart, an einem kleinen Tisch in der Ecke. Er stand auf, als ich eintrat. Er trug einen dunkelblauen Anzug, ein blassblaues Hemd und eine Krawatte mit einer Hula-Tänzerin darauf. Er kam mir nicht entgegen, machte keine Anstalten, mich zu berühren, und ich war zugleich erleichtert und enttäuscht.
    „Hallo.“
    Nach allem, was er mit mir im Blue Swan angestellt hatte, war es albern, so schüchtern zu sein, und umso alberner, weil ich wusste, ich würde es ihn jederzeit wieder tun lassen. Wir starrten uns über den elegant gedeckten Tisch hinweg an, bis der Oberkellner sich räusperte und meine Aufmerksamkeit auf den Stuhl lenkte, den er für mich zurückgezogen hatte. Ich setzte mich. Dann starrten wir uns noch ein paar Sekunden an, bevor er schließlich sprach.
    „Ich war nicht sicher, ob du kommen würdest.“
    Ich senkte den Blick, studierte jeden einzelnen Tropfen in meinem Wasserglas und sah wieder zu ihm auf. „Ich war mir auch nicht sicher.“
    „Ich nehme ein Glas Merlo?“, sagte Dan zum Kellner, der neben uns aufgetaucht war. „Und die Dame nimmt einen Cabernet. Und für uns beide Steak, Pommes frites und den Salat mit Hausdressing.“
    Dann lehnte er sich zurück und betrachtete mich, als ob er auf etwas wartete. Ich konnte mir vorstellen, auf was. Ich nippte an meinem Wasser, bevor ich es ihm zugestand. „Sollte ich mich

Weitere Kostenlose Bücher