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Dirty

Dirty

Titel: Dirty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Stimme war auf einmal viel zu laut – und verließ die Kabine.
    Was hatte ich denn erwartet? Im Spiegel sah ich dasselbe Gesicht, doch diesmal handelte es sich nicht um eine Frau, die gleich gevögelt werden würde, sondern die es bereits hinter sich hatte. Ich suchte in meinen Augen nach einem Hinweis, nach etwas, das mir zeigte, was ich fühlen sollte. Reue? Schuld? Befriedigung? Nichts davon fand ich in meinen Augen, nichts davon konnte ich fühlen. Ich musste nur ständig daran denken, wie ich gleichzeitig gelacht und einen Orgasmus bekommen hatte.
    Noch eine Weile blieb ich am Waschbecken stehen, wusch mir die Hände und drückte mir ein feuchtes Papierhandtuch ans Gesicht. Dann richtete ich mein Haar, frischte mein Make-up auf und betupfte mich mit etwas Parfüm, um den Geruch von Sex zu übertünchen.
    Der Parkplatz war leer. Ich trat in die Nachmittagssonne und setzte die Sonnenbrille auf. Eine Windbö zerrte am Saum meines Regenmantels.
    „Hey.“
    Als ich mich umdrehte, entdeckte ich ihn vor der Tür. Er warf eine Zigarette auf den Boden und kam mit zwei Schritten auf mich zu.
    „Du hast lange gebrauch?“, sagte er. „Ich dachte schon, du kommst überhaupt nicht mehr heraus.“
    Ich brauchte einen Moment, bis ich antworten konnte. „Ich wusste nicht, dass du auf mich wartest.“
    In seinen Augen blitzte etwas auf, das ich nicht deuten konnte. „Nein?“
    Ich schüttelte langsam den Kopf.
    „Wie kommst du nur darauf?“
    „Schließlich hast du bekommen, was du wolltest. Und ich dachte, du müsstest zurück ins Büro.“
    Ich war mit dem Taxi in das Restaurant gefahren, doch die Bushaltestelle war nur eine Straße weiter. Ich lief los. Nach vier Schritten folgte er mir.
    „Also … du dachtest, ich hätte dich einfach da zurückgelassen?“
    Ich nickte wieder, den Blick starr nach vorn gerichtet. Es stimmte. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er auf mich wartete, hatte geglaubt, er wäre längst verschwunden. Und erst als ich ihn entdeckte, begann ich mich zu schämen, denn mir wurde klar, dass er nicht nur einen schnellen Mittagsfick wollte, sondern auch noch ein Gespräch danach.
    „Für so einen Typen hältst du mich also?“ Er hatte die Angewohnheit, Fragen so zu betonen, dass sie keiner Antwort bedurften.
    Ich musterte ihn. „Nun, Dan, ich weiß nicht, was für ein Typ du bist, aber wenigstens warst du vorsichtig. Das weiß ich zu schätzen.“
    Sein Gesicht verdüsterte sich, er packte mich am Ellbogen, als ich weitergehen wollte. „Elle …“
    Mit einer Heftigkeit, die man nicht missverstehen konnte, entzog ich mich seinem Griff. „Danke für das Mittagessen, Dan.“
    Diesmal ließ er mir sechs Schritte Vorsprung, bevor er mir folgte. „Glaubst du, das ist alles, was ich wollte? Hast du nichts anderes erwartet?“
    Wie sollte ich ihm erklären, dass ich nicht nur nichts anderes erwartet hatte, sondern auch nichts anderes wollte. Zwanzig Minuten des Vergessens, zwanzig Minuten nicht nachdenken.
    Mit zwei schnellen Schritten stand er vor mir. „Elle.“
    „Da kommt mein Bus.“ Ich konnte einfach einsteigen und zurück an die Arbeit gehen.
    „Du steigst nicht in diesen Bus.“
    „Nein? Ich denke schon.“
    Da er vor mir stand, musste ich um ihn herumgehen. Doch er trat mir in den Weg, er lächelte nicht. Ich auch nicht.
    „Ell?“, sagte er warnend. „Lauf nicht einfach weg.“
    Als es um Sex ging, hatte ich seinen Befehlston genossen, doch nun nicht mehr. „Ich laufe, wohin und wann ich will.“
    Der Busfahrer schlug sich auf Dans Seite und fuhr weiter. Ich starrte ihm wütend nach.
    „Jetzt musst du mit mir spreche?“, sagte er.
    „Nein“, erwiderte ich scharf. „Muss ich nicht. Hör zu.“ Ich wirbelte zu ihm herum. „Nur weil du es mir besorgen durftest, hast du noch lange nicht das Recht, mir zu sagen, was ich zu tun habe.“
    „Das habe ich doch auch gar nicht vor!“ Er runzelte die Stirn. „Aber zumindest habe ich doch das Recht, dich davon zu überzeugen, dass ich kein Arschloch bin.“
    „Ich glaube auch gar nicht, dass du das bist.“
    Er kam näher. „Was bin ich dann?“
    „Du bist ein Man?“, entgegnete ich, es war mir egal, ob er das als Beleidigung auffasste oder nicht.
    Doch Dan grinste. „Da bin ich aber ausgesprochen froh, dass du das bemerkt hast.“
    Ich wollte sauer auf ihn sein. Und ich wollte ihn verachten. Doch es funktionierte nicht.
    „Sieh ma?“, sagte ich schließlich. „Wir hatten ein nettes Mittagessen

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