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Disco Dracula

Disco Dracula

Titel: Disco Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Blusen an einen Zigeuner. Alles war weit geschnitten und aus buntem Stoff genäht. Bei jeder Bewegung schwangen die Röcke hin und her, und Roland Bittl musste zugeben, dass er von den beiden Mädchen sehr angetan war, denn es waren wirklich Klassemiezen.
    Die eine hatte rote Locken. Dabei war ihr Haar noch lang, es umrahmte ein schmales Gesicht, in dem die Wangenknochen etwas hervorsprangen und fast unter den Augen endeten. Der Mund war voll, die Lippen zu einem spöttischen Lächeln verzogen.
    Das zweite Mädchen hatte schwarzes Haar. Es fiel ebenfalls bis auf die Schultern. Die Unbekannte trug eine weiße Bluse mit tiefem ovalen Ausschnitt, so dass die Ansätze ihres Busens zu sehen waren. Ihr Gesicht hatte etwas Katzenhaftes an sich, die Augen standen leicht schräg, die Nase war klein und etwas nach oben gebogen, so dass die Unterlippe ein wenig groß ausfiel.
    Niemand sagte etwas, als die beiden Mädchen auf die Tanzfläche traten, und auch Roland Bittl hatte es die Sprache verschlagen.
    Das waren Klassefrauen. So etwas hatte er selten zu Gesicht bekommen, und in der Disco hatte er sie noch nie gesehen. Die mussten neu sein, denn sie kannten auch die Spielregeln nicht. Normalerweise suchte er sich die Tänzerinnen aus. Oft genug war es passiert, dass er dann mit einer von ihnen hinterher im Bett landete.
    Aber heute hatte er zwei, und es sah ganz so aus, als würden sie ihm die Schau stehlen, indem sie ihm das Heft aus der Hand nahmen.
    Roland Bittl grinste. Warum eigentlich nicht? Er konnte sich ruhig das Heft aus der Hand nehmen lassen, vor allen Dingen bei Miezen, die so aussahen wie die beiden.
    Rothaarig und schwarz - eine tolle Mischung. Die beiden schienen ja wirklich unter Strom zu stehen, schon allein wie sie sich bewegten, das war eine einzige Herausforderung an den Mann.
    Roland Bittl, der »Vampir« verbeugte sich und streckte seinen rechten Arm aus. »Ich heiße euch herzlich willkommen, ihr beiden Hexenschwestern. Wer von euch Schönen möchte mit mir den Vampirwalzer tanzen?«
    »Beide!« Die Antwort klang wie aus einem Mund. »Einen Walzer kann man nur zu zweit tanzen«, erwiderte Roland Bittl und fügte ein »leider« hinzu.
    »Wir werden uns abwechseln«, sagte das Mädchen mit den schwarzen Haaren.
    »Darf ich deinen Namen erfahren, schöne Unbekannte?«
    »Nenne mich Gabriele.«
    »Für Gaby tut ein Vampir alles«, sprach Roland Bittl einen alten Schlagertext nach. Dann wandte er sich an die Rothaarige. »Und wie darf ich dich nennen, meine Liebe?«
    »Brigitte.«
    Da lachte der »Vampir«. »Ich kannte mal ein Mädchen, das hieß auch Brigitte. Aber ich habe sie nur Gitti genannt. Ist es dir recht, meine Liebe.«
    »Ja.«
    Wieder breitete Roland seine Arme aus, und der schwarze Umhang mit dem roten Futter blähte sich auf. Mittlerweile begann ihm die Sache Spaß zu machen.
    »Musik!« rief er.
    Einer der Kellner stand bereit. Er sprang in das Karree und stellte das Tonband an.
    »Und nun!« rief Roland Bittl, »hören Sie unseren Vampirwalzer. Wiener Blut. Sehr treffend, der Name.«
    Viel Spott steckte in den Worten, aber Ro Bittl nahm die Schau nicht so ernst. Für ihn war es ein Spaß.
    Noch…
    Die ersten Takte erklangen. Walzer in einer Disco. Ein Anachronismus, aber die Disco Dracula bot eben mehr, als nur das Rocken oder normalen Sound.
    Die Anlage war nicht voll aufgedreht. Trotzdem hörte auch der Gast im letzten Winkel des Gewölbes die vom Walzerkönig Johann Strauß komponierten Klänge.
    Sie wirkten zwar fehl am Platz, doch irgendwie zogen sie auch die jungen Leute in ihren Bann. Vor allen Dingen, wenn so eine Schau ablief wie hier.
    »Darf ich bitten, meine Damen?« fragte Roland Bittl und verbeugte sich galant.
    Die Mädchen warfen sich einen Blick zu. Gitti, die etwas schlankere der beiden, nickte.
    Für Gaby war es das Zeichen. Sie ging auf Roland Bittl zu, der sie mit ausgebreiteten Armen empfing. »Aber Vorsicht, schöne Frau, ich beiße.«
    »Ich auch.«
    Ro Bittl lachte. Er hielt es für einen Scherz…
    Er nahm sogar die korrekte Tanzhaltung ein. Seine Arme legten sich um die schwarzhaarige Gaby. Er fühlte, dass sie unter dem Stoff der Bluse nur ihre Haut trug, und die Fingerspitzen des Tänzers glitten über den Rücken seiner Partnerin.
    Gaby erschauderte.
    Ro Bittl schaute ihr ins Gesicht. Die Lippen waren leicht geöffnet. In den Augen lag ein Ausdruck, den er schon oft bei Mädchen gesehen hatte.
    Ja, die Kleine hier war sicher reif. Die wollte, und er würde

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