Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)
schwindelig. Dieses Gefühl gefiel mir nicht wirklich, auch wenn es nicht zwingend unangenehm war. Ich nahm einen weiteren Zug und dieses Mal war es viel einfacher. Aber das Schwindelgefühl wurde etwas schlimmer, deswegen machte ich meine Zigarette aus.
»Siehst du, jetzt hast du auch eine Zigarette geraucht«, sagte Justin. »Du musst es nie wieder tun, wenn du nicht möchtest, aber immerhin weißt du jetzt, wie es ist. Jetzt müssen wir nur noch dafür sorgen, dass du flachgelegt und tätowiert wirst. Dann bist du genauso wie der Rest von uns.«
Das brachte alle zum Lachen.
»Hast du ein Tattoo?«, fragte ich neugierig.
»Ja, da unten«, sagte er und deutete auf die gleiche Region, in der ich Alex‘ Tattoo gesehen hatte. »Brian hat da auch ein Tattoo. Ryan und Philip ebenfalls.«
»Ich finde Tattoos richtig cool«, sagte ich.
»Wir auch, solange es nicht zu viele sind. Ich lasse mir vielleicht irgendwann einmal eines auf den Arm machen, auch so weit oben wie Ryan und Philip. Aber das würde mir dann reichen. Was ist mit dir?«
Die Frage war an Brian gerichtet.
»Ja, auf dem Arm kann ich mir auch eines vorstellen. Aber ich würde es auch soweit oben wollen wie Philip und Ryan, damit es nicht jeder sieht. Vielleicht lasse ich mir eines machen, wenn ich mit der Med School fertig bin. Ich möchte, dass das Tattoo eine Bedeutung hat. Irgendetwas Beliebiges möchte ich nicht auf meinem Körper haben.«
»Du möchtest auf die Medical School gehen?«, fragte ich überrascht.
»Ja, das möchte ich. David übrigens auch. Wir haben vor, zusammen auf die Tulane University und anschließend auf die Tulane Med School zu gehen.«
»Cool! Meine Eltern sind beide Ärzte.«
»Kevins Eltern sind auch beide Ärzte. Davids Dad ist Kieferchirurg.«
Es gab so viele Klischees über schwule Kerle, aber in diesem Haus wurde so ziemlich jedes davon zerstört. Ich ging ein paar davon in meinem Kopf einmal durch.
Alle Schwulen sind Tunten, die keinen Sport mögen und die ganze Zeit nichts anderes als Shoppen im Kopf haben. - Die Leute, die in diesem Haus wohnten, waren alle sehr männlich. Okay, die meisten von ihnen zumindest. Außerdem waren sie alle sehr sportlich, sie jagten gerne und spielten Pool.
Alle Schwulen sind deprimiert und von den Leuten um sie herum isoliert. - Die Leute, die in diesem Haus wohnten, waren alle glücklich und hatten einen Haufen Freunde.
Es gibt fast niemanden, der schwul ist. - Es gibt unglaublich viele schwule Leute.
Alle Väter von schwulen Typen hassen ihre Söhne. - Der Vater von mindestens einem schwulen Kerl in diesem Haus hat mit seinem Sohn in der Öffentlichkeit getanzt.
Schwule haben häufig wechselnde Sexpartner und sind nicht zu Bindungen fähig. - Sechs Leute in diesem Haus leben in langfristigen Partnerschaften und vier schwule Kerle, die zur Familie gehören, hatten gerade erst geheiratet.
Alle Schwulen wollen Inneneinrichter oder Friseure werden. - David und Brian wollen Ärzte werden.
All diese Stereotypen, an die ich zugegebenermaßen auch zumindest unbewusst geglaubt hatte, wurden in diesem Haus widerlegt. Ich war wirklich fasziniert.
»Ist das Essen fertig?«, riss Alex mich aus meinen Gedanken.
Ich hatte nicht bemerkt, dass er zurückgekommen war. David war direkt hinter ihm.
»Was hast du getrieben?«, fragte Philip. »Es dauert keine fünfundvierzig Minuten, jemanden zu wecken.«
Ich warf einen Blick auf meine Uhr und war überrascht, wie schnell die Zeit vergangen war.
»Das geht dich gar nichts an«, brummte Alex. »Ist das Essen nun fertig oder nicht?«
»Ja, das ist fertig. Bedient euch.«
Als Kevin und Rick in das Clubhaus kamen, umarmten sie Philip und Ryan fest. Es war offensichtlich, dass auch sie diese Jungs liebten. Philip und Ryan begrüßten Denny und Kevin stellte ihnen Murray und Sean vor.
Nach dem Abendessen saßen wir alle noch eine lange Zeit im Clubhaus zusammen. Ich fühlte mich wirklich wohl. Ich trank noch ein paar weitere Presbyterians und genoss es, den anderen zuzuhören. Ich hatte das Gefühl, dass ich dort war, wo ich hingehörte.
Teil 2
Kapitel 1: Kevin
Für die Jungs begann am 4. Januar wieder die Schule. Es war ein Dienstag. In der Stadt gab es Gerüchte darüber, dass das neue Semester erst am Dienstag begann, weil die FSU am Sonntag zuvor um die College -Meisterschaften im Football spielte, aber ich glaubte nicht daran. Ich dachte mir einfach, dass es jedes Jahr die gleiche Anzahl an Ferientagen geben würde und dass der Beginn
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