Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)
Jahre lang gültig, oder?«
»Zehn Jahre oder so. Brian, kümmerst du dich bitte darum? Du kannst sie online beantragen. Wenn sie Gebühren dafür haben wollen, lass dir von Justin seine Haushaltskreditkarte geben, um damit zu bezahlen.«
»Okay.«
Justin hatte am nächsten Morgen trotzdem seinen üblichen Bammel vor dem neuen Semester. Ich fand es irgendwie süß. Nach außen wirkte er immer wie der große, starke Macho, aber in Momenten wie diesen sah man, dass er tief im Inneren ein sensibler Junge war.
»Halt endlich deine Klappe und rede nicht mehr davon, dass du Schiss vor dem College hast«, grummelte Alex am Frühstückstisch. »Jedes Mal, wenn ein neues Semester losgeht, tust du so, als würde die ganze Welt untergehen. Jedes Mal hast du solche Angst, dass du dir fast in die Hosen scheißt. Und, hast du es jemals vermasselt?«
»Nein, aber das bedeutet nicht, dass es nicht noch passieren kann.«
»Es wird aber nicht passieren, also halt die Klappe, okay?«
»Nein«, grummelte Justin im gleichen Ton zurück. »Warum hackst du auf mir herum, Alex?«
»Ich hacke überhaupt nicht auf dir herum, Bubba. Aber sieh dir mal die verdammten Fakten an, Mann. Deinem GPA nach zu urteilen wirst du Summa Cum Laude abschließen. Im Gegensatz zu mir. Du hast gestern Abend gesagt, dass du kaum lesen und schreiben kannst. Das ist so ein Bullshit. Hör endlich auf, dich selbst schlechtzumachen.«
»Okay, ich halte die Klappe«, sagte Justin. »Ich sage kein einziges Wort mehr.«
»Warum hast du solche Angst vor der Schule?«, fragte Todd.
»Weil ich das vorher noch nie gemacht habe. Ich hatte zum Ende der siebten Klasse aufgehört. Ich bin nicht wie ihr Jungs auf die High School gegangen.«
»Wirklich?«, fragte Murray erstaunt. »Warum nicht?«
»Das ist eine lange, hässliche Geschichte, Bubba. Glaub mir, du willst sie nicht hören.«
»Jungs, Justins Leben war ... sehr schwierig, bevor er zu uns kam. Denny, ich weiß, dass du es schwer hattest, genauso wie Brian. Aber Justin hatte es wirklich sehr, sehr schwer.«
»Lasst uns nicht darüber reden, Kevin«, sagte Justin, dann wechselte er das Thema. »Alex, ist noch etwas von dem leckeren Gebäck da?«
»Ja, im Kühlschrank. Entschuldigt mich bitte einen Moment.«
Alex stand auf und verließ die Küche. Justin holte sich das Essen, dann setzte er sich wieder an den Tisch.
»Darf ich etwas sagen?«, fragte Todd.
»Natürlich«, antwortete Rick. »Du kannst sagen, was immer du möchtest.«
Todd wirkte extrem ernst und die anderen Jungs hatten aufgehört zu essen, um ihm zuzuhören.
»Leute, ich bin zwar erst ein paar Tage hier«, sagte er. »Zuhause herrschte wegen meinem Dad ständig dicke Luft. Das ist jetzt mein neunter Tag hier, aber ich kann mich nicht erinnern, in meinem ganzen Leben glücklicher gewesen zu sein als in diesen neun Tagen. Kevin und Rick, danke, dass ihr mich hier aufgenommen habt und dass ich hier sein darf. Bevor ich hierhergekomen bin, hatte ich Todesangst davor, schwul zu sein. Aber jetzt weiß ich, dass schwul sein nicht heißen muss, dass ich nicht auch glücklich sein kann. Ich bin sehr glücklich im Moment und dafür danke ich euch.«
Einen Augenblick lang herrschte Stille. Niemand gab auch nur einen Ton von sich. Todd liefen ein paar Tränen über das Gesicht. Er nahm eine der Papierservietten, die auf dem Tisch lagen. Erst wischte er sich die Tränen von den Wangen, dann putzte er sich damit die Nase.
»Du bist ein Geschenk für diese Familie«, sagte Rick schließlich. »Und du bist hier so lange willkommen, wie es nötig ist oder wie du möchtest.«
Alex kam kurz darauf in die Küche zurück und sah sich einen Moment lang um.
»Was habe ich verpasst?«, wollte er wissen.
»Nichts«, antwortete Justin. »Ich erzähle es dir später.«
Ein paar Minuten später mussten wir alle aufbrechen. Ich fuhr natürlich mit Todd zur Harbor High , um ihn dort anzumelden. Während er seinen Stundenplan holte, plauderte ich ein paar Minuten mit Miss Sally, der Schulleiterin.
»Ich kann nicht glauben, dass er erst ein Freshman ist«, sagte sie zu mir.
»Ich weiß«, grinste ich. »In Texas ist alles größer.«
Das brachte sie zum Lachen.
Kapitel 2: Rick
Ich kam am Dienstagmorgen zur gewohnten Zeit ins Büro. Es war nicht nur für die Jungs der erste Schultag nach den Ferien, es war für Kevin und mich auch der erste Arbeitstag. Wir hatten uns für die kompletten Weihnachtsferien Urlaub genommen, wie so viele andere Mitarbeiter im
Weitere Kostenlose Bücher