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Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)

Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)

Titel: Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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glaube, das war sein Name.«
    »Ja, Richter Elliot«, bestätigte ich.
    »Verstehe«, sagte sie in vielsagendem Ton. »Richter Elliot ist in vielerlei Hinsicht ein wundervoller Mann, aber manchmal spielt er nach seinen eigenen Regeln und nicht nach den Regeln des Staates Florida, wenn Sie verstehen, was ich meine. Wie auch immer, wäre Sean nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt worden, wäre er in diesem Moment im Gefängnis. Sie hätten ihn nicht nach Hause gehen lassen und er hätte nicht die Möglichkeit gehabt, sich aus dem Staub zu machen. Das ist relevant, denn - um es direkt zu sagen - einen Jugendlichen mit einem Wagen und Geld zu finden, ist sehr kostspielig und zeitaufwändig. Wenn er einen Mord begangen hätte oder vielleicht auch nur einen bewaffneten Raubüberfall, dann würden wir alles dafür tun, um ihn zu finden. Aber bei Oralsex in einer Toilette? Ziemlich fraglich, würde ich sagen.«
    »Warum haben sie ihn dann überhaupt erst verhaftet?«
    »Nun, es verstößt gegen das Gesetz und vermutlich war der andere Junge minderjährig. Sean ist natürlich ebenfalls minderjährig. Aber es war in einer Schule. Wie haben Sie ihn überhaupt dabei erwischt? Hat sich jemand beschwert?«
    »Sie haben es durch die Überwachungskameras gesehen.«
    »Heilige Scheiße!«, sagte sie. »Entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise. Habe ich das richtig verstanden, dass sie Überwachungskameras in der Schultoilette verwenden, um die Kinder zu überführen? Meiner Meinung nach hätte Richter Elliot den Fall niemals anhören dürfen. Das ist wirklich frustrierend...«
    »Darüber habe ich auch nachgedacht«, sagte ich. »Patricia, wir haben - oder besser gesagt, wir hatten - hier acht schwule Teenager, die bei uns leben. Jetzt sind es natürlich nur noch sieben. Sean war wirklich außer Kontrolle. Wir hatten im Oktober mit der Familie einen Ausflug nach St. Augustine gemacht und dort ist er aus den gleichen Gründen ziemlich verprügelt worden. Sein Ex-Freund hat mit Sean am Samstag Schluss gemacht, weil er ihn dabei erwischt hatte, wie Sean auf der Toilette in einer Mall Oralsex hatte. Er hat sich den Wagen eines anderen Jungen ausgeliehen, um sich wegzuschleichen, noch bevor er seinen Führerschein hatte. Andere Male ist er so aus dem Haus geschlichen. Wir haben ihn zu einer Psychiaterin gebracht, die ihm ein Medikament gegen Depressionen verschrieben hat. Danach haben wir tatsächlich eine Verbesserung gesehen, aber anscheinend ist er wieder in sein altes Verhalten zurückgefallen.«
    »Nimmt er das Medikament immer noch?«
    »Nein. Nachdem es ihm besser ging, hat seine Ärztin die Tabletten abgesetzt. Ich schätze, er braucht sie immer noch.«
    »Sieht ganz danach aus«, stimmte sie zu. »Falls wir ihn doch finden sollten, wären Sie dazu bereit, ihn zurückzunehmen?«
    »Einer der Jungs hat uns heute Morgen beim Frühstück das Gleiche gefragt«, sagte ich und schwieg einige Sekunden. »Ich habe ihm gesagt, dass Rick und ich noch nicht darüber gesprochen haben. Ich persönlich tendiere im Augenblick allerdings eher dazu, nein zu sagen.«
    »Bei mir ist es mehr als nur eine Tendenz, aber in die gleiche Richtung«, sagte Rick.
    Wir sahen uns einen Augenblick lang an.
    »Um ehrlich zu sein, bei mir auch«, gab ich zu.
    »Das kann ich Ihnen nicht verdenken«, sagte sie und nickte. »Sie haben mit den anderen Kindern alle Hände voll zu tun.«
    »Das war auch mein Gedanke«, sagte Rick. »Bevor Sean hier aufgetaucht war, gab es in unserer Familie so gut wie keine Probleme - vor allem nicht dieser Art. Ich weiß nicht, ob wir mit dem, was wir hier aufgebaut haben, weitermachen können, aber das habe ich zumindest vor.«
    »Soweit ich das beurteilen kann, ist das, was Sie hier machen, ausgesprochen außergewöhnlich. Wie ist Sean mit den anderen Jungs ausgekommen?«
    »Er hatte mit den anderen hier keine Probleme, aber ich hatte den Eindruck, dass er nie so richtig seinen Platz hier gefunden hatte«, sagte ich. »Die Kinder in diesem Haus stehen sich sehr nahe und vier von den älteren werden vermutlich den Rest ihres Lebens zusammen verbringen. Sie kümmern sich umeinander, helfen sich gegenseitig bei den Hausaufgaben und sie unternehmen viel zusammen. Sean hatte nie so etwas wie einen besten Freund innerhalb der Familie.«
    »Sie sagten, Sean hatte einen Freund. Wie war er so?«
    »Sein Name ist Scott und er ist ein wirklich netter Kerl«, sagte Rick. »Ich denke, Sean hat ihn als selbstverständlich betrachtet, ihn für Sex

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