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Disziplinmanagement in der Schulklasse

Disziplinmanagement in der Schulklasse

Titel: Disziplinmanagement in der Schulklasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gustav Keller
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kann.
    Regeln für das Feedbackgespräch
    Feedbackgeben
Beschreiben Sie möglichst konkret Ihre Wahrnehmung und werten Sie nicht.
Weisen Sie darauf hin, dass Ihre Mitteilung nur vorläufig ist und gemein sam überprüft werden muss.
Formulieren Sie Ihre Rückmeldung taktvoll.
Beziehen Sie Kritik immer auf das Sie störende Verhalten und nicht auf die Person.
Belehren Sie den Kommunikationspartner nicht, sondern helfen Sie ihm.
Melden Sie nicht nur Kritisches zurück, sondern zuerst Positives.
Seien Sie ehrlich und sprechen Sie aus dem Herzen.
    Feedbacknehmen
Lassen Sie den Gesprächspartner ausreden und fallen Sie Ihm nicht gleich ins Wort.
Nehmen Sie seine Rückmeldung gelassen auf, und zwar als dessen eigene Wirklichkeitsbeschreibung.
Begeben Sie sich nicht gleich in eine Verteidigungsposition, sondern in die des neugierigen Zuhörers.
Fragen Sie bei Unklarheiten nach und bitten Sie um konkrete Beispiele.
Überlegen Sie, wo Sie aus der Rückmeldung im Sinne eines persönlichen Weiterlernens Nutzen gewinnen können.
Bedanken Sie sich beim Lernpartner für die Rückmeldung.
Konzentrationsförderung
    Konzentration kann man lehren.
    Krishnamurti
    Unaufmerksamkeit ist eine besonders häufige und von Lehrpersonen als sehr unangenehm erlebte Unterrichtsstörung. Mancher Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung kann schon dadurch vorgebeugt werden, dass der altersbezogenen Konzentrationsspanne Rechnung getragen wird. Sie beträgt im Durchschnitt bei
• 5–7jährigen
15 Minuten
• 7–10jährigen
20 Minuten
• 10–12jährigen
25 Minuten
• 12–15jährigen
30 Minuten
• 15–18jährigen
35 Minuten
    Die Konzentrationsfähigkeit bildet sich erst im Lauf der Entwicklung aus. Jüngere Kinder tendieren dazu, sich von äußeren und inneren Reizen lenken zu lassen. Diese unwillkürliche Form der Konzentration wird dann immer mehr abgebaut, und zwar zugunsten einer willentlichen und zielgerichteten Aufmerksamkeitssteuerung. Nicht allen Schülerinnen und Schülern gelingt dieser Entwicklungsprozess. Für den Unterricht bedeutet dies, dass er nach dem Rhythmus von Anspannung und Entspannung ablaufen muss.
    Zusätzlich zu den natürlichen Pausen empfiehlt sich der systematische Einsatz von Entspannungsübungen. In Frage kommen folgende Verfahren:
progressive Muskelentspannung nach Jacobson
autogene Grundübungen
mit autogenen Formeln unterlegte Geschichten
Stille- und Meditationsübungen
musikalische Entspannung
Malen nach Musik
Phantasiereisen
Atementspannung
Bewegungsübungen
    Das Konzentrationsniveau kann ebenso wirksam erhalten werden, wenn von Zeit zu Zeit der Lehr- und Lernweg sowie der Lernstoff gewechselt werden. Dies gilt sowohl für den Unterricht als auch für das individuelle Lernen. Form- und Inhaltswechsel bewirken im Gehirn eine konzentrationsfördernde Aktivierung. Nach einer intensiven verbalen Darbietungsphase (Hörunterricht) bedarf es eines Wechsels zum Handeln und Tun.
    Nicht minder wirksam ist die Reduzierung ablenkender Reize. Je überladener Arbeitstisch und Klassenzimmer, desto schwerer fällt es den Schülerinnen und Schülern, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
    Was die externe Aufmerksamkeitssteuerung beziehungsweise die Unterrichtsführung im engeren Sinne betrifft, sind vonnöten: deutliche nonverbale Signale (z. B. Ruhe-Gesten, Heben oder Senken der Stimme, Änderung der Sprechgeschwindigkeit), klare Appelle und Arbeitsaufträge, feste Regeln für lernintensive Phasen (nicht sprechen, nicht herumdrehen, nicht aufstehen) sowie Lob und Belohnung für positive Konzentrationsleistungen.
    Besonders für die impulsiven Kinder ist das Einüben von handlungssteuernden Selbstanweisungen zu empfehlen. Diese Methode ist vom amerikanischen Verhaltenstherapeuten Donald Meichenbaum (1977) entwickelt und erfolgreich angewandt worden. Die Handlungssteuerung erwerben Kinder zunächst über laute, verbale Selbstanweisungen, die schrittweise verinnerlicht werden. Meichenbaums Training läuft in fünf Schritten ab:
    Schritt 1: Der Lehrer löst laut, sich selbst anweisend eine Aufgabe.
    Schritt 2: Der Schüler löst die Aufgabe nach Anweisung des Lehrers.
    Schritt 3: Der Schüler löst die Aufgabe, indem er sich selbst laut anweist.
    Schritt 4: Der Schüler löst die Aufgabe, indem er sich flüsternd anweist.
    Schritt 5: Der Schüler löst die Aufgabe, indem er sich innerlich, nicht mehr hörbar anweist.
    Wagner (1984) hat Meichenbaums Modell weiterentwickelt. Kernstück sind acht Selbstanweisungen, die der

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