Disziplinmanagement in der Schulklasse
Lehrer bei Aufgabenlösungen an der Tafel vormacht und die dann von den Schülern nachvollzogen werden:
Aufgabenanalyse: Was ist genau zu tun? Ich sage es nochmals in eigenen Worten. Ich lasse nichts aus.
Materialanalyse: Was brauche ich? Womit fange ich an? Was habe ich schon? Ich mache mir einen Plan.
Zielanalyse: Wo will ich hin? Wie kann ich das erreichen? Auf was kann ich verzichten?
Konfliktanalyse: Warum komme ich nicht weiter? Was stört? Ich muß etwas anderes probieren.
Formulierung von Teilzielen: Was ist der nächste Schritt? Das andere kann ich auch schaffen. Bis jetzt ist alles richtig.
Bewältigung von Frustrationen: Fehler kann ich verbessern. Ich werde noch sorgfältiger arbeiten.
Aufforderung zum Zeitlassen: Ich mache eine kleine Pause. Es wird rich-tig. Ich habe genug Zeit.
Ergebnisbewertung / Selbstverstärkung: Das habe ich gut gemacht. Ich hab’s geschafft.
Die Konzentration lässt sich auch durch Funktionsübungen schulen, und zwar vor allem in der Grundschule. Das Funktionstrainingskonzept basiert auf der Annahme, dass die Konzentration ebenso wie körperliche Funktionen durch regelmäßige Beanspruchung gestärkt wird. Die gängigen Programme enthalten schwerpunktmäßig visuelle Übungen wie Zahlen-zu-Figuren-Verbinden, Fehler suchen, Labyrinth-Reisen, Kodieraufgaben oder Bildvergleiche. Leider ist der Anteil akustischer Übungen gering, obwohl das genaue Zuhören eigentlich das Hauptproblem vieler konzentrationsgestörter Schüler ist. Trotz der Tatsache, dass Kinder Funktionsübungen als motivierend erleben, sei davor gewarnt, ein Förderkonzept einzig und allein daran auszurichten. Es ist sinnvoll, das Training mit anderen Fördermethoden zu kombinieren. Am Beispiel der Übungsaufgaben sollte man den Schülern vor allem konzentrationsförderliche Herangehensweisen und Selbstanweisungen vermitteln (Lauth/Schlottke 2002).
Zur Behebung des eben erwähnten akustischen Konzentrationsdefizits halte ich das spannende Erzählen, das Vorlesen, Hörspiele sowie Gespräche im Stuhlkreis für wirksamer als stofffremde Funktionsübungen. Der Grundschulunterricht muss dies noch häufiger als bisher praktizieren, da dieses natürliche Konzentrationstraining in der «Hauskultur» immer seltener stattfindet.
Des Weiteren muss überlegt werden, ob die einzelne Schule über genügend verlässliche Strukturen und Handlungsmuster verfügt. Ein verbindlicher sozialer Verhaltenskodex, Begrüßungs- und Abschiedsrituale, Feste und Feiern sowie regelmäßige Seelenpflege im Morgenkreis sind wichtige Orientierungs- und Haltepunkte im psychischen Energiefluss. Diese Erkenntnisse gelten sicherlich auch für das Familienleben.
Eine Chance zur Vorbeugung liegt schließlich in der Elternarbeit. Die Eltern benötigen vor allem vorbeugende Tipps für die häusliche Lern- und Konzentrationsförderung. Hierzu tragen sowohl Elternabende als auch Elternbriefe bei.
Beispiel für ein Entspannungsverfahren
Das Prinzip der progressiven Muskelentspannung nach Jacobson besteht darin, dass wichtige Körpermuskelgruppen kurz angespannt und danach wieder locker gelassen werden. Durch diese Übungen werden Entspannungsreaktionen erzeugt in Form von Wärme und Schweregefühlen. Solche Entspannungsgefühle werden ans Zwischenhirn weitergemeldet und bewirken im vegetativen Nervensystem eine Umschaltung vom Sympathikus (Beschleuniger) auf den Parasympathikus (Verlangsamer). Eine Kurzform dieser Methode wird nun aufgezeigt:
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich bequem hin mit leicht abgewinkelten Armen und auf den Oberschenkeln locker liegenden Handgelenken. Unter Anleitung der Lehrperson spannen sie jede der folgenden Muskelgruppen zunächst 5 bis 10 Sekunden deutlich spürbar an und lockern diese anschließend wieder. Während der Anspannungsphase halten sie den Atem möglichst nicht an. Zwischen den Einzelübungen sollte eine Ruhepause von etwa einer halben Minute eingelegt werden. Während der Ruhepause konzentrieren sich die Schülerinnen und Schüler auf die Empfindungen im zuvor angespannten Muskel.
Ballt die rechte Hand zur Faust.
Ballt die linke Hand zur Faust.
Spannt den rechten Oberarmmuskel an.
Spannt den linken Oberarmmuskel an.
Zieht die Schultern soweit wie möglich nach oben.
Drückt das Kinn gegen das Brustbein.
Zieht die Augenbrauen nach oben und runzelt die Stirn.
Kneift die Augen zusammen.
Presst die Lippen zusammen.
Atmet tief ein, haltet die Luft an, atmet langsam aus.
Macht ein
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