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Disziplinmanagement in der Schulklasse

Disziplinmanagement in der Schulklasse

Titel: Disziplinmanagement in der Schulklasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gustav Keller
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wenn sie als zusammenhängend erkannt werden. Stehen sie isoliert und unverbunden da, können sie nur schwer aufgenommen werden. Kohärenz wird gefördert, indem immer wieder fachlich und überfachlich Strukturen hergestellt werden. Am besten gelingt dies durch direkte Bezüge, Skizzen, Mind Maps, Grafiken und die Vermeidung von Abschweifungen.
    Leistungserwartungen
    Welche Leistungen die Lehrperson von den Schülerinnen und Schülern erwartet, muss sie explizit mitteilen. Ihre Erwartungen sollten sich sowohl auf die Qualität als auch auf die Quantität des zu Leistenden beziehen. Das klare Kommunizieren von Leistungserwartungen führt zur Entstehung von Leistungsbewusstsein und Gütemaßstäben. Somit können die Schülerinnen und Schüler sich selbst bewerten.
    Nutzung der Lernzeit
    Zwischen der nominalen Unterrichtszeit und der tatsächlichen Lernzeit klafft oft eine Lücke. Das heißt, dass zu viel Zeit unnütz verplempert wird. Häufige Ursache sind mangelhafte Unterrichtsvorbereitung, Unpünktlichkeit, Reibungsverluste durch unklare Arbeitsaufträge, Abschweifungen und Disziplinstörungen. Die Lernzeitnutzung kann verbessert werden durch gründliche Unterrichtsvorbereitung, rechtzeitige Bereitstellung von Medien und Materialien, Pünktlichkeit, klare Arbeitsaufträge und Steuerungssignale.
    Vermittlung von Lernstrategien
    Um den Lernstoff selbstständig und effektiv verarbeiten zu können, benötigen Schülerinnen und Schüler Lernstrategien, und zwar sowohl allgemeine (z. B. Zeit planen) als auch fachbezogene (z. B. Vokabeln lernen). Diese sollten in enger Anlehnung an Lernsituationen und an den aktuellen Lernstoff vermittelt werden (Keller 2005 b).
    Methodenvielfalt
    Um den verschiedenen Aufgabenstellungen und den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden, muss der Unterricht methodisch vielfältig angelegt sein. Hierzu braucht der Lehrer ein flexibles Methodenrepertoire. Vereinfacht gesprochen, heißt dies, dass er den Frontalunterricht durch genügend viele schüleraktive Formen ergänzt. Diese dienen primär dazu, Selbstverantwortung, Selbstständigkeit und Sozialkompetenz zu fordern und zu fördern.
    Individualisierung
    Wer der Heterogenität der Schülerinnen und Schüler gerecht werden möchte, muss individualisieren. Mit verschiedenen Kindern kann man sich auf dem Lehr- und Lernweg nur phasenweise im Gleichschritt bewegen. Auf der übrigen Wegstrecke sollte individualisierend gefördert werden. Erreichbar ist dieses Ziel durch offene Unterrichtsformen, ermutigende Zuwendung, Lernberatung und Lernhilfe.
    Systematische Übung
    Damit verstandener Lernstoff sicher angeeignet wird, muss er regelmäßig wiederholt werden. Diesem Zweck dienen Übungsaufgaben. Sie müssen so eingekleidet werden, dass die Schülerinnen und Schüler gern üben. Übungsergebnisse müssen kontrolliert und gegebenenfalls verbessert werden. Übungserfolge bedürfen der positiven Verstärkung und Anerkennung. Lernschwachen Schülerinnen und Schülern sollte dieses Feedback häufiger gegeben werden als leistungsstarken. Und schließlich erkennt man gute schulische Übungsarbeit daran, dass die Übungszeiten nicht überdehnt werden.
Schülerfeedback
    Zwei sind nötig, damit einer sich kennen lernt.
    Gregory Bateson
    Wenn Schülerinnen und Schüler der Lehrperson rückmelden, wie sie Schule und Unterricht wahrnehmen und erleben, handelt es sich um ein Schüler-feedback. Dabei ist zu unterscheiden zwischen dem spontanen informellen Feedback und dem systematischen Schülerfeedback. Letzteres wird von den Lehrpersonen geplant, durchgeführt und ausgewertet. Das systematische Schülerfeedback macht es der Lehrperson möglich, frühzeitig den eigenen Anteil an Unterrichts- und Beziehungsstörungen zu erkennen und wichtige Hinweise auf die Verbesserung des Unterrichts und der Lehrer-Schüler-Beziehung zu erhalten.
    Obwohl manche Lehrpersonen dem Schülerfeedback immer noch kritisch gegenüberstehen, gibt es inzwischen einen Konsens darüber, dass das Einholen von Rückmeldungen zum professionellen Handeln gehören muss. Wer den Schülerinnen und Schülern keine Gelegenheit zum Feedback gibt, bekommt es in Form von Störungen zurück!
    Soll ein Schülerfeedback gelingen, muss es gut vorbereitet werden. Für die Feedbackarbeit gibt es folgende Grundsätze:
Wer Schülerfeedback durchführen möchte, macht sich vorher metho disch kundig.
Man beginnt dort, wo momentan ein Veränderungsinteresse

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