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Diva (DE)

Diva (DE)

Titel: Diva (DE) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Palahniuk
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unersättlichen Lenden bediente und andere ebenso blinde Kellner ihr eine gekühlte rohe Auster nach der anderen in den schlüpfrigen Schlund ihrer königlichen Kehle gleiten ließen…‹«
    Das Paar kopuliert weiter. Jimmy Durante tritt mit verbundenen Augen ans Mikrofon und singt »Sentimental Journey «.
    »›Gemäß der von mir geplanten Huldigung‹«, liest Terrence Terry im Off, »›wurden synchron zu Katherines ekstatischer petite mort , zu diesem Crescendo der Leidenschaft, als dampfende Bäche weiblicher Säfte an ihren wohlgeformten Schenkeln hinabzuströmen begannen, sämtliche zur Beleuchtung der Spitze des Turms vorhandenen Scheinwerfer von unsichtbarer Hand eingeschaltet. Das sengende Licht, das über uns hereinbrach, war allerdings nicht wie üblich weiß, sondern strahlte an diesem Abend exakt in der Farbe von Katherines wahnsinnig veilchenblauen Augen…‹«
    Die beiden trennen sich und trocknen achtlos ihre triefenden Lenden mit Servietten, die sie zusammenknüllen und wegwerfen. Ähnlich beschmutzte Leinenservietten liegen auf dem Boden verstreut, und um sich weiter abzutrocknen, nehmen sie den herabhängenden Rand der weißen Tischdecke.
    »›Binnen weniger Augenblicke‹«, liest Terry, »›hatten wir unsere fleischlichen Bande gelöst und begaben uns in tadelloser Abendkleidung zu Tisch, um ein elegantes, schmackhaftes Mahl zu uns zu nehmen, das auf Porzellan aus Limoges serviert wurde: gebratene Jungtauben mit gekochten Karotten und Knoblauch, doppelt gefüllte Ofenkartoffeln oder wahlweise ein kleiner Salat mit Ranch Dressing oder Reis-Pilaf.
    ‚Webster‘, sagte Katherine, ‚du ungeheuer viriler Stier, dieser majestätische Turm ist das Einzige auf der Welt, was dir als Phallussymbol Konkurrenz machen könnte.‘ Mit laszivem Grinsen fügte sie hinzu: ‚Und mit Vergnügen würde ich eine Million Stufen ersteigen, nur um mich auf einen der beiden zu setzen …‘‹«
    Im Gegensatz zu der vollmundigen Off-Stimme schlingen die traumhaften, idealisierten Miss Kathie und Webster das Essen bloß hastig in sich hinein, stürzen den Wein hinunter, klappern hektisch mit ihrem Besteck auf den Tellern herum, fressen so schnell, dass ihr Gerülpse die Musik zu übertönen droht. Mit fettigen Fingern benagen sie die winzigen Jungtauben und spucken die zerkauten Knochen in weitem Bogen auf die Straße tief unter ihnen. Die Kellner taumeln blind umher.
    Ungeachtet dieses höchst fragwürdigen Gebarens liest die Stimme von Terrence Terry ungerührt weiter vor: »›Und während Katherine und ich uns erhoben und an die Brüstung des himmelan strebenden Turmes traten, um mit Champagner auf diese glamouröseste Stadt der Welt anzustoßen, weilten zahllose geringere Sterbliche tief unter uns zu unseren Füßen und ahnten nichts von der Seligkeit, die so weit hoch über ihren Köpfen herrschte. Irgendwo da unten liefen Elia Kazan, Arthur Treacher und Anne Baxter herum, alle in ihrem beschränkten Dasein gefangen. Dort unten streiften William Koenig, Rudy Vallee und Gracie Allen durch die Straßen und bildeten sich zweifellos ein, ein reiches und erfülltes Leben zu haben. Aber nein, wenn Mary Miles Minter, Leslie Howard und Billy Bitzer wirklich so weise und wissend wären, dann hätten sie wir sein müssen.‹«
    Das idealisierte Paar erhebt sich vom Tisch, nimmt die Gläser und torkelt dem Rand des Daches entgegen.
    »›Im Nachhinein betrachtet‹«, sagt die Off-Stimme, »›mögen wir von unserem unfassbaren Glück geblendet gewesen sein. Ich habe meine Worte deutlich in Erinnerung. ‚O Katherine‘, sagte ich, ‚wie sehr ich dich liebe, liebe, liebe !‘ Und diese Empfindung habe ich nicht nur mit meinem schwellenden Schwengel mitgeteilt, sondern auch mit meinem Mund. Oder, wenn ich das zu sagen wagen darf: mit dem Odem meines Lebens, ein jedes Wort untermischt mit dem Nachgeschmack ihrer genialen Genitalien …‹«
    Die durch Sternfilter stilisierte Version von Miss Kathie kippt sich den Rest ihres Champagners hinter die Binde und reicht das Glas dem idealisierten Webster. Während die blinden Musiker unverdrossen weiter auf ihren Geigen herumsägen, sieht der Webster-Ersatz gähnend auf seine Armbanduhr und hält eine Hand vor den aufgerissenen Mund.
    »›In diesem veilchenblauen Augenblick unserer monumentalen Liebe‹«, liest die Off-Stimme, »›geriet Katherines elegant beschuhter Fuß in eine Pfütze der von uns vergossenen Leidenschaft und glitt darin aus. In diesem infamen

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