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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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aufgesammelt hatte, könnte ziemlich interessant werden.
    Das Kommandodeck der Claggett war proppenvoll, denn sowohl Sten als auch Alex hatten darauf bestanden, die Resultate ihres tollkühnen Streichs falls es überhaupt welche gab – mit anzusehen.
    Sh’aarl’t brachte ihr Schiff in einer genau kalkulierten Entfernung von den Satellitensensoren der Tahn in die Atmosphäre und setzte dann zum Sturzflug an.
    Sie hofften, dass diese Aktion die Luftabwehrsysteme in volle Alarmbereitschaft versetzen musste.
    Dann schickte Sh’aarl’t zwei ferngesteuerte Pilotvehikel los, die so modifiziert waren, dass ihr Sensor-Echo dem der Einsatzschiffe ähnelte. Sowohl Sh’aarl’t als auch ihr Waffenoffizier trugen einen Kontrollhelm – der von Sh’aarl’t sah eher wie eine Sicherheitsmaske in Form einer Acht aus, die dicht über ihren Augen saß – und dirigierten die Pilotvehikel auf direktem Weg in das Tal.
    Vier Kilometer Entfernung … Sh’aarl’t murmelte: »Jetzt haben sie uns«, … drei Kilometer … jetzt befahl die Feuerleitstelle allen Zielverfolgungswaffen, das Feuer zu eröffnen.
    Eine dieser Zielverfolgungswaffen war natürlich die Laserkanone, die Sten und Alex vermurkst hatten. Sie schwang nicht vom Tal weg, sondern auf sein Zentrum zu. Ihre Mündung senkte sich unbemerkt Richtung Talboden. Als die PVs nunmehr zwei Kilometer vom Tal entfernt waren, explodierten die Felswände in Flammen und violettem Licht, ebenso wie ein fünfundsiebzig Meter hohes und rund zweihundert Quadratkilometer Grundfläche bedeckendes Magazin voller Container mit Schiff-Schiff-Raketen. Ein Feuerball dehnte sich über die flache Landschaft, und zwei weitere Lager flogen in die Luft.
    Die Feuerleitstelle kümmerte sich nicht darum, was innen im Tal passierte. Sie feuerte immer weiter. Ein PV wurde von zwei Laserstrahlen und drei Abwehrraketen getroffen. Es löste sich in nichts auf, und an Bord der Claggett fluchte Sh’aarl’t und riss sich den Helm vom Kopf.
    Einer der Computer des Feuerleitsystems meldete Fehlfunktionen bei einer der Laserkanonen und schaltete sie ab. Das wiederum löste die eigene Stromquelle der Bluebox aus, die ein zweites Programm aktivierte. Auf Schnellfeuer gestellt spuckte der Laser seine Energiestrahlen kreuz und quer über das ganze Tal.
    Die Alarmsirenen in den Transportern neben der Kanone schrillten. Die Techs sprangen heraus und mussten mit ansehen, wie die Kanone systematisch das zerstörte, was sie eigentlich schützen sollte.
    Sie rannten zu den Überbrückungskontrollen, doch genau in diesem Moment krachte das zweite PV, das es fast bis zur Mündung des Tals geschafft hatte, als lodernder Feuerball gegen eine Felswand, und das gesamte Waffendepot flog in die Luft.
    Sh’aarl’t steuerte die kreischende Claggett bereits mit voller Kraft aus der Atmosphäre hinaus und in den Raum, die Augen immer wieder auf die Schirme gerichtet, ob die Tahn vielleicht irgend etwas hinter ihnen herschickten. Der Großteil ihrer Aufmerksamkeit richtete sich jedoch auf den Monitor, auf dem ein flammendes Inferno zu sehen war, hinter dem dicker Qualm den Horizont verdunkelte und fast bis an den Rand der Atmosphäre emporstieg.
    Sten und Alex sahen einander an.
    »Hat funktioniert«, sagte Sten überrascht.
    »Klar. Hat schon jemals einer meiner Pläne nicht funktioniert?«
    »Einer deiner Pläne?«
    »Sehen wir die Sache nicht zu eng. Es war unser Plan.«
    »Wahrscheinlich muss ich noch dankbar dafür sein«, sagte Sten resigniert, »dass er mir überhaupt einen gewissen Anteil daran zuspricht.«

 
Kapitel 51
     
    Flottenadmiral Xavier Rijn van Doormans Schlachtplan war bereit zur Durchführung. Er hatte ihn »Operation Riposte« genannt. Sten wäre dazu wohl eher »Operation Letzter Seufzer« eingefallen, doch er wusste, dass es nicht sehr angebracht war, seine Helden derartig zu desillusionieren, bevor sie den Marsch ins finstere Tal des Todes antraten.
    Selbst van Doorman klang bei der Einsatzbesprechung nicht gerade optimistisch.
    Außer van Doorman waren sieben weitere Personen anwesend: Stens Intimfeind Commander Rey Halldor; vier Captains; zwei Lieutenants; und Sten. Die Captains waren Zerstörerkommandeure, die Lieutenants befehligten Minenräumer.
    Van Doorman hatte die Anwesenden kurz einander vorgestellt und dann darum gebeten, dass nichts, was hier gesprochen wurde, außerhalb des Besprechungsraums bekannt wurde, unter keinen Umständen. Das war allein deshalb höchst verständlich, da das, was er

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