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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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der Flotte verwickelt; hat zuviel Spinnen in den Torpedorohren; könnte eventuell in die Luft fliegen, wenn man auf sie schießt.‹ Zumindest konnte niemand sagen, dass es van Doorman an Mut fehlte.
    Van Doorman beendete die Besprechung und verteilte Fiches mit seinen Einsatzbefehlen. Dann ging er noch einmal, sehr bewegt, in Habachtstellung und salutierte vor seinen Offizieren.
    »Eine gute Jagd«, sagte er. »Auf dass Sie mit viel Beute zurückkommen.«
    Beute. Wer hier Jäger und wer Gejagter war, das würde sich erst herausstellen, dachte Sten.
    Er hielt Halldor im Korridor auf. »Wie planen Sie bei Ihrem Angriff vorzugehen?« fing er recht diplomatisch ein Gespräch an.
    »Ich werde Ihre Division von meinen Absichten zu gegebener Zeit unterrichten«, entgegnete Halldor unterkühlt.
    ›Großartig‹, dachte Sten. Brijit liegt in Morrisons Armen, wir beide stehen als Verlierer da, und du kannst einfach nicht mit dem Unsinn aufhören. »Das war nicht genau meine Frage«, fuhr er fort. »Da meine Schiffe Sie dort draußen flankieren sollen und Sie wahrscheinlich Ihre Raketen in alle Richtungen abfeuern, möchte ich sichergehen, dass keiner meiner Leute Ihren Sprengköpfen in die Quere kommt.«
    Halldor überlegte. »Sie können ja Ihre IFFs anschalten, wenn es losgeht … ich lasse Ihr Muster den Raketen einprogrammieren.«
    »Das klappt nicht, Commander. Wir sind schon zerbrechlich genug, wenn die großen Jungs loslegen. Wenn wir auch noch eine Fackel vor uns hertragen, macht uns das nicht gerade unsichtbarer. Vielleicht könnten Sie einen Größenfilter eingeben, damit die Raketen nicht mit uns Winzlingen Fangen spielen wollen.«
    Halldor musterte Sten von oben bis unten. »Sie sind sehr vorsichtig, Commander.«
    ›Stichel, Stichel, Stichel, Commander. Wie wäre es mit einem Stich ins Auge?‹ Sten lächelte ihn an. »Nicht vorsichtig, Commander. Nur feige.«
    Er salutierte und machte sich auf den Weg, um seinen Leuten die Neuigkeiten zu überbringen.
     
    Die Schlacht über dem Planeten Badung hätte ohne weiteres in die Annalen der Imperialen Geschichte und als klassische Moskitoaktion in die Ausbildungsprogramme der Flotte eingehen können.
    Doch das geschah nicht.
    Als er einen seiner Generäle mit einem Marschallstab auszeichnen wollte, sagte Napoleon angeblich nach der Auflistung der Siege des Mannes: »Zum Teufel mit seinen Qualifikationen! Hat der Mann Glück?«
    Was auch immer van Doormans übrige Attribute waren – mit Glück war er jedenfalls nicht gesegnet.
    Die Schlacht nahm einen glücklichen Anfang. Die Task Force konnte sich ohne entdeckt zu werden dicht bei Badung auf die Lauer legen.
    Der Konvoi der Tahn tauchte auf – fünf fette, zufriedene Transporter, begleitet von sechs Zerstörern, einem Kreuzer und etlichen leichten Patrouillenbooten.
    Halldor gab den Befehl zum Angriff.
    Von da an lief alles schief.
    Halldors eigener Zerstörer wurde von etwas – einer Mine, Raummüll, man brachte es nie in Erfahrung – im Gefechtsstand getroffen und durchlöchert. Er verlagerte das Kommando auf einen zweiten Zerstörer, während sein eigenes Schiff sich fußlahm in den Schutz der Swampscott schleppte. Die drei anderen Zerstörer führten den Angriff fort.
    Sten zuckte zusammen, als er auf den Hauptschirm der Gamble blickte. Er brauchte nicht auf den Schlachtcomputer zu warten, um zu wissen, was passiert war und was gleich passieren – oder in diesem Fall: nicht passieren würde.
    Die drei Zerstörer schossen ihre Schiffskiller aus extrem großer Entfernung ab. Dafür gab es vielerlei Gründe; mit Ausnahme von Stens Leuten hatte kaum jemand von der 23. Flotte echte Kampferfahrung. In Friedenszeiten durften sie vielleicht einmal im Jahr eine Rakete mit scharfem Sprengkopf abfeuern, und trotz aller Beteuerungen der Hersteller waren die Simulatoren nicht in der Lage, lebensecht zu simulieren.
    Ein weiterer Grund mochte in den Gerüchten über die Abwehrraketen der Tahn liegen. Angeblich hatten sie schwerere Sprengköpfe, bessere Fernlenkung und eine Geschwindigkeit, die es mit weitaus größeren Kriegsschiffen aufnehmen konnte. Keine dieser Geschichten entsprach der Wahrheit; trotzdem waren diese Tahn-Schiffskiller sehr, sehr schnell. Die Tahn-Schiffe waren deshalb so tödlich, weil ihre Besatzungen jahrelang sorgfältig ausgebildet worden waren, bevor der Krieg ausbrach.
    Ein dritter Grund war ein Gerücht, das sich rasch ausgebreitet hatte und besagte, dass etwas mit den Imperialen

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