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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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wahrscheinlich nicht über die Möglichkeit der manuellen Bedienung. Falls doch, bestand eine solche Mannschaft im Höchstfall aus einem oder zwei Kanonieren, mit Sicherheit aus einer Handvoll Service-Techs und vielleicht einigen Wachen für die Sicherung am Boden.
    Da die Waffen per Fernbedienung ausgerichtet und abgefeuert wurden, war bei ihrer Aufstellung nicht nur die möglichst exakte geographische Lage zu berücksichtigen. Es war ebenso notwendig, jeder Kanone eine Tabuzone einzuprogrammieren, die es einer Kanone beispielsweise unmöglich machte, auf die andere Talseite zu feuern, wenn in ihrer Schußbahn eine andere Kanone stand – ganz egal, wie sich ein Angreifer aus der Luft verhalten mochte.
    Sten schlug vor, dieses Muster abzuändern.
    Ein lokales Feuerleitsystem zu manipulieren war, laut Foss, so einfach, wie bei einer von Kilgours Geschichten einzuschlafen. Das Problem bestand eher darin, sich vor Ort einzuklinken.
    Glücklicherweise waren nicht alle Tahn-Schiffe, die am Empire Day auf Cavite abgeschossen wurden, völlig zerstört worden. Sten und Foss wühlten sich durch den Schrott und untersuchten vorsichtig sämtliche Verbindungen, die die Tahn benutzten. Sie untersuchten auch die verlassenen Waffensysteme auf Romney, da Sten annahm, dass sie aus Tahn-Quellen stammten.
    Glücklicherweise gab es nicht mehr als ein Dutzend Möglichkeiten. Foss ging außerdem davon aus, dass sich die Waffenkontrollsysteme der Tahn nicht allzu grundlegend von denen des Imperiums unterschieden.
    Das entscheidende Gerät, von Foss als das »teuflische Dingsbums« bezeichnet, bestand aus einer Kontrollbox in der gleichen Farbe wie die Elektronikboxen aus den abgeschossenen Raumschiffen, vielen herausbaumelnden Kabeln und einer separaten Stromversorgung. Das alles passte in zwei Rucksäcke und wog nicht mehr als jeweils fünfundzwanzig Kilo.
    Sutton trieb in einem Lagerhaus zwei komplette phototronische Mantis-Tarnanzüge auf, die Sten und Alex einigermaßen passten. Ein Kampfgleiter wurde mit einer radarabweisenden Beschichtung und einer Abschirmung gegen sonstige Sensoren versehen. Nichts davon bot einen perfekten Schutz, doch Sten ging von Alex’ ursprünglicher Annahme aus, dass die Tahn von dieser Seite ohnehin keinen Angriff erwarteten. Jedenfalls hoffte er das.
    Sh’aarl’t bestand darauf, den Einsatz mit der Claggett zu begleiten. Sie hatte das Ziel gefunden, und auch wenn sie den Angriff nicht selbst anführte, blieb es noch immer ihr Nest voller goldener Eier. Sten wusste nicht, ob ihre gesträubten Körperhaare anzeigten, dass sie wütend, besorgt oder nur davon überzeugt war, dass ihr befehlshabender Offizier verrückt geworden war.
    Sie brachte die Claggett auf der dem Satelliten abgewandten Seite des Planeten in die Atmosphäre, flog dann dicht über dem Boden auf das Zielgebiet zu, bis die Sensoren des Einsatzschiffs die Signale des Tahn-Depots auffingen. Wieder einmal verließ sie sich auf die Überlegenheit der Imperialen Sensoren.
    Sten und Alex luden ihre Ausrüstung aus und bugsierten den Kampfgleiter aus der unter der Claggett befestigten Frachtkapsel. Nach zwei Planetentagen würde Sh’aarl’t sie an der gleichen Stelle wieder abholen.
    Sh’aarl’t winkte traurig mit einer Kieferzange, dann schloss sie die Schleuse mit einem leisen Zischen, und die Claggett fegte davon.
    Sten und Alex kletterten in den Gleiter und glitten sehr langsam, kaum einen Meter über dem Boden, auf das Waffendepot zu. Ihr Kurs war nicht als direkte Linie angelegt, sondern verlief eher im Zickzack zur Talsenke hin. Falls ihr Kampfgleiter als unbekanntes Objekt auf den Schirmen der Tahn auftauchte, wirkte ein weniger eindeutiger Kurs womöglich weniger bedrohlich.
    Beide Männer waren nur leicht bewaffnet; wenn es wirklich hart auf hart kam, bestand ihr einziger Plan darin, wild um sich zu feuern und dann wegzutauchen.
    Sie trugen vier Miniwillyguns und vier Bestergranaten. Beide hatten ihre Kukris dabei – die gekrümmten Kampfmesser, die sie während ihrer Dienstzeit bei den Gurkhas beherrschen und schätzen gelernt hatten. Außerdem hatte Sten noch sein eigenes kleines Messer, das in der Scheide unter der Haut seines Unterarms verborgen war.
    Ungefähr zehn Kilometer vor dem Taleingang landete Sten den Kampfgleiter und wartete auf die Dunkelheit. Der Bergring, der das Tal einschloß, lag im Dämmerlicht vor ihnen. Der Blick durch das Fernglas erinnerte an den Krater eines erloschenen Vulkans. Mit Sicherheit waren die

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