Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
Vom Netzwerk:
Gegend, die sein Versorgungsteam verteidigte, so bekannt vorgekommen war. Es war die Slumgegend am Ende der Burns Avenue. Mr. Sutton hatte seinen Befehlsstand in dem noch einigermaßen unversehrten »Regenwald« eingerichtet. Noch besser war die Tatsache, dass zwei von Sr. Tiges Söhnen bei ihrem Heim und ihrem Geschäft geblieben waren. Der alte Mann war am dritten Tag nach der Invasion verschwunden. Die Söhne zogen es vor, nicht weiter darüber zu spekulieren, sondern sich lieber auf das Kochen zu konzentrieren.
    Obwohl die Kuppel zerstört, die Insekten und Vögel entweder tot oder entwichen und die Wasserfälle nur mehr stehende Tümpel waren, gab es dort noch immer Essen. Tiges Söhne brachten es sogar fertig, die Standardverpflegung mehr als nur genießbar zu machen.
    Als Mr. Sutton dreizehn Leute herankommen sah, die sie eigentlich schon aufgegeben hatten, schnaubte er gleich dreimal hintereinander. Er schlug die reinsten emotionalen Kapriolen und klopfte Alex sogar einmal auf die Schulter – was bei den Spindar ungefähr einem hysterischen Ausbruch unbändiger Freude gleichkam.
    Dann erstattete er Bericht.
    Eigentlich hatte Sten erwartet, dass seine zusammengestoppelte Mannschaft inzwischen böse dezimiert sei. Die meisten seiner sesselerprobten Techniker waren sich wahrscheinlich nicht einmal sicher, welches Ende der Willygun das gefährliche war, und hatten schon gar keine Ahnung von grundlegenden Infanteriekenntnissen – zum Beispiel, dass man den Kopf einzog, wenn es von der anderen Seite knallte.
    Statt dessen: sechs Tote, vierzehn Verwundete.
    »An unserem zweiten Tag bliesen – ich glaube, das ist der korrekte Ausdruck dafür – die Tahn zu einem durchaus entschlossenen Angriff«, sagte Sutton. »Dabei bedienten sie sich einer unglaublich dummen Taktik. Sie schickten uns drei Wellen von Soldaten entgegen. Wir mussten nicht einmal sorgfältig zielen. Sie erlitten horrende Verluste, Commander. Horrend!
    Einen Tag oder so darauf, versuchten sie es erneut. Aber ziemlich halbherzig. Seither haben wir einigermaßen Ruhe gehabt. Sieht so aus, als hätten sie Angst vor uns.«
    Sten hob eine Augenbraue. Die Tahn hatten vor nichts Angst. Andererseits musste es eine Erklärung für ihre Zurückhaltung geben.
    Ein Sergeant der Garde, der eine zu diesem Abschnitt gehörende Raketenwerferbatterie befehligte, bestätigte Suttons Angaben. »Unserer Meinung nach haben die Tahn gedacht, Ihre Kiddies wären ein Kinderspiel für sie, wenn ich das mal so sagen darf, Sir. Sie kamen einfach herübergelaufen und starben. Beim nächsten Mal haben sie nur noch einen versuchsweisen Vorstoß gewagt und sofort den Rückzieher gemacht. Wir wurden neugierig, ich stellte ein paar meiner Leute ab, und wir machten einen Gefangenen. Das ist für einen Tahn eine schreckliche Sache, wie Sie wahrscheinlich wissen, Sir. Er sagt, Ihre Leute wurden deshalb nicht ausradiert, weil sie drüben der Meinung sind, es mit einer Elitetruppe zu tun zu haben. Oder mit einem Köder.«
    »Wie bitte?«
    »Ich sag’s mal so, Commander. Ihre Leute gehen auf Patrouille. Niemand hat ihnen gesagt, dass sie sich die Gesichter schwärzen sollen. Man sollte auch kein Licht anmachen oder irgendwelche Kräuter rauchen. Die Tahn nahmen sofort an, dass es sich um eine Falle handelte und Ihre Leute jede Menge Feuerschutz hätten. Außerdem, sagte uns dieser Tahn, glaubten sie nicht, dass es Frontschweine gibt, die ihre Positionen derart lächerlich befestigen. Es musste eine Falle sein. Wahrscheinlich haben sie dort drüben einen, der zuviel denkt, was?«
    Sten lachte. Er würde daran denken, demjenigen, der seinen Frontabschnitt übernahm, einen guten Rat geben; wie nahm wohl ein Kommandeur die Aufforderung auf, sich mit seinen Leuten so dumm wie möglich aufzuführen. In der Zwischenzeit musste er sich jedoch überlegen, wie er seine Truppe fröhlicher Landsknechte durch die feindlichen Linien hindurch zu diesem wahrscheinlich nicht existenten Fort brachte.
    Wie auch immer, er konnte sich ausmalen, dass die Sache auf jeden Fall höchst interessant werden würde.

 
Kapitel 64
     
    Was Stützpunkt Sh’aarl’t anging, war es nicht gerade spaßig, dorthin zu gelangen.
    Es dauerte fünf ganze Nächte, bis Sten und seine Truppe das vor langer Zeit verlassene Fort erreicht hatten. Es ging schon mit dem kleinen Problem los, dass sich seine Leute anstelle von vom Glück begünstigten Trotteln für kleine Helden hielten. Sie hatten sogar einen Gruppennamen. Ein

Weitere Kostenlose Bücher