Division der Verlorenen
entlang dieser Route unter Sperrfeuer genommen. Er malte sich aus, dass sich die Tahn über die Berechenbarkeit des Imperiums lustig machten und sich ebenso berechenbar um Mitternacht in ihre Bunker verzogen.
In der vierten und fünften Nacht ging er mit seinen Raumfahrern los. Die Imperiale Artillerie setzte zwar auch in diesen beiden Nächten ihr Sperrfeuer fort, aber auf Punkte ein Stück links und rechts des Korridors, den Sten sich ausgesucht hatte.
›Zu ausgeklügelt‹, dachte er. ›Stimmt genau‹, bestätigte er sich selbst. ›Hast du eine bessere Idee?‹
Weder ihm noch Alex war eine schlauere Lösung eingefallen. Also lösten sich um Mitternacht der vierten Nacht Teams von drei Personen aus den Verteidigungslinien des Imperiums, um von den Begleitern empfangen und buchstäblich an der Hand weitergeführt zu werden.
Sten rechnete damit, dass vierzig Prozent seiner Leute das Fort erreichten, bevor die Tahn sie entdeckten. Wenn es ab da zwanzig Prozent schafften und die meisten der veralteten Waffen noch zu gebrauchen sein sollten, war er vielleicht in der Lage, die Stellung zu halten. Der Rest war geschenkt.
Um 4 Uhr morgens strahlte Sten über das ganze Gesicht.
Seine Raumfahrer hatten es ohne Verluste bis zum Stützpunkt Sh’aarl’t geschafft. Allmählich fing er an, an sie zu glauben. In stiller Übereinkunft schickten er und Alex ihren geheimen Spitznamen für die Leichtmatrosen aufs Altenteil.
»Wenn sie sich von jetzt an die Kilgour-Killing Campbells nennen«, meinte Alex, »soll’s mir recht sein.«
Ihre nächste Aufgabe bestand darin herauszufinden, wie groß der weiße Kriegselefant war, von dem aus sie kämpfen sollten – und wie gewaltig die Schlacht werden würde.
Kapitel 65
Das Fort glich eher einem zementgrauen als einem weißen Elefanten, und es war noch nicht mal ein großer Kriegselefant. Wer auch immer das Ding eingemottet hatte, er hatte ganze Arbeit geleistet.
Sten fand die Kommandozentrale des Forts auf der zweiten Ebene und schickte Teams aus, die den Rest der Basis auskundschaften sollten.
Foss sah sich den Feuerleit- und Kontrollcomputer an. »Meine Güte«, wunderte er sich. »Haben die ernsthaft damit gerechnet, dass man mit so etwas schießen kann? Das verdammte Ding sieht aus, als müsse man es mit einer Handkurbel anwerfen.«
Er streifte einen Schutzhandschuh über und berührte einige Hauptschalter. Den Anweisungen zufolge waren die Sensorenantennen unter Schutzklappen in der Panzerung des Forts verborgen, damit keine Bettfedern aus dem Gras der Parks hervorragten und alles vorzeitig verrieten.
Es stank nach verschmorter Isolierung; trotzdem erwachte der Computer zum Leben. Foss klappte einen modernen Laptop auf, ließ den Bildschirm ausfahren und fing sofort an, ein Glossar anzulegen. Der Computer funktionierte – nur die Symbole und Anzeigen entstammten einem längst vergessenen Zeitalter.
Sten brachte die Umgebungskontrollen auf Standby. Sobald sie loslegten, würde er sie aktivieren. Bis dahin wollte er nicht, dass von oben Ventilatoren oder anderes zu sehen waren. Er und seine Leute mussten noch eine Zeitlang mit dem penetranten Geruch leben. Das ganze Fort roch muffig, wie ein vor langer Zeit verlassener Kleiderschrank.
Ungefähr die Hälfte der Bildschirme zur optischen Beobachtung waren schon angesprungen. Doch auch in diesem Fall ließ Sten die Finger von den Kontrollen, die die Sensoren bedienten und kreisen ließen.
›Na schön‹, sagte er sich, ›ich kann auf etwas zielen. Mal sehen, ob sich noch was in der Knallkörperabteilung tut.‹
Er ging in die Bereitschaftsräume in der obersten Ebene hinauf. Seine Gruppenführer waren bereits dabei, die Truppen einzuteilen. Sten ließ sie ihre Aufgaben erledigen und machte sich selbst daran, die Funktionstüchtigkeit der technischen Kontrollanlage zu überprüfen. Unter den fehlenden Informationen zum Fort befand sich auch die Liste, wie viele Leute man eigentlich brauchte, um es zu betreiben. Wie Sten bereits befürchtet hatte, war die Station für wesentlich mehr Soldaten als sein ungefähr 125 Mann starkes Kommando gedacht.
Sten jonglierte im Geiste mit seinen Leuten herum. Um die Besatzungen der Raketen-Stellungen musste er sich keine Gedanken machen, das half schon eine Menge. Auch Köche und Bäcker und so weiter brauchte er nicht; seine Leute konnten sich ihre Rationen selbst zusammenrühren. Statt dreier Schichten musste es auch mit Wechselwache gehen.
Trotzdem fehlten ihm etwa
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