Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
Vom Netzwerk:
darüber. Eine Sprengmine.
    Dort – ein Zwei-Mann-Vorposten; beide Männer suchten mit Augen und Gewehrmündungen die Nacht ab.
    Er schlich sich an ihnen vorbei.
    Dann ein Bunker. Sofort stellte sich der Reflex ein. Nein. Zu gefährlich. Sten ging weiter.
    Eine Garde-Patrouille kroch auf dem Rücken von der Front an ihm vorüber. Sten folgte ihnen in diskretem Abstand. Hundert Meter weiter plötzlich ein schwaches Leuchten: die Patrouille betrat ihren Befehlsstand, um ihren Bericht abzuliefern.
    Sten zählte: zehn Sekunden für die Begrüßung; zehn Sekunden, bis die Patrouille ihre Waffen abgelegt hatte; noch mal zehn, bis sie sich Kaffee eingegossen hatten.
    Er ging die Stufen zum Bunker hinunter, und bevor einer der Gardisten reagieren konnte, hatte er sich seitwärts durch den Verdunkelungsvorhang eine zerrissene Decke – geschoben. Dann sagte er betont beiläufig: »Ich bin Commander Sten. Imperiale Raumflotte. Ich habe ein paar Leute auf der anderen Seite, die ich hierherbringen muss.«
    Und dann waren sie wieder zu Hause.

 
Kapitel 63
     
    Als Sten sich bei ihnen zurückmeldete, brüteten General Mahoney und Admiral van Doorman gerade über einer holographischen Karte.
    »Wo haben Sie denn solange gesteckt?« war Mahoneys einzige Reaktion. Auch gut. Sten hatte nicht gerade erwartet, dass er ihm über den Kopf strich; als Mahoney noch das Mercury Corps geleitet hatte, war sein größtes Lob: »Aufgabe angemessen erfüllt.«
    Als Sten jedoch sah, dass Mahoney sich ein Grinsen verbiss, fühlte er sich etwas besser.
    Nach einem etwas genaueren Blick auf die Karte ging es ihm gleich wieder schlechter. Das Imperium saß eindeutig in der Klemme.
    Mahoney drückte auf eine Taste. Die Gesamtansicht des Schlachtfelds verschwand und wurde durch die Projektion eines bestimmten Segments ersetzt.
    »Was noch von Ihrem Kommando übrig ist, verteidigt einen kleinen Frontabschnitt«, sagte Mahoney und fuhr mit dem Finger einen halbzerstörten Boulevard entlang. »Und zwar hier.« Aus irgendeinem Grund kam Sten das Gebiet vertraut vor.
    »Da wir eine gewisse Anzahl von, äh, Bodenratten ohne Schiffe übrig hatten, haben wir aus Ihren Leuten Infanteristen gemacht. Ich habe Ihrem technischen Offizier – einem gewissen Mr. Sutton, wenn ich mich recht entsinne – das Kommando übergeben. Er leitet Ihre Einheit, und dazu habe ich ihm noch 75 andere Schreibstubenhengste, Gehilfen von Militärgeistlichen und so weiter unterstellt.«
    Sten hielt sein Pokerface aufrecht. ›Na prima‹, dachte er. ›Nicht nur, dass mir meine Raumfahrer vernichtet werden, auch meine Mechaniker sind alle tot.‹
    »Eigenartigerweise haben sie sich ganz hervorragend geschlagen und ihre Position bislang gehalten«, fuhr Mahoney fort. »Aus irgendeinem Grund haben die Tahn sie nur zwei- oder dreimal richtig hart angegriffen.«
    »Die Flotte weiß zu kämpfen«, warf van Doorman ein. Dazu wollte Mahoney nichts sagen, schon gar nicht in Anwesenheit eines rangniedrigeren Offiziers.
    »Aber da Sie sich noch einmal für die Rückkehr zu den Lebenden entschieden haben«, sagte er zu Sten, »werde ich Ihnen Ihr Kommando zurückgeben. Und ich möchte, dass Sie diese Position übernehmen.«
    Wieder zeigte der Tisch einen anderen Teil von Cavite-City: einen recht niedrigen, kahlen Hügel, nur wenige Kilometer vom Flottenstützpunkt entfernt, umgeben von zerstörten Wohnanlagen.
    »Wir hielten es für einen normalen Park. Aber einer meiner Leute hat herausgefunden, dass es sich um ein altes Fort handelt.
    Vor ungefähr 150 Jahren kam der damalige Chef der 23. Flotte auf die Idee, der Stützpunkt brauche zusätzliche Sicherheitseinrichtungen. Vermutlich standen in jenem Jahr besonders fette Zuteilungen aus dem Militärhaushalt des Imperiums in Aussicht.
    Doch ungefähr zehn Jahre später ging das Geld aus, denn alles wurde stehen- und liegengelassen, bis im wahrsten Sinne des Wortes Gras über die Angelegenheit gewachsen war. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass es noch immer voll funktionsfähig ist.«
    Mahoney drehte sich zu einem anderen Schirm um und rief eine Projektion auf. Sie zeigte einen Querschnitt durch den gesamten Hügel. Es gab vertikale Passagen, die zu ausfahrbaren Geschütztürmen führten, sowie darunter vier horizontale unterirdische Ebenen.
    »Typische passive Verteidigungsanlage«, kommentierte Mahoney. Ein Tastendruck rief einen von oben gesehenen Querschnitt des Forts auf. »Vier Luftabwehr-Schnellfeuerkanonen … hier. Die Türme können

Weitere Kostenlose Bücher