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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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Livie-Journalist, der über die heldenhaften Haudegen des Brückenkopfs berichtete, hatte sie Suttons Siegreiche Supertruppe genannt. Die Sendung wurde natürlich im gesamten Imperium ausgestrahlt – gute Nachrichten von dieser Sorte gab es zur Zeit leider viel zu wenig.
    Sten und Alex nannten ihre vorlauten Leichtmatrosen insgeheim die Katastrophen-Komiker von Cavite.
    Tatsächlich passten beide Bezeichnungen. Glück allein hatte sie davor bewahrt, sofort ausradiert zu werden. Deshalb hatten sie lange genug überlebt, um sich gewisse Kampftaktiken instinktiv anzueignen. Den Beweis dafür lieferten sie selbst: die meisten von ihnen waren immer noch am Leben.
    Sten hoffte, dass er sie in diesem Modus halten konnte.
    Er führte sein Sonderkommando zu der Stelle innerhalb der eigenen Linien, die diesem womöglich mythischen Fort am nächsten lag. Sie bekamen den Befehl zum Entlausen, Entfetten und sich sonst wie zu säubern.
    Wieder einmal bildeten Sten und Alex die Vorhut.
    Sten wurde es allmählich leid, seine Nase immer zuerst in die Gefahr zu stecken, doch auch ihm fiel keine bessere Lösung ein. Glücklicherweise ging es Kilgour ebenso, und auch er beschwerte sich nicht darüber. Doch sie beide hätten ihre Aussicht auf Erlösung im Jenseits ohne zu zögern gegen acht Stunden ununterbrochenen Schlafes auf einer Federkernmatratze eingetauscht.
    Wie zwei dahingleitende Gespenster schlichen sie durch die Frontlinien der Tahn. Auch die Erhebung mit dem angeblichen Fort ließ sich leicht finden. Mahoney hatte eine Rakete auf die Hügelkuppe geschickt, deren Sprengkopf gegen einen Peilsender ausgetauscht worden war.
    Den alten Plänen zufolge musste es mehrere Zugänge zu dem Fort geben. Sten wählte den unwahrscheinlichsten aus – einen angeblich immer noch intakten Instandhaltungsbunker für die Stromversorgung.
    Die Bedienungskonsole war mit einem Gegengewicht ausbalanciert und ließ sich ohne Murren hochheben. Sten erlaubte sich den flüchtigen Gedanken, dass einmal alles reibungslos verlaufen könnte.
    Natürlich war das nicht der Fall.
    Er und Alex ließen sich in die unterirdische Passage hinab; es platschte, und sie standen bis zu den Oberschenkeln im Schlamm. Eine der Filterpumpen musste schon vor Jahren ihren Geist aufgegeben haben. Ebenso die Bakterienkiller.
    Es gab Ungeziefer in dem Tunnel, Ungeziefer, das den Tunnel für sein angestammtes Gebiet hielt und den zweibeinigen Eindringlingen nicht wohlgesonnen war. Die Viecher bissen. Sten wünschte sich, dass dieses Wundermittel aus den Livies, der Umgebungsblaster, wirklich existierte. Hätten sie die vielbeinigen Abfallfresser mit ihren Willyguns einen nach dem anderen vernichten wollen, wären sie einige Jahrhunderte beschäftigt gewesen. Ganz abgesehen davon, dass die AM 2 -Explosionen sie schon lange vorher taub gemacht hätten.
    Kilgour fand eine Lösung. Während sie immer weiter Richtung Fort vordrangen, warf er hin und wieder eine Bestergranate vor sich. Zeitverlust war eigentlich nicht tödlich – es sei denn, man brach als Luftatmer zusammen, fiel ins Wasser und ertrank.
    Endlich stieg der Tunnel leicht an, und sie wateten aus dem Schlick heraus. Sten fand den Hauptkontrollraum und schaltete, ganz nach Gebrauchsanweisung, die Stromversorgung des Forts ein.
    Lampen flammten zuckend auf, und Maschinen fingen an zu summen.
    Mehr brauchte Sten im Augenblick nicht. Das Fort konnte bezogen werden. Genau das hatten sie vor. Sie kehrten durch die Linien zurück und schliefen einen ganzen Tag.
    Die zweite Nacht wurde mit der detaillierten Beschreibung des letzten, gefahrenreichen Wegstücks bis zu Stützpunkt Sh’aarl’t verbracht. Sten und Alex unterteilten diese Route in einzelne Abschnitte von je 300 Metern Länge. Das war mehr als genug.
    In der dritten Nacht positionierten sie ihre Begleiter. Sten wusste, dass seine verwirrten Leute trotz ihrer Selbstüberschätzung die feindlichen Linien allein nicht durchqueren konnten, ohne entdeckt zu werden. Deshalb setzte er die Soldaten, die er aus dem Gebirge geführt hatte, als Tourenbegleiter ein. Jeder Begleiter war für 300 Meter Wegstrecke verantwortlich. Am Ende dieser Strecke übergab er oder sie die Schutzbefohlenen dem nächsten Begleiter.
    Fast jeder kann in einer Nacht lernen, wie man blind und geräuschlos 300 Meter Gelände hinter sich bringt. Also dann!
    Sten nutzte auch andere Gegebenheiten zu seinem Vorteil. Seit zwei Nächten hatte die Imperiale Artillerie genau um Mitternacht einige Punkte

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