Division der Verlorenen
»Ausgewogen, abwechslungsreich, mit voller Gewährleistung von Rationen für Nonhumanoide oder besondere Diäten.«
»Fahren Sie fort.«
»Jetzt sehen Sie sich an, was diese unaussprechliche Person getan hat! Alles, was wir hier im Lager haben, sind gebackene Hülsenfrüchte und gefriergetrocknetes Pflanzenfresserfleisch! Wie soll ich meine Leute davon ernähren? Wie sollen die Tiges aus diesem Zeug abwechslungsreiche Mahlzeiten zubereiten? Wir können uns ebenso gut selbst in einen Masseumwandler werfen, und Feierabend!«
»Dann leben wir eben ein paar Tagelang von Bohnen und Rindfleisch«, beruhigte ihn Sten. »Wir sind unsere eigenen Masseumwandler.«
»Nicht sehr spaßig.«
»Außerdem werden uns die Tahn ohnehin vernichten, bevor es uns langweilig wird.«
»Ich bin entsetzt, Commander. Sie stecken schon zu lange mit diesem Kilgour zusammen.«
Sten nickte zustimmend und begab sich wieder in die Kommandozentrale. Es war an der Zeit, sich mit Mahoney in Verbindung zu setzen und ihm mitzuteilen, dass Stützpunkt Sh’aarl’t gefechtsbereit war.
General Mahoney wollte absolut sichergehen, dass die neue Festung bis zum richtigen Moment unentdeckt blieb. Sein Kontakt mit Sten erfolgte über eine kabelgebundene ULF-Verbindung. Sten antwortete mit vorher abgesprochenen kodierten Einzelton-Signalen. Ansonsten sollte sich das Fort völlig passiv verhalten.
Mahoney brauchte vier Tage, um seine große Offensive vorzubereiten.
Eine Schlacht kann viele Zielsetzungen verfolgen: Gebiete zu erobern, von einem zweiten Angriff an anderer Stelle abzulenken, etc. Mahoneys Angriff hatte nur ein einziges Ziel: Tahn-Soldaten zu töten.
Er erklärte Admiral van Doorman seinen Schlachtplan in aller Ausführlichkeit. Sobald van Doorman den Plan verstanden hatte, brach er beinahe in Ekstase aus. Er war sicher, dass die Schlacht die Tahn aufreiben und zum Rückzug von Cavite zwingen, zumindest jedoch in die Defensive treiben würde.
Ian Mahoney fragte sich, wie es van Doorman geschafft hatte, so viele Jahre im Militärdienst zu verbringen und immer noch an Wunder zu glauben.
Bestenfalls konnten sie die Tahn-Kriegsmaschinerie zurückwerfen und eine Weile hinhalten. Mahoney sah keine andere Möglichkeit, als die eingeschlagene Strategie fortzuführen: solange weiterzukämpfen, bis Verstärkung auf Cavite eintraf – eine Wendung, die er für immer unwahrscheinlicher hielt. In der Zwischenzeit konnte er den Sieg für Lady Atago und die Tahn nur so teuer wie möglich machen.
Das Imperium erwartete nichts und griff mit voller Kraft an.
Natürlich hatten die Tahn die Lufthoheit über den gesamten Frontverlauf. Ihre unablässig patrouillierenden Einsatzschiffe sorgten dafür, dass sowohl Truppen als auch Fahrzeuge, die sich der Front näherten, mit großer Wahrscheinlichkeit auf konzentrierte Gegenwehr stießen.
Weiter hinten, dichter am Raumhafen und Flottenstützpunkt Cavite, verfügte Mahoney noch über genügend funktionstüchtige Luftabwehrbatterien, um einen größeren Luftangriff der Tahn abzuwehren. Im Schutz der Dunkelheit brachte er nun die Hälfte seiner Abschussrampen nach vorne und stellte sie kurz hinter dem Frontabschnitt auf, der dem Stützpunkt Sh’aarl’t am nächsten lag.
Van Doorman hatte außer der sorgfältig versteckten Swampscott nur noch sehr wenige Kriegsschiffe übrig. Eines davon war der Zerstörer Husha , der von Halldor kommandiert wurde.
Normalerweise hielten die Tahn ihre taktischen Einsatzschiffe bei Dunkelheit am Boden und erhielten sich die Luftherrschaft durch mit Warnsensoren ausgestattete Zerstörer, die einige Kilometer hinter den Linien standen. Auf diese Weise konnte ein nächtlicher Ausfall Imperialer Schiffe sofort beantwortet werden, ohne dass die Luftunterstützung der Bodentruppen durch ständiges Patrouillieren ausgelaugt wurde.
Bei Sonnenaufgang erhoben sich die Einsatzschiffe der Tahn von ihren Landeplätzen und flogen wieder zur Front.
Bei Sonnenaufgang plus fünfzehn Minuten röhrte die Husha aus ihrem unterirdischen Hangar und raste mit vollem Yukawa-Antrieb auf die Linien der Angreifer zu und darüber hinweg. Aus allen Rohren feuernd, vernichtete die Husha die Flottille der in diesem Abschnitt patrouillierenden Tahn-Schiffe. Bis die Tahn ihre Kreuzer und Zerstörer über diesem Abschnitt hatten, stand die Husha längst wieder in ihrem sicheren Hangar.
Lady Atago und Admiral Deska fragten sich, weshalb ein Imperiales Schiff einen derartigen Ausfall wagte. Die
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