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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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Antwort lag auf der Hand: van Doorman plante einen Angriff.
    Sie verstärkten ihre Luftstreitkräfte und schickten sie nach vorne über die Front.
    Die Tahn-Schiffe waren leichte Beute, als die Luftabwehr-Kettenfahrzeuge der Verteidiger ihre Tarnung abwarfen und losfeuerten.
    Noch mehr Tahn-Schiffe, darunter ein Kreuzer, wurden abgeschossen. Die Infanterie der Tahn wurde in volle Bereitschaft versetzt.
    Und dann gingen die Kräfte des Imperiums zum Angriff über. Lady Atago war erstaunt. Die erste Welle bestand nicht aus Gardesoldaten. Statt dessen stürmten die zusammengewürfelten Soldaten der Versorgungsbataillone der Flotte nach vorne.
    Sie waren ein leichtes Ziel für die Landungstruppen der Tahn.
    Die Flotten-Bataillone hielten kurz stand und zogen sich dann hinter ihre ehemaligen Positionen zurück.
    Das war der Schwachpunkt, auf den Lady Atago gewartet hatte. Es war die Chance, einen Brückenkopf durch die Linien des Imperiums zu treiben und womöglich sogar den Flottenstützpunkt selbst einzunehmen.
    Es war kurz vor der Abenddämmerung.
    Lady Atago befahl ihren Streitkräften, ihre besten Truppen bereitzuhalten. Im Morgengrauen würden sie erneut angreifen.
    Vier Stunden später wurde Lady Atago von ihren elektronischen und ihren menschlichen Überwachungseinheiten darüber informiert, dass Mahoney seine Verteidigungspositionen mit Panzerwaffen verstärkte. Es sah tatsächlich so aus, als bewegten sich die wenigen unbeschädigten Panzer auf die Verteidigungslinie zu.
    ›Sehr gut‹, dachte Lady Atago. Sie verfügte über etwa zehnmal so viele schwere Panzerwaffen wie die Imperialen. Jetzt bot sich die Möglichkeit, die Imperialen Kräfte auf Cavite ein für allemal zu vernichten. Sie ließ ihre schweren Geschütze von hastig zusammengestellten Kommandos nach vorne zur Frontlinie bringen.
    Der Plan bestand darin, im Morgengrauen anzugreifen. General Mahoney würde mit seinen Panzern zum Gegenangriff übergehen. Dann würde sie selbst mit eiserner Faust zuschlagen.
    Bis zum Morgengrauen blieben noch drei Stunden.
    Lady Atago schlief den Schlaf einer Heldin.
    Auf der Gegenseite schlürfte General Mahoney Kaffee und knurrte seine Befehle.
    Von seinen Stellungen aus bot sich ein völlig anderes Bild. Der Angriff der Husha war sehr wohlüberlegt erfolgt, mit dem Ziel, nicht nur Tahn-Einsatzschiffe, sondern auch ihre Verstärkungen zu vernichten. Der nachfolgende Ausfall war tatsächlich von Flotten-Bataillonen ausgeführt worden, allerdings von Bataillonen, die von Offizieren der 1. Gardedivision angeführt wurden, die ihr Vorgehen sorgfältig geplant hatten. Angriff … und dann hinter die eigenen Linien zurückziehen.
    Der Gegenangriff der Tahn drang bis auf von Mahoney vorher festgelegte Positionen vor; Positionen, die ohnehin nicht zu verteidigen waren.
    Die Panzerverstärkung, die Mahoney nach vorne gebracht hatte, bestand vorwiegend aus A-Grav-Gleitern mit Geräuschsimulatoren. Sie bedienten sich der Funkfrequenzen der Panzereinheiten der Garde und benutzten deren Zeichencodes.
    Tatsächlich standen nur sechzehn große Gefechtspanzer der Garde direkt an der Front. Sie stießen im Morgengrauen vor – und wurden vollständig aufgerieben.
    Es war eine Katastrophe. Doch kein Tahn überprüfte die rauchenden Hüllen, keiner fand heraus, dass sie alle ferngesteuert waren. In diesen Kettenfahrzeugen war kein einziger Gardist gestorben.
    Lady Atago schickte ihrerseits ihre Panzer zum Angriff durch den Beinahe-Brückenkopf.
    Dann summte es im Funknetz, und außerhalb der Imperialen Verteidigungslinien setzte sich zischende Hydraulik in Bewegung, Gefechtstürme durchstießen Moos und Gras, Kanonenrohre schwenkten suchend und rasteten, auf ihre Ziele gerichtet, ein.
    Stützpunkt Sh’aarl’t war erwacht.
    Er erwachte zu todbringendem Leben.

 
Kapitel 66
     
    Die Schnellfeuerkanonen sahen völlig intakt aus, doch von den Soldaten im Fort wusste keiner, ob sie ihnen nicht beim ersten Schuss um die Ohren fliegen würden. Bevor Sten den Befehl zum Feuern gab, befahl er den Geschützmannschaften, sich aus den Gefechtstürmen zurückzuziehen und die Schutztüren zu verschließen.
    Die drei Kanonen röhrten mit lautem Brüllen los, das sich, wie Tapia ganz zutreffend bemerkte, wie »Drachen mit Durchfall« anhörte. Bei einer Frequenz von 2000 Schuss pro Minute entsprach das Geräusch einer soliden Wand aus Explosionen.
    Die Schnellfeuerkanonen waren ursprünglich zur Abwehr schneller Angreifer aus der Luft gedacht

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