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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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Fort wackelte, und ihre Ohren klingelten trotz der Ohrenschützer, die alle Geschützmannschaften trugen.
    In der Kommandozentrale hieb Sten auf einen roten Schalter, und sämtliche Gefechtstürme wurden eingefahren. Die mittlerweile aufgefahrene Tahn-Artillerie hatte nur noch eine konturenlose Hügelkuppe vor sich. Das Versorgungssystem hatte das Fort durchlüftet und genug frische Luft in die Reservetanks gesaugt. Sollte Lady Atago eine Atombombe oder chemische Waffen zünden, konnte Sten sofort auf volle Eigenversorgung schalten.
    Er bezweifelte jedoch, dass das geschehen würde – Lady Atago brauchte dieses Gebiet, um darin zu kämpfen. Nur in den Livies kämpften Soldaten gleichmütig in den wuchtigen, unbequemen und gefährlichen Schutzanzügen, wenn es auch eine andere Lösung gab.
    »Alle Gefechtsstationen. Lagebericht.«
    »Turm A. Alles grün.«
    »Turm C. Uns geht’s gut. Ist nur ziemlich laut hier oben, Skipper.« Das war natürlich wieder Tapia.
    »Turm D. Die haben ein bisschen Staub aufgewirbelt. Keine Schäden.«
    »Keine Probleme bei den Schrotflinten, Boss«, gab Kilgour vom Maschinengewehrturm durch.
    Allmählich fing Sten an, diejenigen zu bewundern, die dieses Fort gebaut hatten, ungeachtet ihrer blödsinnigen Inspiration.
    Ein Schirm flammte auf. Es war Mahoney. Da das Fort für alle zu sehen gewesen war, hatte er auf eine Standardfrequenz umgeschaltet.
    »Bericht!« Mahoney befand sich inmitten einer militärischen Operation und hatte keine Zeit für Plaudereien.
    »Stützpunkt Sh’aarl’t voll einsatzbereit«, sagte Sten ebenso formell. »Verschossene Munition nachgeladen … jetzt! Keine Verluste gemeldet. Erwarten weitere Befehle.«
    Mahoney grinste. »Angemessen Commander. Halten Sie sich bereit. Sie werden euch demnächst mit voller Wucht angreifen.«
    »Verstanden. Sh’aarl’t. Out.«
     
    Die Sturmpanzer der Tahn zogen sich außer Reichweite der Kanonen des Forts zurück. Lady Atago versuchte es mit Luftangriffen.
    Obwohl er nicht wirklich mit Resultaten rechnete, schaltete Sten die Feuerleitcomputer auf Luftziele um. Die Kanonen schwenkten jetzt vollautomatisch nach oben, suchten sich ihre Ziele und spuckten Feuer.
    Die Einsatzschiffe der Tahn wurden wie Spatzen vom Himmel geholt. ›Das dürfte eigentlich nicht passieren‹, sagte sich Sten. ›Ich befehlige hier ein altertümliches Waffensystem. Ist die Technologie inzwischen denn nicht fortgeschritten?‹
    Foss konnte mit einer Erklärung aufwarten. Altertümlich? Die Kanonen verfolgten ihre Ziele, und die auf Nähe eingestellten Auslöser der Projektile arbeiteten nach längst ungebräuchlichen Frequenzen. Keines der Tahn-Schiffe verfügte über EAS-Vorrichtungen für diese Frequenzen.
    Sten verspürte so etwas wie Stolz auf seinen alten, grauen Elefanten.
     
    »Sollen wir den Angriff abbrechen, Milady?«
    Lady Atago ließ noch eine Prognose durch den Computer laufen. »Negativ.«
    Deska musste sich anstrengen, dass man ihm seine Überraschung nicht ansah. »Die Verlustrate, die uns allein dieses Fort zufügt, ist nicht akzeptabel.«
    »Richtig. Sie müssen jedoch folgendes in Betracht ziehen. Dieses Fort ist ziemlich effektiv. Die Imperialen Streitkräfte sind schwach. Wenn also das Fort zerstört ist, sind wir in der Lage, ihre Linien zu durchbrechen. Dazu ist nur nötig, dass wir unsere Taktik ändern. Genau das habe ich soeben getan. Der erste Schritt wird in wenigen Sekunden eingeleitet.«
     
    Die Tahn hatten Glück, dass Lady Atago bei der Vorbereitung ihrer Schlachtpläne alle Eventualitäten einkalkuliert hatte. Jetzt griff sie Stützpunkt Sh’aarl’t mit Panzerkreuzern an.
    Eigentlich hätten Panzerkreuzer bei der Tahn-Offensive auf Cavite nicht eingesetzt werden sollen, da es keine erkennbaren Ziele für den Einsatz dieser nur für eine ganz bestimmte Aufgabe einzusetzenden Kolosse gab.
    Panzerkreuzer waren gigantische, bullige Kriegsschiffe. Sie waren extrem schwer gepanzert und besaßen nur eine leichte Antiraketenabwehr. Ihre einzige Waffe steckte in einem monströsen Abwurfschacht, der sich längs unterhalb des Schiffes entlangzog, den Kali-Torpedorohren der Bulkeley -Klasse nicht unähnlich, nur wesentlich größer. Die Rakete, die von einem Panzerkreuzer abgefeuert wurde, war etwas größer als ein ganzes Einsatzschiff.
    Panzerkreuzer besaßen zwei AM 2 -Antriebe und wurden von nur einem Bombenschützen ins Ziel gebracht. Sie waren eigentlich für die Kriegsführung außerhalb von Planeten gedacht und

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