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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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auf den Wandschirm, der eine größere und aktuellere Version dessen darstellte, was Deska sich auf seinem eigenen Schirm zusammengereimt hatte, »ist dieses Caltor-System dem Imperator nicht minder wichtig als uns.«
    »Kann schon sein«, stimmte ihm Fehrle zu.
    »Wir stimmen alle darin überein, dass einer der größten Faktoren unseres Erfolges darin gründet, dass der Imperator seine Entscheidungen sowohl aufgrund logischer Überlegungen als auch zu einem nicht geringen Prozentsatz aus dem Gefühl heraus trifft?«
    »Sie erzählen uns damit nichts Neues. Natürlich stimmen wir darin überein.«
    »Haben Sie ein wenig Geduld mit mir. Ich bin noch nicht lange Ratsmitglied und noch nicht so versiert beim Treffen von Entscheidungen von solcher Tragweite. Deshalb muss ich manchmal noch laut nachdenken.
    Wir sind uns also über eine Tatsache einig. Tatsache B ist, dass der Imperator womöglich einen Erfolg vorweisen will, um die Völker zu überzeugen und auf seiner Seite zu halten, die sich uns noch nicht angeschlossen haben.«
    »Auch das akzeptieren wir als Tatsache«, sagte Lord Wichman.
    »Ausgehend von diesen beiden Fakten schlage ich vor, dass wir drei, nein vier verlässliche Nachrichtenquellen in das Imperium schleusen, die dort das Gerücht streuen, dass die Niederlage im Caltor-System einem unfähigen Kommandanten sowie dem Einsatz zweitklassiger Kräfte zu verdanken ist.«
    »Aha.« Wichman nickte.
    »Ja. Vielleicht können wir den Imperator davon überzeugen, mehr Kräfte als diese schäbige Flotte, die wir bereits vernichtet haben, loszuschicken. Sobald diese Verstärkung gelandet ist, ziehen wir das Netz zu.«
    »Ihre Idee hört sich wohldurchdacht an«, sagte Lord Fehrle. »Und noch eine Tatsache. Wir wissen, dass die …«, er drückte auf einen Memcode-Knopf, »… die 23. Flotte zwar schlecht geführt wird, in der jüngsten Vergangenheit jedoch einen besonderen Nachrichtendienst aufgebaut hat.
    Deshalb dürfen wir bei unseren eigenen Streitkräften keine Veränderungen vornehmen, die diesen van Doorman misstrauisch machen könnten. Der Plan ist hervorragend. Ich muss Lord Pastour für sein taktisches Gespür bewundern.«
    Sein Blick wanderte über die anderen siebenundzwanzig Ratsmitglieder. Eine Abstimmung war nicht nötig.
    »Ich möchte noch etwas hinzufügen«, verkündete Lord Wichman. »Wären wir nicht besser beraten, wenn wir Lady Atago als Verstärkung eine unserer Reserve-Landungsflotten mitgeben? Auf diese Weise stellen wir sicher, dass die Imperialen Kräfte nicht nur besiegt, sondern ein für allemal ausradiert werden.« Er suchte Lord Fehrles Blick auf der anderen Seite des Raums.
    »Es sei beschlossen und so befohlen«, sagte Fehrle und wandte sich dann an den Schirm, auf dem Lady Atago zu sehen war. »Das ist alles, Lady Atago. Ein Kurier wird Ihnen den kompletten Einsatzbefehl überbringen, bevor Sie zu Ihrer Flotte zurückkehren.«
    Ihr Schirm erlosch. Fehrle betrachtete das flimmernde Grau noch einen Moment. ›Und diesmal rate ich Ihnen, das Schlachtenglück auf Ihrer Seite zu haben‹, dachte er. ›Wenn Sie nämlich noch einmal versagen, sehe ich keine Möglichkeit mehr, Sie zu schützen.‹
    Die Befehle wurden erteilt, bevor Atagos Schlachtkreuzer Heath wieder verlassen konnte. Drei komplette Raumlandedivisionen der Tahn – inklusive Versorgungs-, Unterstützungs- und Landungsschiffen – wurden ihrer Flotte unterstellt; die logistischen Vorbereitungen würden sofort in Angriff genommen.
    Nichts davon wäre nötig gewesen. Der Ewige Imperator hatte Major General Ian Mahoney bereits den Auftrag erteilt, mit seiner 1. Gardedivision eine Vorpostenbasis auf dem Planeten Cavite zu errichten.

 
Kapitel 49
     
    Die einzige Hoffnung für Sten und seine vier Einsatzschiffe bestand darin, sich niemals dort aufzuhalten, wo man sie gerade vermutete. Selbst eine Korvette der Tahn verfügte über genügend Feuerkraft, um ein Schiff der Bulkeley -Klasse jederzeit auszulöschen. Sten erinnerte sie ständig daran, dass sie Elritzen in einem Schwarm von Haien waren.
    Nachdem sie ihre verhältnismäßig gut getarnte Operationsbasis eingerichtet hatten, bestand der nächste Schritt darin, sich Ziele auszusuchen, die sie mit einigen Überlebenschancen angreifen konnten.
    Die drei Systeme, die Caltor am nächsten lagen, wimmelten förmlich von Tahn-Schiffen, die ständig in Alarmbereitschaft und wie versessen auf ruhmreiche Taten waren. Stens Leute mussten jedoch dort zuschlagen, wo man es nicht

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