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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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erwartete – und dort, wo sie am meisten Schaden anrichten konnten.
    Ihre Wahl fiel auf die Versorgungslinien der Tahn.
    Natürlich boten die Tahn ihren Versorgungslinien in der Nähe des Caltor-Systems größeren Schutz. Wie sah es jedoch weiter draußen, näher, an ihren eigenen Gebieten aus? Es schien unwahrscheinlich, dass die Tahn Treibstoff, Schiffe und Besatzungen so weit entfernt einsetzten, wo doch die einzigen Überbleibsel der Imperialen Kräfte sich um van Doormans Flotte scharten. Außerdem mussten sie davon ausgehen, dass die Patrouillenschiffe, die ihre Landungsflotte über Cavite angegriffen hatten, über einen zu kleinen Aktionsradius verfügten, um bis in ihr eigenes Imperium vorzudringen.
    Die Reichweite der Einsatzschiffe war wirklich begrenzt; allerdings nur, was die Rationen und die Bewaffnung anging. Der Treibstoff bereitete Sten und seinen Leuten weniger Probleme. Jedes Schiff hatte genug AM 2 an Bord, um damit ein halbes Jahr herumzufliegen.
    Sten hoffte nur, dass die Tahn ebenso logisch dachten wie er.
    Die vier Einsatzschiffe entwickelten sich also zu Parasiten. Sie borgten sich ein Vermessungsschiff aus, dessen Antrieb beim ersten Angriff der Tahn zerstört worden war, und schleppten es nach Romney, wobei ihnen Tapias Erfahrungen in der Abschleppbranche sehr zugute kamen. Dort stopften sie es mit Versorgungsgütern voll, nahmen es ins Schlepptau und machten sich auf den Weg.
    Ihr ursprünglicher Kurs brachte sie in eine weit entfernte Ecke der Randwelten, die jetzt von den Tahn besetzt war. Unterwegs zwischen nirgendwo und sonst wo gingen sie auf neuen Kurs Richtung Zentrum des Tahn-Imperiums.
    Sie tasteten sich nur langsam vorwärts, mit eingeschalteten Sensoren, die ständig nach allen Seiten lauschten. Sie wussten – besser gesagt, sie ahnten und hofften es um so mehr –, dass sie jedes Schiff der Tahn ausmachen würden, bevor sie selbst auf seinen Schirmen auftauchten. Sie suchten nicht blindlings; Sten ging davon aus, dass zumindest eine Versorgungsroute von Heath, der Hauptwelt der Tahn, in die neu besetzten Gebiete um Cavite führen musste. Er nahm an, dass die Route eine Linie war, von der andere, noch unbekannte Routen zu den einzelnen Welten abzweigten.
    Nachdem sie zwei Wochen unterwegs waren, fassten sie ein letztes Mal Nachschub aus dem Vermessungsschiff, verankerten es in einer festen Umlaufbahn über einer unbewohnten Welt und schlichen sich davon. Inzwischen liefen die kleinen, überarbeiteten Lufterneuerer auf den Einsatzschiffen schon nicht mehr ganz korrekt; Schiffe und Besatzungen rochen allmählich verdächtig nach alten Socken. Sten fiel auf, dass keines der Kriegs-Livies jemals zeigte, dass Soldaten stinken: sie stinken vor Angst, vor Überanstrengung und aufgrund von Unsauberkeit.
    Dann schrillte der Alarm los. Die vier Schiffe gingen in Bereitschaft und warteten auf Befehle.
    Vier Transporter zogen über einen von Stens Bildschirmen. Da ihr Antrieb natürlich unverhüllt war, verriet sie die lilafarbene Ausstoßflamme sofort als Tahn. Noch interessanter war jedoch eine Reihe kleinerer Lichtblitze auf einem anderen Schirm.
    »Schnappen wir sie uns?« fragte Sh’aarl’t von der Claggett .
    »Negativ. Bereithalten.«
    Sten, Kilgour und Foss betrachteten die Lichtblitze.
    »Sieht aus wie noch mehr Schiffe«, sagte Alex.
    »Navigationshelfer«, meinte Foss.
    »Nicht so weit draußen«, widersprach Sten. »Funkverkehr?«
    Foss überprüfte seine Anzeigen. »Negativ, Sir. Wir empfangen nur eine Art atmosphärischer Störungen. Soll ich die Empfänger auf Standby aktivieren?«
    »So etwas wie ein Transponder? Oder eine Superantenne?«
    »Ziemlich unwahrscheinlich«, sagte Alex.
    Sten wollte es genauer wissen. Er schob sich vor Kilgours Waffenkonsole und stülpte den Kontrollhelm über den Kopf. »Ich schicke eine Fox los. Lass den Sprengkopf sicherheitshalber drauf.«
    Kilgour langte über seine Schulter und drückte eine Taste.
    Sten »sah« den Weltraum jetzt von der Abwehrrakete aus. Er stellte den Radar auf das schwache Blinken ein und hielt die Rakete nur knapp über der Mindestgeschwindigkeit. Das Blinken wurde größer, und das Bild veränderte sich, als sein »Blick« auf Radar wechselte. Er nahm Dutzende dieser Objekte wahr, die jetzt solide Lichtpunkte waren. Sten wendete die Rakete und beschleunigte wieder, bis er nicht mehr auf die Objekte zuflog, machte erneut eine Kehrtwende und wartete, ob das Schiff, das nun, obwohl er regungslos vor den Armaturen

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