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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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wenigen Tagen wieder voll einsatzfähig machen.
    Tapia versuchte, sich verständlich zu machen, aber niemand wollte die Wahrheit hören.
    Lieutenant Ned Estill war der Held des Tages. Van Doorman verlieh ihm das Galaktische Kreuz, obwohl diese Medaille streng nach Vorschrift eigentlich nur auf direkte Anweisung des Imperators verliehen werden durfte. Die Livie-Leute drehten regelrecht durch – einen besseren Helden als Lieutenant Estill hätten sie sich nicht einmal selbst ausdenken können. Sein Gesicht und seine Taten waren innerhalb weniger Stunden im gesamten Imperium verbreitet.
    Tapia berichtete Sten unter vier Augen, was ihrer Meinung nach wirklich vorgefallen war. Nach kurzer Überlegung riet Sten ihr, sich keine Gedanken mehr darüber zu machen. Er scherte sich einen Teufel um Medaillen, das Imperium konnte ein paar Helden gut gebrauchen, und Estill selbst glaubte ehrlich daran, dass er das Landungsschiff vernichtet hatte.
    Trotzdem gab Sten Befehl, dass alle Offiziere und Waffenspezialisten ihre Fähigkeiten im Simulator aufzufrischen hatten. Einmal konnte so etwas passieren. Falls Estill der gleiche Fehler noch einmal unterlief, könnte er ziemlich rasch sehr tot sein.
    Und Sten konnte sich den Verlust der Richards unter keinen Umständen leisten.
    Lieutenant Lamine Sekka schäumte noch immer vor Wut. Die Unterredung mit Sten hatte in aller Schärfe begonnen und wurde dann zusehends heftiger. Was die Sache noch schlimmer machte, war die Tatsache, dass die ursprüngliche Idee von Sekka stammte.
    Sten hatte versucht, van Doormans vage Anweisungen zu befolgen und die Planeten in der Nachbarschaft so gut es ging zu piesacken. Störangriffe dieser Art erforderten Informationen. Genauer genommen, Informationen darüber, welche Planeten von welchen Streitkräften unter welchen Bedingungen besetzt waren.
    Stens taktische Division verbrachte zu viele Stunden als Spionageeinheit, bevor sie anfangen konnte, sich bestimmte Ziele herauszusuchen.
    Sekka hatte einen besonders saftigen Brocken ausfindig gemacht.
    Auf einem der Planeten war das auffälligste Merkmal ein mehrere tausend Kilometer langer Fluss. In Höhe seiner Mündung, die eher wie ein Trichter aussah, befand sich eine gewaltige Ebene aus Schwemmland. Es war ein geradezu ideales Aufmarschgelände für die Infanterie der Tahn. Sie hatten ungefähr zwei Divisionen auf dieser Ebene stationiert und benutzten den Ort bis zur Landung im Caltor-System vorübergehend als Basislager.
    Sekka hatte herausgefunden, an welcher Stelle sich höchstwahrscheinlich das Hauptquartier dieser Divisionen befand.
    Sten beglückwünschte ihn. »Dann also los. Gehen Sie hin und bringen Sie sie um, Lieutenant.«
    »Sir?«
    Sten war übermüdet und ein wenig barsch. »Ich sagte: Nimm Schiff, lade Waffen drauf, vernichte Tahn.«
    »Ich bin kein kleines Kind, Commander!«
    Sten holte tief Luft. »Tut mir leid, Lamine. Aber wo liegt das Problem? Sie haben jede Menge böser Leute auf einem Haufen ausfindig gemacht. Kümmern Sie sich um sie.«
    »Vielleicht bin ich mir nicht sicher, was genau ich mit ihnen tun soll.«
    »Lassen Sie uns mal nachdenken.« Sten ging sein Arsenal im Geiste durch. »Ich schlage folgendes vor: zuerst schmeißen Sie ihre Goblin-Werfer raus und bauen statt dessen noch acht Schnellfeuerkanonen ein. Schmeißen Sie auch die Fox -Abwehrraketen raus, bis auf zwei. Sie brauchen nämlich jede Menge Reservemagazine an Projektilmunition.
    Lassen Sie die Kali weg. Auf dem Schrottplatz liegt ein zusammengeschossenes Versorgungsschiff. Es müsste eigentlich noch einen gut gefütterten Y-Werfer haben. Den drehen Sie herum und montieren Sie ihn mit der Mündung nach unten in die Kali-Röhre.
    Wahrscheinlich wollen Sie Mini-Atombomben von 2, vielleicht auch 3 Kilotonnen einsetzen. Ich schlage vor, sie in 5-Sekunden-Intervallen abzuwerfen.«
    »Noch etwas, Commander?« Sekkas Stimme zitterte.
    »Wenn ich wüsste, wo wir noch ein wenig von diesem Langzeit-Nervengas herkriegen könnten … aber da fällt mir momentan nichts ein. Ich denke, das wäre alles.« Sten achtete absichtlich nicht auf Sekkas Reaktion; er hoffte, dass er nicht so dumm war, ihm zu antworten. Er hatte sich getäuscht.
    Sekka sprang auf. »Commander, ich bin kein Mörder!«
    Jetzt sprang auch Sten auf. »Lieutenant Sekka, nehmen Sie gefälligst Haltung an. Sperren Sie die Ohren auf und machen Sie die Klappe zu.
    Doch. Sie sind ein Mörder. Ihre Aufgabe besteht darin, feindliche Soldaten und Raumfahrer zu

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