Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
neugierig an.
„Graf bumst eine Muslimin. Die Deutschlehrerin der arabischen Delegation, die zum Training in Deutschland ist! Eine Tusse aus Marokko. Angeblich. Aisha Benheddi. Typisch nordafrikanischer Name. Perfekte Papiere, mit ihren Eltern als Kind direkt aus Casablanca nach Deutschland gekommen, dort zur Schule gegangen, dort studiert, Promotion. Integriert in die deutsche Gesellschaft, bis auf ihr Aussehen. Kopftuch, häufig knöchellange Kleider. Wir können allerdings nicht ausschließen, die Sippe kam irgendwo anders her. Schläfer! Palästina, Libyen, womöglich Sudan, auch wenn ihr Arabisch eher auf eines der anderen Länder weist. Ari ist dabei, mehr herauszufinden.“
„Und Graf vögelt dieses Frauenzimmer?! Ist der jetzt völlig durchgeknallt?!“
„Graf ist offenbar ganz hingerissen von der Frau. Für ihn ist sie Deutsche, wenn auch ein bisschen nonnenhaft verkleidet. Aber unter ihrem Kittel scheint sie sehr sexy zu sein. Die Tonaufnahmen aus Grafs Wohnung in Bremen lassen vermuten, dass die beiden eine kurzweilige Nacht hatten!“
„Wie sind wir auf sie gekommen?“
„Ari hatte sie und Graf zuvor schon mal zusammen gesehen. Da hatte Graf mit ihr in einer Hotelbar gesessen und ist dann mit ihr rauf, in ihr Zimmer, wo er die halbe Nacht verbracht hat. Aber es kommt ja noch besser!“ Oberst Ezrah Goldstein hatte Mühe, seinen sichtlichen Stolz auf seine Informationen zu verbergen. „Wir haben natürlich die Bude der Frau sofort verwanzt! Hakeem bin Zaif, der Sohn des saudischen Admirals und ebenfalls Student in Deutschland und Schüler der Dame Benheddi, ist bis über beide Ohren verliebt in die Frau. Er schreibt ihr neuerdings jeden Tag blumige Gedichte, die wir abfangen und lesen. Aber sie erhört ihn nicht. Mit Hinweis auf ihre Jungfräulichkeit! Ich hätte mich fast bepinkelt, als ich das hörte!“
„Lass die Amerikaner das wissen!“ sagte Salomonowitz. „Die sollen sich auch mal ein paar Gedanken machen!“
Hakeem bin Zaif wäre nie auf die Idee gekommen, dass er beobachtet werden könnte. Schließlich tat er nichts Unrechtes oder etwas, was anderen Schaden zufügen konnte oder was er hätte verbergen müssen! Er ging, jetzt, zur Mitte des Semesters, nicht mehr täglich in Aishas Deutschkurse, aber doch noch zweimal pro Woche. Sein Deutsch hatte sich gebessert, auch wenn er noch weit von perfekten Kenntnissen entfernt war. Wenn er sich privat mit Aisha traf, bestand sie darauf, dass er Deutsch sprach. Sie hatte ihn sogar aufgefordert, seine Gedichte und Briefe an sie auf Deutsch zu schreiben!
Jeden Freitag ging er in die kleine Moschee im Stadtteil Eppendorf, und nach dem Gebet traf er sich mit seinen neuen Freunden der Gruppe „Pforte zum Paradies“. Für diese Treffen durften sie einen Raum neben dem Gebetssaal der Moschee nutzen. Die Gruppe bestand aus zehn Studenten verschiedener Fachrichtungen, zumeist jedoch Ingenieurswissenschaften. Hakeem war der Elfte. Alle Mitglieder stammten aus islamischen Ländern, in denen die Regeln des Islam und der Ulema streng beachtet wurden.
Sie debattierten lebhaft über religiöse, aber auch wirtschaftliche und politische Themen, und völlig einig waren sie sich nur in ihrer Verachtung der Ungläubigen, deren Dekadenz, deren Hochmuts gegenüber Fremden aus islamischen Ländern. Sie verachteten auch die vielen Türken, die zwar oft fromm und gottgefällig lebten und zum Gebet in die Moschee kamen, die sich aber in so vielen Bereichen dem Gastland angepasst hatten, dass die Gruppe „Pforte zum Paradies“ nur voller Mitleid auf sie herabblicken konnte.
Dass man ihn beobachtete, erfuhr Hakeem zunächst aus einer Bemerkung seines neuen Freundes Jussuf Shaikh:
„Hakeem, ich habe kein Problem damit, dass du ab und zu mit Frauen der Ungläubigen schläfst. Aber in unserer Gruppe gibt es Mitglieder, ich will die Namen nicht nennen, die deine Besuche bei den käuflichen Frauen für schwere Sünde halten. Es gab sogar schon Diskussionen darüber, ob du würdig genug bist, unserer Gruppe weiter anzugehören. Versuche einfach, etwas diskreter vorzugehen!“
Hakeem hatte gefühlt, wie die Hitze der Scham in seinen Kopf geschossen und wie sein Gesicht hochrot angelaufen war.
Er hatte versucht, eine Erklärung oder zumindest eine Entschuldigung zu stammeln. Jussuf hatte nur gesagt:
„Schau dich gelegentlich um, wer dir folgt.“
Genauso feuerrot war er geworden, als Ammar mit gespielter Naivität ihn fragte, ob die Frau im Viertel Sankt Georg
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